Neubau KFW55 Haus - Auslegung Heizung, unterschiedliche Aussagen

[DE_Haus]

Hallo zusammen,

ich lese schon seit ein paar Tagen hier kräftig mit und habe mich nun heute entschlossen anzumelden und meine aktuelle Situation darzustellen. Meine Frau und ich planen gerade unseren Neubau, die Bauunterlagen wurden auch schon vor 6 Wochen eingereicht und wir warten auf die Genehmigung.

Aktuell ist die Planung das wir mit einem Architekten bauen und keinen GU, daher besteht freie Wahl zwischen den unterschiedlichen Heiz- und Sanitärunternehmen.

Eckdaten zum Haus:
KFW55 Standard
Flachdach, kubische Bauweise
Wohnfläche: 190 m² davon eingerechnet 2,5m² Balkon also tatsächliche Wohnfläche 187,5 m². Der Keller hat 60,67 m² in diesem sind die 16,6m² für Technik inkludiert. Demnach würde ich gerne 187,5 + 34,99 m²(Keller exkl. Technik) beheizen = 222,5 m²
Der Wärmeschutznachweis wird gerade gerechnet jedoch wurde bereits eine erste Schätzung abgegeben hinsichtlich des benötigten Wärmebedarf.

Nach KFW Berater & dem ersten Heizungsangebot wäre eine Viessmann Vitocal 200-S AWB-E AC D09 ausreichend um bei 35 Grad Vorlauf Temperatur ausreichend zu heizen und eine Jahresarbeitszahl >4,5 zu erreichen damit die Förderung greift. Nun haben ich natürlich nicht nur ein Angebot eingeholt sondern mehrere, um das bestmöglichste Angebot mit gleichem Leistungsumfang zu erhalten allerdings hier stoße ich auf ein "mittel großes" Problem.

Aussagen der Unternehmen:
Jedes der angefragten Heiz & Sanitärunternehmen gibt unterschiedliche Aussagen ......."Viessmann ist super und wir arbeiten nur damit", "Ochsner sei die beste Wahl", "Weishaupt ist das non plus ultra, wenn es um Qualität geht" und "Heliotherm ist der heimliche Favorit unter den Luft-Wasser-Wärmepumpe" und noch viel schlimmer findet jeder seine technische Ausführung am besten.

Weitere Statements der Heiz und Sanitärunternehmen: Der Heizungspuffer "muss min 300l haben", "ein zu großer Heizungspuffer ist nicht gut", " eine Frischwasserstation ist unbedingt erforderlich um Legionellen vorzubeugen", "eine Frischwasserstation macht nur in einem Mehrfamilienhaus sinn", "Trinkwasserspeicher muss min 300l haben", "Im Bad brauchen Sie einen elektrische Zusatzheizung" , " eine Zusatzheizung ist nicht notwendig"

Ich bin mittlerweile mehr verwirrt als am Anfang und weiß gar nicht was ich noch glauben soll -_- bei einem Punkt waren sich aber die meisten einig und haben die Luft-Wasser-Wärmepumpe angeboten mit ähnlichen Leistungsdaten.

Diese Frage wurde sicherlich schon 100 mal gestellt und ist nicht eindeutig zu beantworten, da jede Anlage Ihre Vor und Nachteile hat. Aber welcher Hersteller sticht zur Zeit hervor und hat Anlagen mit geringen Ausfällen bzw. einen guten Service + hohen Wirkungsgrad?

Wir möchten die Heizung gerne vor dem Haus aufstellen und haben auch eine geeignete Fläche vorgesehen allerdings muss Sie die notwendigen Schalldruckgrenzen für den Nachtbetrieb einhalten.

Wir haben insgesamt 5 Räume im EG (Bad, Büro, Wohnessen, Foyer & kleine Speisekammer) hier würden wir 6 oder 7 Heizkreisläufe vorsehen 1x Bad, 1x Büro, 3x Wohn/Essen, 1 oder 2x Foyer inkl. Sparkasse
Im OG haben wir 7 Räume (Flur, Kind1, Kind2, Bad2, HW Raum, Bad Eltern, Schlafen Eltern inkl Ankleide) hier würden wir je Raum ein Heizkreis vorsehen
Im KG haben wir 4 Räume (Flur, Lager 1, Lager 2 und Technik) Hier würden wir 3 Heizkreisläufe vorsehen da wir den Technikraum nicht heizen werden.

Angebote der Heizungen
Weishaupt WWP LB 12-A R
Viessmann Vitocal 200-S AWB-E AC D09
Ochsner AIR Eagle 414 C11B G1-1
Heliotherm HP12L/10L-WEB wird abhängig von der finalen Berechnung

Was ist denn wirklich notwendig für die weiteren Komponenten bzw. die Größe der Speicher?
Warmwasserspeichergröße?
Heizungspuffergröße?
Frischwasserstation?
Verlegeabstand der Fußbodenheizung? Bad 10 ? und restliche Räume 15?
Zusatzheizung im Bad? Wir wollen so oder so eine Heizung da wir immer unsere Handtücher dort aufhängen daher ist das ein geringes Problem seitens uns

Zur guter Letzt geht es um die Kosten.... es handelt sich hierbei NUR um die Heizung inkl. Fußbodenheizung, Dämmung und Inbetriebnahme. Die Wasserleitungen und Entwässerung ist NICHT inkludiert

