Schadstoffbelastung Vinyl-/Laminatboden

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AndreasPlü

Hallo,

wir bauen ein Einfamilienhaus Kfw 70 mit Warmwasser-Fußbodenheizung und Kontrollierte-Wohnraumlüftung.

Die Böden in den Kinder-/Schlafzimmern plus Büro wollen wir in Eigenleistung machen. Wir haben alles mal durchdacht: Eine Zeit lang dachten wir an Laminat, dann Fertigparkett, dann kamen wir zum Vinyl wegen besserer Hygiene und größeren Wasserunempfindlichkeit. Nun habe ich bei Ökotest gelesen, dass Vinyl was die Belastung mit Weichmachern etc. angeht nicht gerade ohne sein soll.

Hat jemand eine Idee welche Beläge möglichst unbelastet mit den gleichen guten Eigenschaften sein könnten? Es sollte ihn in guter Holzoptik geben und was her machen. Was ist von PVC-freiem Vinyl zu halten bzw. aus was besteht das denn?
 
KlaRa

KlaRa

Moderator
Hallo "AndresaPlü".
Das ganze Thema "Innenraumgifte" wurde in der Vergangenheit genauso hoch gespielt wie aktuell in der heutigen Zeit.
Alles, ausnahmslos alles verfügt bei Temperaturen über 0K (das sind -273°C) über einen Dampfdruck. Selbst Metalle.
Bei organischen Baumaterialien aus beispielsweise PVC ist es so, dass dieser Werkstoff von Natur aus knallhart und dadurch sehr spröde ist. Vollkommen ungeeignet als Bodenbelag. Das ist aber bei PKW-Armaturen, Sitzen und sonstigen Einbauteilen ebenfalls so. Auch Schränke aus Echtholz emittieren.
Vor ca. 15 Jahren stand das Schreckgespenst "Formaldehyd" noch im Raum und wurde sofort auf alle Laminatfußböden übertragen. Heute redet keiner mehr davon, wobei eine Zigarette mehr Formaldehyd pro ausgeblasenem Zug an die Raumluft abgibt, als ein Spanplattenschrank in 2 Jahren abgeben kann.
Die Belastung aus Zigarettenqualm habe ich selber mit geeigneter Technik nachgemessen.
Kein Bauwerkstoff, damit auch kein Bodenbelag darf in Innenräumen eingesetzt werden, wenn durch emittierende Inhaltsstoffe eine Gesundheitsgefährdung für Mensch und Tier heraufbeschworen wird.
PVC-Beläge, wie Du sie angesprochen hast, werden auch unter sehr viel höheren Anforderungen an das Emissionsverhalten in öffentlichen Gebäuden wie in Schulen verlegt. Die Anforderungen nach dem AggB-Prinzip sind höher als die Anforderungen für übliche Wohnräume in Privathaushalten.
Dennoch werden die Anforderungen an das Emissionsverhalten erfüllt.
Es besteht also, damit komme ich zum Schluss, keine begründete Sorge vor Emittenten aus Bodenbelägen.
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Gruß: KlaRa
 
Zuletzt aktualisiert 22.11.2024
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