Technikraum in Garage einbauen? Ist dies möglich?

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Zuletzt aktualisiert 27.11.2024
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B

Bauexperte

Was bedeutet das in Konsequenz, wenn es außerhalb der thermischen Hülle liegt genau?
Es kostet Dich Geld; in einmaliger und auch wiederkehrender Hinsicht; die Aufstellung des Wärmeerzeuger innerhalb der thermischen Hülle spart mehr als 10 kWh/(m2 · a). Es gibt u.a. zu diesem Thema, einen gut verständlich geschriebenen Fachartikel** der IHKS. Auszugsweise heißt es darin:

Neben der Dämmung der Gebäudehülle trägt insbesondere die Isolierung der haustechnischen Anlagen dazu bei, das Energie-Einsparpotenzial im Gebäudebereich zu realisieren. Dies wird leider häufig vernachlässigt, da man fälschlicherweise annimmt, eine gut isolierte Gebäudehülle reiche aus, um Energie effizient zu nutzen und damit zu sparen. Für die energetische Effizienz einer Heizungsanlage und damit des Gesamtgebäudes ist neben der Wärmeerzeugung auch die Wärmeverteilung entscheidend. Durch ungedämmte- dämmte Rohrleitungsgedämmten und Armaturen entstehen große Energieverluste. Wie Untersuchungedämmten gezeigt haben, kann der jährliche Wärmeverlust, der durch ungedämmtedämmte Verteilleitungedämmten und Armaturen im Kellerbereich (außerhalb der thermischen Gebäudehülle) verursacht wird, bis zu einem Viertel des Jahres- Heizenergieverbrauchs eines Wohngebäudes betragen.

Jetzt Stell Dir mal vor, Dein Wärmeerzeuger stünde in einem ungedämmtedämmten Raum; wir unterstellen, daß aber die frei zugänglichen Rohrleitungsgedämmten bestimmungsgemäß gedämmt sind. Was, wenn draußen Frost herrscht oder auch nur Temperaturen um 5°, was nicht so selten passiert?


Heizung ist doch dann auch nicht in der Garage, oder wie darf ich "grenzständige Garage" verstehen? Es wäre doch ein extra Raum
Ich habe auf f-pNo´s Frage geantwortet Ein extra Raum außerhalb der Abstandsflächen sollte - zur Aufnahme des Wärmeerzeuger - immer analog der übrigen Gebäudehülle gedämmt werden.


**Quelle: IHKS - "Rohrleitungsdämmung – wichtiger Faktor zur Reduktion des Energieverbrauchs" von Dipl.-Ing. Michaela Störkmann

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
B

bortel

Also heißt das: Wenn wir es so machen sollten, dann muss der Raum auch gedämmt werden und die Leitungen auch? Sollte dies ordentlich ausgeführt sein (was teurer wird hinsichtlich der Kosten für das Haus) gibt es weitere Aspekte die für Euch gegen die Lösung sprechen?
Wäre es alternativ denkbar den Raum komplett in den Dachboden zu packen? Über dem Wohnbereich wird der Schlafbereich sein und darüber ergibt sich noch eine Etage. Da wir sowieso ein Satteldach machen müssen könnte man eventuell auch dort die Technik bündeln?
 
f-pNo

f-pNo

Wäre es alternativ denkbar den Raum komplett in den Dachboden zu packen? Über dem Wohnbereich wird der Schlafbereich sein und darüber ergibt sich noch eine Etage. Da wir sowieso ein Satteldach machen müssen könnte man eventuell auch dort die Technik bündeln?
Als Laie würde ich hier zwei Punkte einwerfen:
1. Oftmals wird die Dämmung des OG über die Decke erstellt und nicht direkt an den Dachsparren. Wenn bei Dir so gebaut wird, hast Du den gleichen Effekt, wie beim Aufstellen des Wärmeerzeugers in einem ungedämmten Außenraum. Alternativ könntest Du die Dämmung auch direkt am Dach(-Sparren) erstellen. Allerdings vergrößerst Du dann den zu beheizenden Raum (das Satteldach), wodurch vermutlich höhere Heizkosten entstehen. Sinnvoll aus meiner Sicht wäre eine Dämmung direkt am Dach, wenn Du vorhast direkt oder später den Spitzboden zu Wohnzwecken auszubauen.
2. Ohne Kenntnisse vom Gewicht des Wärmeerzeugers, etc. - könnte es sein, dass beim Aufstellen des Wärmeerzeugers im Dachboden die Statik nochmals überprüft werden müsste (ggf. "stabiler" gebaut werden muss)? Viele Häuser mit Satteldach o.ä. haben doch eine Decke aus Bohlen, Sparren und Gipskarton (korrigiert mich, sollte ich mich irren). Betondecken sind mir eher von Häusern mit Flachdach bekannt.
 
