Hallo,
ich habe bereits auf Seite 1 dieses Threads hier geschrieben, also bereits 2009, als wir gerade den Vertrag unterschrieben hatten und noch mal ein paar Posts später im Juni 2010. Beide Jahreszahlen anklicken, dann kommt man direkt zu meinen alten Beiträgen...meine Güte, immerhin fast 11 Jahre alt.
Da muss ich doch auch zu meinen damaligen Beiträgen glatt sagen, meine Güte, eine rosarote Brille hatte ich schon auf!
Ich bin damals Ende Juli 2010 in unser Classico 305 eingezogen, das ist heute das V1, leicht verändert...ja ja, ich weiß, das sind heute popelige Hundehütten, heute brauchen alle ja scheinbar Minimum 160 m²! Aber uns reichts.
Aber nun ja, was soll ich nun sagen nach über 10 Jahren Viebrockhaus?
Ich sag mal so, ich würde nicht mehr mit Viebrockhaus bauen, sondern vermutlich mit externen Architekten und einzelnen Gewerken oder einem regionalem, kleinen Bauunternehmen!
Nicht falsch verstehen, vieles, was ich damals schrieb, das stimmt, die Bauzeit etwa war auf den Tag genau abgeschlossen, das gab Sicherheit wegen Umzug, es wurden die Bauanträge, Entwässerungsanträge usw., also vieles vom Schreibkram von V. übernommen, man musste nur unterschreiben und es absenden (lesen natürlich auch). Aber dass keine weiteren Beiträge damals mehr kamen von mir, da ging es dann schon los, das kommt jetzt.
Grundsätzlich muss ich nämlich sagen, es war dann vor allem ab dem Innenausbau nicht so, dass man da jetzt die Gewerke alles einfach machen lassen kann, man muss schon viel da sein oder seinen Bauqualitätsüberwacher hinschicken usw., damit nicht grobe Schnitzer passieren, die dann einfach mit Silikon zugeschmiert werden und einfach weg sind.
Bei uns gab es etwa einen Riesen Ärger wegen bodentiefer Dusche, da wollte man uns weismachen, bodentief wäre auch 12 cm über Fertigfußboden. Erst nach langem Hin und Her und der Beibringung von entsprechenden Urteilen, dass bodentief eben bodenbündig bedeutet, baute man das alles wieder raus und später eine fast bodenbündige Duschtasse ein (8 mm).
Und es gab noch viele kleine Mängel, die dann zwar behoben wurden, aber furchtbar nervten und für die man erst jedes Mal diskutieren musste...so waren etwa die Türen alle zu hoch eingebaut, so dass man 2,5 cm Spalten unter den Türblättern hatte, obwohl von uns extra angegeben worden war, dass als Bodenbelag 2 mm PVC-Planken (fürs Gewissen oft Vinyl genannt) dort rein sollten.
Oder es wurde auf der Wanne Werkzeug abgelegt, wodurch Schmarren entstanden, die man dann mit einem Schmutzradierer versuchte, wegzuradieren, wodurch noch größere, matte Flecken entstanden, so dass letztendlich eine neue Wanne eingebaut werden musste.
Grundsätzlich waren die Maurer sehr sorgfältig, Rohbau lief top, Klinker sind gut geworden. Auch die Elektriker waren Top. Was gar nicht ging, war die Sanitärfirma, die aus der Nähe von Dresden kam, ich nenne den Namen nicht. Man, die waren teils wirklich gruselig.
Von den Materialien her sind die Roeben-Klinker wohl noch am besten. Alles andere ist leider normales oder sogar billiges Zeug, dass ich heute so nicht mehr abnehmen oder anfangs auswählen würde. Das Haus ist sehr hellhörig, die EG-Decke ist ja nur 16 cm dick, die Wände aus Porenbeton, die OG-Wände einlagig Trockenbau! Die Türen billigstes Zeug...wir haben fast 3000 € Aufpreis für eine Doppeltür mit Verglasung zum Wohnzimmer gezahlt, da war das Material unten am Boden-Feststeller aus dem billigen Spanzeug schon ausgebrochen nach nur zwei Jahren...bis heute. Die Türblätter haben auch zum Teil ne Krümmung in sich, so dass sie oben und unten nicht anliegen, vor allem bei der Doppeltür sieht das beschissen aus. Die Türdrücker innen sind billigster Schund, die klapperten von Anfang an, die Einsteckschlösser passten nicht zu den Vierkant, man bekommt diese nie fest, dass fühlt sich immer billig und nicht wertig an. Die Haustür kann bis heute nicht so eingestellt werden, dass diese nicht allein zuschwenkt, außerdem liegt sie oben nicht ganz an der Zarge an, da ziehts Luft. Die Treppe ist eine freitragende, die eigentlich ganz nett ist, aber sie wurde sehr murksig eingebaut, verschieden große Pfosten oben, der Handlauf verdrehte sich usw.
