Ich kann nur immer erneut wiederholen: Bitte lasst es sein!
Entweder man kauft ein System, oder verlässt sich auf bewährte Verlegemethoden. Das, was hier seit Wochen angesprochen wird, entspricht nicht den Fachregeln!!
Was wird geschenen, oder anders herum: was geschah bereits bei einer derartigen Verlegetechnik in der Vergangenheit?
Nun, die sogenannte "Trittschallfolie" als solche ist schon deswegen unsinnig, da sich die tatsächlich wirksame und vorgeschriebene Trittschalldämmung im Wohnungsbau unterhalb des Estrichs befindet. Und die ist mindestens 20mm dick, kann damit Schwingungen über ihren Materialquerschnitt aufnehmen.
Eine 2 oder 3mm dünne Folie kann eine wirksame Trittschalldämmung, die diese Bezeichnung auch verdient, niemals bewirken!
Alleine wenn wir einmal in die Prüfnorm für derartige, trittschalldämmende Schichten blicken, dann erkennen wir, dass man im Aufbau einen Betonuntergrund, dann die Dämmschicht und hierauf einen Estrich verlegt, auf welchem dann das Norm-Hammerwerk aufgesetzt und für die Schallmessungen aktiviert wird.
Eine dünne Folie wird niemals unter einem Estrich eingebaut. Und weil dünnschichtige Oberbeläge auf einer Folie nicht normengemäß auf die Wirksamkeit der Schallreduzierung geprüft werden können, ist den herstellerseitig angegebenen Werten gegenüber auch Skepsis angebracht.
Nun, blicken wir auf den Verlegeuntergrund, und das wird noch spannender!
Im Regelfall wird das eine gespachtelte Estrichoberfläche sein. Noch schlimmer wäre das Ergebnis, wenn man auf die Ausgleichsspachtelung verzichten würde. Warum?
Nun, jede mineralische Oberfläche hat eine gewisse Rauhigkeit, bildet einen Widerstand gegenüber horizontalen Verschiebungen,
Je rauher die Auflage, desto weniger gleitet eine Unterlage - logisch eigentlich.
Nun legt man eine Folie mit vermeintlicher Trittschallreduzierung auf einen Estrich oder eine Spachtelmasse auf und verbindet/fixiert damit noch die Bodenelemente mit der Folie.
Alle Belagarten unterliegen den physikalischen Gesetzen. So beispielsweise auch jenem, dass sich Beläge bei Wärme ausdehnen und bei Kälte wieder zusammenziehen. Das machen Holzwerkstoffe zusätzlich auch bei Wechseln der Luftfeuchte.
Die Belagfläche "arbeitet" damit, sie bewegt sich.
Unterhalb der Belagfläche naht dann bei dem hier "empfohlenen" Aufbau das Chaos. Denn die Folie wird durch Reibungskräfte auf dem Verlegeuntergrund festgehalten, der Oberbelag bewegt sich alleine, der Trockenklebstoff kann die Scherkräfte nicht aufnehmen und so rollt sich dann die Folie unter dem Belag auf.
Als kleine "Würste" zunächst, die sich aber im Laufe der Zeit (durch ständige Bewegung des Oberbelages) in ihrer Größe aufbauen.
Das sieht man dann in der Belagsoberfläche, und aus beruflicher Erfahrung heraus kann ich versichern: die zu erwartende Buckellandschaft sieht wirklich nicht schön aus!
Die einzige Möglichkeit, dass dann wieder "in den Griff" zu kriegen ist der komplette Rückbau des Oberbelages. Rückbau des Mobiliars inclusive.
Und rückseitig hängt in einer Art "Schmiere" der Trockenklebstoff mit der Folie an den Bodenelementen.
Bedeutet: die Bodenelemente sind nicht mehr verlegbar, müssen komplett entfernt und entsorgt werden.
-------------------
Die Überlegung ist nun: verlassen wir uns auf unser Gefühl, dass es schon so funktionieren wird, oder lassen wir uns tragen von den Überlegungen eines Praktikers, der (leider) niemals zu schönen und perfekten Böden gerufen wird, sondern nur dann, wenn es "schief gelaufen" ist?
Gruß: KlaRa