Planung Einfamilienhaus mit 4 Kinderzimmern

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B

Blaupause250

Hallo liebes Forum,

wir sind eine Familie mit derzeit 3 Kindern, 4. unterwegs und wollen in Brandenburg(nahe Berlin) ein Haus bauen.
Wir sind absolute Neulinge auf dem Gebiet des Hausbaus und können uns bei vielen Dingen nicht entscheiden, einfach weil wir keinerlei tieferes Wissen haben.
Vielleicht könnt ihr uns ja helfen oder ein paar Tipps geben, da wären wir sehr dankbar.

Nun zu den Randdaten:

Grundstück haben wir zugesagt bekommen, Notartermin wird voraussichtlich in 2 Monaten stattfinden.

Das Grundstück ist ca. 1000qm groß und hat laut Bebauungsplan eine Grundflächenzahl von 0,2. Bebaut werden darf mit einem Vollgeschoss, Abweichend davon ist ein weiteres Vollgeschoss zulässig, wenn es sich hierbei um ein Vollgeschoss handelt, das in einem Dachraum eingebaut wird.
Sattel, Walm- oder Krüppelwalmdach ist Pflicht. 30°-50° Neigung.

Unser "Traumgrundriss", den wir uns überlegt haben, hänge ich an. Grundfläche wäre hier bei 12,85 x 9,89 und oben ein Satteldach. Kniestock bei 1,80.

Stadtvilla ist ja leider nicht möglich aufgrund obiger Beschränkung, da wäre das Dach ja nicht integriert ins zweite Geschoss.

Was uns wichtig wäre:
Wohnfläche sollte nicht unter 160 qm liegen, ideal wären ca. 180-190.
Wenigstens 3 Kinderzimmer sollten vorhanden sein.
Arbeitszimmer muss auch vorhanden sein(im EG).
Ein Kniestock von wenigstens 1,80m wäre wichtig, da wir sehr große Männer in der Familie haben.
Auf allen vier Seiten Fenster im oberen Stock(Bodentiefe wären nicht nötig)
Ein zweites Bad oben. (Sanitär und Fliesen/Bodenbeläge würden wir zum EKP bekommen.)

Geplant ist für das Haus ein Budget von 450.000 € ohne Baunebenkosten.

Da das ein sehr knappes Budget für so ein Haus ist, wäre nun unsere Frage, ist das überhaupt möglich?
Worauf kann man verzichten um Geld zu sparen?

Im Prinzip sehen wir nur zwei Möglichkeiten. Entweder unser Grundriss und unsere Wünsche und vieles streichen(Dämmung, Lüftungsanlage etc...)
Oder einfach ein kleineres Fertighaus so wie es vorgegeben ist, nach KfW Standard. Was wären hier Vor-oder Nachteile.
Dazu hier ein paar Fragen:

Sollte man mit einer Fertighausfirma bauen oder die Gewerke lieber selbst beauftragen, was ist günstiger oder besser?
Da wir einige extrawünsche haben (Grundriss, Kniestock, zusätzliche Fenster) wurden die Preise bei den Fertigbaufirmem immer recht schnell deutlich teurer. Außerdem haben die viel Inklusive, das wir eventuell streichen würden um unsere Wünsche zu erfüllen(s.u. zwecks Heizung, Dämmung und Co)?

Wir haben schon mit mehreren Hausbaufirmen gesprochen und sind nun völlig ratlos, da jede ihre eigene Bauweise für die beste hält.
Massivbauweise oder Holzständer? Wenn massiv, welche Steingröße? 24, 36?

Styropordämmung, Kalk oder evtl. gar keine Dämmung?
Was ist Schimmel/Algen anfälliger? Was kostet am wenigsten?

Zentrale/Dezentrale Lüftungsanlage oder lieber gar keine(ich lüfte sehr gerne)?
Ich tendiere zu garkeiner, mein Mann tendiert zur Lüftungsanlage.

Meine rein subjektive und absolut nicht fachliche Meinung: Ich habe die Befürchtung, dass mich das Lüftungsgeräusch nerven könnte, die Luft zu trocken und auch zu "rein" wird und die Rohre nach Jahren des Gebrauchs doch irgendwann Schimmel ansetzen oder durch Verschleiß kaputt gehen und man dann alles aufreißen und austauschen muss.
Außerdem ist es auch ein nicht zu verachtender Kostenpunkt, der uns viel Geld sparen würde wenn wir sie weglassen.

Mein Mann sagt die Technik gibt es schon lange, da wird nichts schimmeln oder kaputt gehen, ganz im Gegenteil das Haus wäre sicher schimmelfrei und man hätte immer die perfekt gefilterte Luft, Luftfeuchtigkeit und Temperatur.

Was wäre eure fachliche Meinung dazu?

Dann tendieren wir zur Fußbodenheizung, weil ich einfach immer friere, wenn es keine gibt, also Luft/Wasserwärmepumpe und keine Luft/Luft.

