Vinyl bei starker Sonneneinstrahlung verformend?

[Myrna_Loy]

Einen Vinylboden muss man nach 15-20 Jahren austauschen und entsorgen, ein Parkett kann man abschleifen.

 

[NoggerLoger]

Zb.: wenn dir Besteck runterfällt usw hast du eine Delle, ist uns nach einem Monat schon passiert. Bei einem Kratzer kann man diesen aber einfach nachölen. Vinyl ist daher Kratzeranfälliger. Vinylböden sind heutzutage schon sehr gut gemacht aber die rustikale Vielfalt bekommt man nur bei Holz. Daher entweder Naturstein oder Holz, ist aber meine Meinung.

 

[Myrna_Loy]

Vinyl wird auch munter in Autos verbaut. Da hast du die gleichen Temperaturen. Aber da es ja ein weicher und elastischer Kunststoff ist passiert da nicht wirklich viel ausser dass die Weichmacher verdunsten und das Zeug irgendwann brüchig wird.

Möglicherweise hat der andere Hersteller auch das Vinyl auf etwas laminiert und es könnte so zu Ablösungen kommen usw. Wenn es nur die Planken sind die halten schon die Sonne aus und ja es wird recht warm. Die Sonne hat schon bumms.

Ich möchte das mal korrigieren.
Vinyl - kurz für Polyvinylchlorid - selbst ist überhaupt nicht elastisch. Erst der zugesetzte Weichmacher macht das an sich spröde, harte Material von schlagzäh bis zu wabbelig weich. Je mehr Weichmacher enthalten ist, desto schneller altert das Material. Je billiger der Weichmacher ist, desto schneller altert das Material.
Hart-PVC kennt man von Armaturenbrettern oder Griffen in Autos, alten Rollladenlamellen, Abwasser- und Fallrohren. Das hält sehr lange und ist auch gut licht- und witterungsbeständig. Weich PVC hat einen sehr hohen Weichmacheranteil und kennt man als Kunstleder oder aufblasbare Schwimmtiere für den Pool. Die Fußböden liegen je nach Hersteller und Einsatzgebiet irgendwo dazwischen.

Für Designböden werden dem PVC noch Farbstoffe, Pigmente, