OWLer
1. Nö, eben nicht.Naja, der Baum stirbt aber ohne dass wir ihn fällen auch und gibt dann die gleiche Menge CO2 beim verwesen ab
Der Baum wird nach seinem natürlichen Tod normalerweise noch 10 Jahre als Gerippe in der Gegend stehen, bis ein Sturm in umkippt. Dann bietet er Lebensraum für alle möglichen Tiere und Pilze und irgendwann wird er dann zu "Mutterboden" zersetzt oder in ein paar Millionen Jahren sowas wie Kohle. Es ist ja eben nicht so, dass sich ein Baum nach dem Absterben in Luft auflöst. Wir haben bei meinen Eltern mal vor 20 Jahren einen Baum gefällt und waren zu Faul die Wurzeln zu entfernen. Bis sie ihr Haus verkauft haben, haben die uns jeden Sommer gestört, bis das jetzt das Problem der Käufer geworden ist.
2. Ist der Zeithorizont zu beachten. Darauf bist du nicht eingegangen. Gibt da einen schönen offenen Brief mit weiterführenden Links unter dem Suchstichwort "Scientists response to US advocacy for burning forest biomass", wo auf Kurzfristig zu Langfristig 100 Jahre bis Nachwachsen eingegangen wird. Mit den Links kann man dann beliebig tief abtunneln.
3. Ist sich hier jemand sowohl der Ökologie als auch dem Schadstoffthema bewusst und dann kann man das für ein Gefühl der Gemütlichkeit = Holz ohne Not verbrennen als reiner Konsum doch mal diskutieren. Das hat für mich dann eben den gleichen Stellenwert, wie Abends mit dem V8 und Klappenanlage durch die Innenstadt zu cruisen. Es stinkt, ist krebserregend und verursacht Lungenprobleme oder Asthma. Ich mag Feuer und wenn die Heizperiode beginnt, finde ich den leichten Rauchgeruch auch noch beim Spazierengehen toll. Aber je weiter der Winter geht, desto nerviger wird es. Wir haben als Menschheit viel erreicht, dass wir auf Verbrennen von Kohle und Holz nicht mehr angewiesen sind und die Luft sauber ist. Jetzt machen wir uns diesen zivilisatorischen Fortschritt zum puren Luxus einzelner wieder kaputt und lassen zu, dass die Schadstoffbelastung in unseren Wohngebieten erheblich steigt.
Aber auch hier, wie bei allem: Die Dosis macht das Gift. Mit einem Gaskamin hat man Feuer, Flamme und Wärme, aber relativ umwelt- und gesundheitsfreundlich im direkten Vergleich.
Ich will ja niemanden seinen Kamin wegnehmen. Ab und zu mal mit nem Rotwein? cool. Aber jeden Abend? Das nicht. Ist mir in der Innenstadtwohnung nicht aufgefallen bisher, wieviel Feuer mittlerweile gemacht wird. In der Stadt nie. Im älteren und gewachseneren Wohngebiet ein paar Meter weiter sind viele Edelstahl-Schornsteine angeschraubt worden und da ist es wirklich nervig durchzulaufen. Bei uns hat zum Glück noch niemand Geld für den Spaß, sodass es beim Lüften frische Luft gibt.