Kann man beim Grundriss sparen? Sollte man möglichst viele grade Wände ziehen und Ecken vermeiden, um es günstiger zu machen?

Wird das Haus günstiger wenn man nur die 30° Dachneigung anstrebt und nicht z.b. 45°?

Sollte man nach KFW Standard bauen kann man da sparen, wenn man ohne baut?

KFW Förderung würden wir nur dann beantragen, wenn wir in Holzständerbauweise mit einer Fertigbaufirme bauen, da die Mehrkosten für die Analysen bei Massivhäusern leider durch unsere Wünsche an das Haus zu hoch wären.

Wir hätten auch gerne die ILB Förderung in Anspruch genommen, unser Grundstück liegt aber knapp außerhalb der Gebietskulisse.
Nun haben uns zwei Firmen gesagt, dass man dann keine Chance hat und zwei andere haben gesagt, dass das kein Problem wäre und der Architekt einfach eine Gebietskulissenerweiterung beantragen könne. Wäre nur ein Schreiben und müsste nur noch von der Stadt unterschrieben werden, wäre aber kein Problem.
Sind die einen zu bequem die Anträge zu stellen oder übertreiben die anderen?

So viele Fragen, die hoffentlich halbwegs verständlich waren?
Vielen Dank schonmal und einen schönen Abend!
 

Anhänge

Y

ypg

Ein Kniestock von wenigstens 1,80m wäre wichtig, da wir sehr große Männer in der Familie haben.
Fangen wir mal von vorne an: wie ist denn der Bebauungsplan? Was ist erlaubt? Welche maximalen Höhen gibt es?
Denn danach plant man KS und Dachneigung.
Auch Männer müssen nicht an der Außenwand langlaufen. Wenn sie das tun wollen, rate ich zur Gummizelle. Ansonsten kann man gut Stauraum und Schränke unter Dachneigungen unterbringen.
Worauf kann man verzichten um Geld zu sparen?
Oh, auf vieles, was Ihr aber haben wollt.
Wir haben schon mit mehreren Hausbaufirmen gesprochen und sind nun völlig ratlos, da jede ihre eigene Bauweise für die beste hält.
Ehrlich? Ihr habt keine Wahl. Und letztendlich ist es egal, wie es zu Wohnraum kommt. Bei Euch zählt die Zahl unterm Strich.
Styropordämmung, Kalk oder evtl. gar keine Dämmung?
Was ist Schimmel/Algen anfälliger? Was kostet am wenigsten?

Zentrale/Dezentrale Lüftungsanlage oder lieber gar keine(ich lüfte sehr gerne)?
Ich tendiere zu garkeiner, mein Mann tendiert zur Lüftungsanlage.
Da wir einige extrawünsche haben
450000€ durch 3000€/qm ergibt 150qm ohne viel Firlefanz und Sonderausstattung. Punkt.
Mit gewonnenen Wohnraum im DG wie auch Eigenleistungen ist einiges mehr möglich.

Kann man beim Grundriss sparen?
Ja, indem Ihr auf aufwändige Statik verzichtet, auf ein zweites Bad, indem Ihr das DG nutzt, auf Flurfläche, etc.
Da hat er auch recht. Er redet vom Komfort. Nur ist es so, dass man Komfort auch zahlen muss.
ich bin in Sachen Kontrollierte-Wohnraumlüftung immer pro. Aber sie kostet! Und wenn man eh durch 4 Kinder an den Wohnraum gebunden ist, dann muss man wohl darauf verzichten, weil es vom Budget nicht drin ist.
Wird das Haus günstiger wenn man nur die 30° Dachneigung anstrebt und nicht z.b. 45°?
Nein, das ergibt sich aus dem Bedarf an Wohnraum, wieviel Kniestock letztendlich möglich bzw wieviel Grundfläche und Dachraum sinnvoll ist. Pauschal kann man so etwas nicht beantworten.

Wieviel Wohnfläche hat Euer Hausentwurf?
 
B

Blaupause250

Guten Morgen,
Vielen Dank für die schnellen Antworten!

Fangen wir mal von vorne an: wie ist denn der Bebauungsplan? Was ist erlaubt? Welche maximalen Höhen gibt es?
Denn danach plant man KS und Dachneigung.
Auch Männer müssen nicht an der Außenwand langlaufen. Wenn sie das tun wollen, rate ich zur Gummizelle. Ansonsten kann man gut Stauraum und Schränke unter Dachneigungen unterbringen.
Das Grundstück hat laut Bebauungsplan eine Grundflächenzahl von 0,2. Bebaut werden darf mit einem Vollgeschoss, Abweichend davon ist ein weiteres Vollgeschoss zulässig, wenn es sich hierbei um ein Vollgeschoss handelt, das in einem Dachraum eingebaut wird.
Sattel, Walm- oder Krüppelwalmdach ist Pflicht. 30°-50° Dachneigung.
Maximale Höhenbeschränkungen gibt es nicht.

