Also dass beim Lüften bei einer Dauer von 5-10min das Haus massiv auskühlt, ist ja wohl Quatsch. Die Luft wird ausgetauscht, und die hat eine sehr geringe Wärmekapazität. Es ist schließlich ein Gas und die gesamte Masse ist deshalb gering, ergo wird auch nur wenig Wärme nach draußen befördert.
Der Großteil der Wärme ist im Haus selbst gespeichert, in den Wänden, im Boden. Deshalb ist es auch nach dem Lüften in kurzer Zeit wieder so warm wie vorher.
Ich habe jetzt doch mal ein paar Werte rausgesucht für eine grobe Rechnung:
Luftdichte ca. 1,2kg/m³
Spezifische Wärmekapazität 1kJ/(kg*K) (bei isobarer Zustandsänderung, d.h. Druck bleibt konstant).
Mein Haus hat, glaube ich, ca. 300m³ umbauten Raum. Also 360kg Luft. Wenn ich also beim Lüften die Temperatur um 10K (10°C) absenke und die komplette Luft austausche, dann sind das 3600kJ. Und das ist exakt 1kWh. Pro Lüften, versteht sich. Und ich lüfte 2x täglich.
Das sind Extremwerte. Nur den kleinsten Teil des Jahres ist es so kalt draußen, dass ich die 10°C Temperaraturdifferez wirklich erreiche. Im Mittel liegt man da sicher noch unter der Hälfte.
Die Kontrollierte-Wohnraumlüftung ist deswegen wohl eher der Ersatz für permanentes "Fenster auf Kipp". Und genau so werden ihre Vorzüge von den Befürwortern ja auch beschrieben.
Mal eine Frage, ich habe ja keine: würde die Kontrollierte-Wohnraumlüftung ggf. die Luft auch entfeuchten? Es gibt ja im Sommer immer wieder Tage, da ist die Luftfeuchte draußen so hoch, und drinnen dann entsprechend auch, da hätte ich dann auf Dauer Bedenken wegen der Feuchtigkeit. Nur kann man da mit Lüften auch nix reißen.