D

Doc.Schnaggls

Sinnvoll aus meiner Sicht wäre eine Dämmung direkt am Dach, wenn Du vorhast direkt oder später den Spitzboden zu Wohnzwecken auszubauen.
Hallo,

hier muss dann aber auch zwingend berücksichtigt werden, dass der, dann vollumfänglich gedämmte, Spitzboden regelmäßig (am besten zweimal täglich) gelüftet werden muss.

Ansonsten hat man da möglicherweise ratzfatz massive Schimmelprobleme.

Grüße,

Dirk
 
B

Bauexperte

Also heißt das: Wenn wir es so machen sollten, dann muss der Raum auch gedämmt werden und die Leitungen auch?
Ja. Wir bauen überhaupt nicht anders; wünscht der Bauherr eine andere Ausführung, verzichten wir auf den Werkvertrag.

Wäre es alternativ denkbar den Raum komplett in den Dachboden zu packen? Über dem Wohnbereich wird der Schlafbereich sein und darüber ergibt sich noch eine Etage. Da wir sowieso ein Satteldach machen müssen könnte man eventuell auch dort die Technik bündeln?
Das ist eine bessere Idee. Den Dachboden hast Du sowieso; da lt. Energieeinsparverordnung oberhalb der letzten Geschossdecke gedämmt werden muß, sind die Kosten der Dämmung in jedem Angebot enthalten. Die Dämmung der Dachsparren ist etwas teurer, da mehr Fläche, als auf dem Boden zu dämmen ist; verkleiden mit Gipskarton kannst Du gut in EL.

Die Konsequenzen daraus:
  • Der Statiker muß schauen, ob die Holzbalkendecke ausreichend tragfähig ist
  • Du mußt für eine Belüftung sorgen - geht über Doppelflügelfenster
  • Vorsorge für den Fall treffen, daß der Brauchwasserspeicher auslaufen könnte. Heißt, unter den Brauchwasserspeicher muß eine Wanne gesetzt werden; alternativ Wanne unter das Kompaktgerät.
  • Zugang zum Boden muß größer sein, als übliche BET es ermöglichen; sofern die originäre Treppe nicht in den Spitzboden geführt wird. Denn irgendwann muß der Wärmeerzeuger ausgetauscht werden und das geht schlechterdings über eine normale BET.

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
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f-pNo

f-pNo

Die Konsequenzen daraus:
  • Der Statiker muß schauen, ob die Holzbalkendecke ausreichend tragfähig ist
  • Du mußt für eine Belüftung sorgen - geht über Doppelflügelfenster
  • Vorsorge für den Fall treffen, daß der Brauchwasserspeicher auslaufen könnte. Heißt, unter den Brauchwasserspeicher muß eine Wanne gesetzt werden; alternativ Wanne unter das Kompaktgerät.
  • Zugang zum Boden muß größer sein, als übliche BET es ermöglichen; sofern die originäre Treppe nicht in den Spitzboden geführt wird. Denn irgendwann muß der Wärmeerzeuger ausgetauscht werden und das geht schlechterdings über eine normale BET.
Kosten diese Maßnahmen in der Summe (ggf. stellt der Statiker noch fest, dass die Decke verstärkt werden muss) am Ende nicht mehr, als die Dämmung eines außen liegenden Technikraumes und der Rohre?

- Mehrkosten Statiker (ggf. zusätzliche Maßnahmen)
- Mehrkosten Fenster
- Mehrkosten Wanne
- Mehrkosten Treppe ggü. der normalen Bodeneinschubtreppe
- zzgl. ggf. Mehrkosten Heizung (durch größeren umbauten/gedämmten Raum

Die Doppelflügelfenster müssten dann ja ggf. noch elektronisch mittels Fühler gesteuert werden, da der Bauherr ja nicht zwangsläufig immer zum Lüften Zeit hat.
Natürlich alles sinnvoll, wenn man den Spitzboden sowieso ausbauen will (dann wären es nur die Mehrkosten für die Wanne).



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