Wieviel Wohnfläche hat Euer Hausentwurf?
185 qm

Das finde ich ordentlich gross, vor allem wenn das Budget ein wenig knapp ist. Was wollt ihr denn mit dem grossen Grundstück anfangen und wie wollt ihr das unterhalten?
Das ist richtig, nur war es tatsächlich das beste Angebot(der ältere Herr hat jetzt Zeitdruck und ist deshalb deutlich im Preis runter). Wir wollten eigentlich ein Grundstück mit ca. 600 qm, das um die Ecke liegt, das soll aber genauso viel kosten wie das 1000 qm und daher haben wir uns für das Größere entschieden. Teilen geht leider nicht, das haben wir schon erfragt.

Im Prinzip sehen wir nur drei Möglichkeiten:
Entweder bauen wir mit einem günstigen Fertighausanbieter mit kaum Einbußen bei unseren Wünschen.
Da wurde uns von abgeraten, weil angeblich Styropor in den Wänden keine gute Wahl sei und auch die Heizung die sie verbauen in der Qualität einbüßen würde?

Oder wir bauen mit einem etwas teureren Fertighausanbieter ein kleineres Haus.
Dafür mit dem angeblich besseren diffussionsoffenem Bau und einer angeblich besseren Heizung?

Oder wir bauen mit einer hier ansässigen Massivbaufirma ein größeres Haus.
Mit 36er Steinen, dafür ohne Dämmung und ohne Lüftungsanlage.

Oder wir beauftragen alle Gewerke selbst, falls man da das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bekommt?

Womit würde man denn langfristig am besten fahren?
 
B

Bertram100

Oder wir bauen mit einem etwas teureren Fertighausanbieter ein kleineres Haus.
Ich würde auf jeden Fall ein kleineres Haus bevorzugen. Die sind häufig gemütlicher, wohnlicher und verzichten auf (modernen) Schnickschnak. Sowas wie eine Kücheninsel, L-Sofas für Riesen, gerade Treppe, Garage ans Haus aangeklebt (gerne noch mit direktem Zugang zum Haus), mega grosse Terrassen (mit grossen, grauen Fliesen). Sowas halt. Brajacht man nicht.

Ich wohne nicht in D und hier sind die Häuser im städtischen Gebiet eher klein gehalten. Hier wohnen 6 Personen locker auf 140-160 qm. Ohne Probleme. Alberdings hat auch niemand eine gerade Treppe in der Mitte des Hauses.
Die Häuser hier gefallen mir gut weil sie bewohnt wirken und nicht “hip”.

Eine lange Küchenzeile mit einem gemütlichen Tisch im Raum statt Insel im Raum finde ich immer noch super.

Du könntest sogar klein und günstig bauen. Die Möglichkeit ist ja auch noch da.
 
D

dertill

Da wurde uns von abgeraten, weil angeblich Styropor in den Wänden keine gute Wahl sei und auch die Heizung die sie verbauen in der Qualität einbüßen würde?
Styropor in den Wänden? Meistens eher Kalksandstein als tragendes Mauerwerk und davor eine WDVS auf EPS-Basis (Styropor). Das ist gängiger Baustandard. Hat Vorteile (günstig, schnell gebaut, Wärmebrücken sind einfach zu regeln, Wärmedämmung und statische Funktion der Außenwand sind getrennt) und Nachteile (Nordseite neigt zur Veralgung, weil EPS quasi keine Wärme hält und nachts schnell auskühlt).

Welche Heizung? Eine Abluftwärmepumpe von Proxon / Zimmermann? -> Lieber lassen, meine persönliche Meinung.
Bei einer Luft-Wasser-Wärmepumpe, da würde ich nicht auf Viessmann / Vaillant / Bosch aka Deutsche Hersteller drängen, andere Firmen haben auch gute Technik und durchaus preiswerter, muss man im Einzelfall sehen.
dafür mit dem angeblich besseren diffussionsoffenem Bau und einer angeblich besseren Heizung?
Diffusionsoffener Aufbau und Atmende Wände sind im modernen Bau in 99% der Fälle Marketinggeschwätz.
Entweder konsequent: Lehmputz auf Holzständer mit Stroh/Flachs/Holzfaserdämmung und hinterlüfteter Außenfassade (alles teurer als Standard) oder ignorieren . Atmen tut dein Haus durch offene Fenster oder eine Lüftungsanlage, nicht durch die Wand.

KfW40 ist unterm Strich in den meisten Fällen teurer zu bauen als GEG2024 Standard. Von der Stange beim Kataloghaus kann das finanziell einen Vorteil bringen, als Einzelobjekt sind die Neben- und Zusatzkosten für Planung und Zertifizierung meist zu hoch.
 
Zuletzt aktualisiert 08.11.2024
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