Das Schlimmste bei uns aber und das sollte uns noch 1 1/2 Jahre begleiten, war die Nibe Heizung. Wir bekamen damals eine Nibe Split mit AMS Außeneinheit, also eine luftwärmepumpe. Die gibt es heute so nicht mehr...zum Glück, wobei die neueren auch nicht unbedingt das Gelbe vom Ei sein sollen, wie man immer wieder hört und liest.
Was wir da für einen Ärger hatten....die Heizung schaffte es einfach nicht, genug Warmwasser bereit zu stellen. Eine Wanne wurde nicht voll, beim Duschen wurde das Wasser immer wieder lauwarm, man musste ständig nachregeln am Mischerhebel. Und wir haben keine Regenschauer-Dusche und auch keine große Wanne, alles ganz normal. Das Mistding schaffte einfach nicht genug Warmwasser! Nach unzähligen Terminen durch die Heizungsfirma und immer mehr Verschlimmbesserungen an den Einstellungen, der Software der Nibe etc. wurde uns schlussendlich ein Zusatzspeicher angeboten...für 1500 €! Das konnte ich nicht glauben. Es dauerte ein Jahr, wieder Termin mit dem Geschäftsführer der Baufirma, mit der Rechtstante von Viebrockhaus, mit den Chefs der Sanitär-Firma...bis ich irgendwann (ich kann dazu nichts genaueres sagen) durch meinen Kampf den Zusatzspeicher kostenneutral inkl. Einbau bekam! Das war auch logisch für mich, denn das Haus hatte einfach einen Mangel, der behoben werden musste und zwar im Rahmen des Werkvertrages und nicht auf meine Kosten, so sah ich das.
Nun ja irgendwann wurde der Speicher eingebaut...leider wieder von der Sanitärfirma und mit einer derart murksigen Verrohrung, dass mich mein heutiger Heizungsfachmann anschaute, wo er die Verrohrung und überhaupt den ganzen Hauswirtschaftsraum das erste Mal sah...sehr schlimm, ich ärgere mich heute noch. Naja, das Warmwasser geht seitdem ganz leidlich, da kamen zwar noch einige Schnitzer zu Tage, aber immerhin konnte man seitdem baden.
Aber grundsätzlich ist die Wärmepumpe meines Erachtens zu klein dimensioniert worden für das Haus, jedenfalls was Warmwasser betrifft. Und laut ist die auch, also das Außenmodul, wenn das läuft, hört man das schon deutlich draußen. Und die Einstellungen der Wärmepumpe, da bin ich bis heute nicht ganz durchgestiegen...und ihr könnt mir glauben, ich bin eigentlich sehr technikaffin. Gerade heute hatte ich auf einmal eine Vorlauf-Temperatur von 38°C, es wurde bullig im Haus. Warum? Keine Ahnung, eigentlich ist der Vorlauf auf 25° eingestellt. Warum der auf einmal so hochheizte, keine Ahnung. Neu gestartet, Heizkurve ein Grad runter gestellt, schon zeigt sie nur noch 22°C Vorlauf an...sehr eigenartig, das Ganze!
Also, Ich könnte da noch munter weiter schreiben, ich hatte seinerzeit schon einen regen Austausch im inoffiziellem Viebrockhaus-Forum (Zuhausehausfans), das ist aber leider verlassen heute, da ist nichts mehr los!
Das wollte ich mal nach 10 Jahren Viebrockhaus hier darstellen, vielleicht ist es interessant für einige.
Das Ding ist halt, diese ganzen General-Unternehmer und -übernehmer sind im Grunde alle ähnlich, die einen haben dies dabei, die anderen das...allein gemein sind die tollen Hochglanzhefte und oft die Musterhäuser, die etwa bei Viebrockhaus nicht wenig sind und die man als Käufer da natürlich mit zahlt. Wie gesagt, ich würde nicht mehr V. wählen, aber das muss jeder selbst entscheiden, am besten mit mehreren Angeboten, auch von Architekten und regionalen Bauunternehmen. Denn was nutzen 3 Monate garantierte Bauzeit, wenn ich mich danach 50 Jahre über billige Gipskarton-Wände ärgere und lieber massiv gemauerte gehabt hätte? Oder ich nie die Anlage richtig aufdrehen kann, weil die billig und schnell zusammengeklebten Porenbeton-Wände und die daran befestigte Treppe schwingt wie ein Weinglas bei ner Opernsängerin?