1.) Weishaupt WWP LB 12-A R mit 100L Heizungspfuffer, 300L Warmwasserspeicher, keine Frischwasserstation, mit Zirkulationspumpe, inkl. 3 elektr. Wandheizkörper, Luft & Schlammabscheider + Dämmung & Fußbodenheizung 34.500 € Netto
2.) Angebot Firma 1: Viessmann Vitocal 200-S AWB-E AC D09, VitoCell 100W 200L Heizungspuffer, Vitocell 100W 300L Warmwasserspeicher, keine Frischwasserstation, mit Zirkulationspumpe, inkl. 3 elektr. Wandheizkörper, Schlammabscheider, kein Luftabscheider + Dämmung & Fußbodenheizung 29.300 € netto
3.) Ochsner AIR Eagle 414 C11B G1-1, Ochsner 320L Warmwasserpeicher, Trennspeicher PU200 200L, keine Frischwasserstation, mit Zirkulationspumpe, inkl. 3 elektr. Wandheizkörper, Schlammabscheider, kein Luftabscheider + Dämmung & Fußbodenheizung 38.300 € netto
4.) Angebot Firma 2: Viessmann Vitocal 200-S AWB-E AC D09, VitoCell 120E mit 350L Warmwasserspeicher & 250l Heizungspuffer, VitoTrans 353 Frischwasserstation, mit Zirkulationspumpe, ohne 3 elektr. Wandheizkörper, Viessmann Schlammabscheider & Luftabscheider + Dämmung & Fußbodenheizung 29.800 € netto
5.) Heliotherm steht noch aus.

Ich würde mich freuen wenn ich von euch Tipps und Tricks bekomme was wirklich notwendig ist um unser Haus zu heizen denn ich sehe mittlerweile den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr..... die Preise schwanken auch alle mächtig....

Vielen Dank und ein schönes Nikolauswochende!
Grüße aus Hessen =)

 

[Ötzi Ötztaler]

Ochsner wäre eher letzte Wahl bei mir

 

[Mycraft]

Was ist denn wirklich notwendig für die weiteren Komponenten bzw. die Größe der Speicher?

Warmwasserspeichergröße? 300L mehr muss bei 4 Personen in dem Einfamilienhaus der Größe nicht sein.

Heizungspuffergröße? Da Wärmepumpe und Fußbodenheizung -> kein Puffer.

Frischwasserstation? Glaubensfrage, wenn man das Geld über hat dann ja, sonst nicht.

Verlegeabstand der Fußbodenheizung? Bad 10 ? und restliche Räume 15? Zusatzheizung im Bad? Die Verlegeabstände sind nicht starr zu wählen nach irgendwelchen Vorzügen oder "Das machen wir immer so". Sondern nach den Transmissionswärmeverlusten und der beabsichtigten Nutzung der Zimmer. Auch die Verglasung und die Einbauten/Festen Möbelstücke spielen hier eine Rolle. Gerade das/die Bad/Bäder mit dem spitzem Stift rechnen lassen und jeden m2 belegen lassen und ggf. teilweise Wandheizung vorsehen. Willst du dennoch einen Handtuchheizkörper wäre zu überlegen den elektrisch auszuführen da die Nutzung höchstwahrscheinlich sporadisch wäre.

Welche Wärmepumpe letztendlich die Energie bereitstellt ist mehr oder weniger Nachrangig. Diese muss nur leistungsmäßig zum Haus passen. Sprich nicht zu schwach und auch nich überdimensioniert sein. Viel wichtiger ist auch dass sich der Installateur mit dem Gerät und der Technik auskennt und man nicht zum Versuchsobjekt wird.

 

[halmi]

Egal was du machst, nimm keinen Heizungspuffer. Egal was dir irgendwer sagt, Nein braucht man nicht.

 

[BobRoss]

Ochsner wäre auch bei mir nicht unbedingt der Favorit, aufgrund mäßiger Erfahrungen meiner Eltern mit dem Ochsner Service wenn es mal Probleme gibt. Bei Waterkotte habe ich in der Bauphase schlechte Erfahrungen gemacht, weshalb ich dann kurzfristig bei AlphaInnotec gelandet bin, und das nur weil der neue Heizungs-Installateur eben Alpha Innotec bevorzugt angeboten hat. Mein Rat: dem Installateur kein anderes als sein favorisiertes Fabrikat aufzwängen, das wird nichts.

Ich würde den Fokus bei der Entscheidung darauf legen, welche Firma dir am glaubhaftesten vermitteln kann, dass sie die Anlage so installiert, damit eine möglichst niedrige Vorlauftemperatur machbar ist. Dazu gehört eine gute Auslegung und die Bereitschaft für enge Verlegeabstände, entsprechend der Berechnung.

Davon profitierst du am Ende mehr als jetzt von 2.000,- EUR Einsparung beim Angebot. Welches Gerät dann tatsächlich eingebaut wird, ist eher zweitrangig, sofern der Kundenservice stimmt. Auf dem Papier sind praktisch alle aktuellen Wärmepumpe gut, die "Kunst" des Installateurs ist dann primär, diese auch in ihrem effizienten Arbeitsbereich zu betreiben. Das unterscheidet die Guten von den Schlechten. Warm wird es sicher immer.

 

[Nida35a]

nimm die Firma um die Ecke mit deren Lieblingsheizung, weil,
die Monteure sind geschult, kennen sich aus, sind bei Störungen gut greifbar, wollen als Firma ihren guten Ruf bewahren.
Zeige die anderen Angebote und du wirst nicht zu teuer kommen