Hallo du, ich dachte ich kann ja auch mal versuchen dir einen Tipp zu geben... also bei uns wurde der Verkehrswert als Eigenkapital angenommen (welcher bei uns unter dem Kaufpreis lag). Wirklich aufpassen müsst ihr echt bei dem Nebenkosten, versucht, möglichst viel schon in eurem Bauvertrag mit unterzubringen und "bauseits" usw zu vermeiden. Richtig ins Geld gehen können zB
- Hausanschlüsse (Gas, Wasser, Strom) da hatten wir mal mit 5.000 € pro Gewerk gerechnet und jetzt kostet schon NUR der Wasseranschluss 13.000 € (ich hab ca 30 Unternehmen angefragt, und das war ohne Quatsch das günstigste Angebot) !
- Bodenaustausch - wir bauen in Hamburg - wo baut ihr denn? - und dort mussten wir nochmal 12.000 € ausgeben um den nicht tragfähigen Boden auszutauschen. Teilweise muss hier sogar mit Pfahlgründung gebaut werden, das sind dann gleich 20.000 € mehr
- Versicherungen kommen evtl einige hinzu, zB eine Berufsunfähigkeitsversicherung oder eine Risiko-Lebensversicherung, zudem Versicherungen für das Haus zB Haftpflicht oder Rohbaufeuer
- Behördenkosten - zB 1800 € bei uns für die Baugenehmigung, die Hypothekeneintragungen bei dem Grundbuch kosten erneut Gerichtsgebühren und Notargebühren
- Unser Haus hat 215 Wohnquadratmeter und kostet 380.000 €, allerdings ohne Eigenleistungen wie bei euch Elektrik und Dachdecker. Bedenkt, dass ihr zB Freunde die ihr gegen "geringes Entgelt" das Dach Decken lasst auch sozialversichern müsst bei der BG!
- bei uns mussten wir noch für 2.300 € das Grundstück auf Bomben absuchen lassen und für 1000 € auf giftige Gase (behördliche Auflage, neu seit 1 Jahr), wir haben einen Baugutachter beauftragt weil wir selber keine Profis sind (2400 €) und und und.. insgesamt (mit Makler und Steuern vom Kauf) sind wir bei 90.000 € Nebenkosten.
- wenn die kinder da sind und man wieder arbeiten geht, Betreuungskosten (bei uns bislang zB 380 € pro Kind, aber das ist gerade weniger geworden)
Ich denke schon dass man auf 150 qm die von euch genannten Räume unterbringen kann, das liegt ja im Grunde bei euch selber. da gibts auch nette tools im internet um das zu planen. wir haben 155 qm für uns mit 6 Schlafzimmern und außerdem eine 70 qm Einliegerwohnung. Die soll vermietet werden und sich so quasi selber abbezahlen ;-)
Finanzierung
ich würde -in Anbetracht der Tatsache dass eure gehälter wohl nicht so extrem mehr ansteigen werden - versuchen eine möglichst lange zinsbindung zu bekommen, wir haben da 30 Jahre bekommen. Klar, das ist teurer aber man läuft nicht gefahr nach 10 Jahren keine passende Anschlussfinanzierung zu bekommen. Und was mir bei unserem vertrag auch gefällt (wir haben einen Kredit in höhe von 500.000 € aufgenommen und hatten 150.000 Eigenkapital) ist dass unsere monatliche Rate erstmal eigentlich niedrig ausfällt (1900 €), wir aber die Möglichkeit haben, vierteljährlich hohe Sondertilgungen zu machen, ich glaube bis 12.000 € pro Jahr. das bedeutet echt eine große Flexibilität und wenn mal eine Zeit eng ist wegen Sonderausgaben wie einem neuen Auto oder so verzichtet man eben auf die Sondertilgungen und holt später was nach.
- ein paar Rücklagen solltet ihr auch haben falls sich der Einzugstermin verschiebt. Es ist ja oft so dass die Banken den Kredit 1 Jahr zinsfrei bereithalten und man ihn dann aber komplett abrufen und auch Zinsen zahlen muss. Blöd, wenn man dann auch noch Miete stemmen muss. Bei uns haut es wohl knapp hin aber da die Baugenehmigung 4 Monate auf sich warten ließ wird es schon richtig knapp!
Ich hoffe da waren ein paar Tipps dabei, erzählt doch mal wie es ausgegangen ist!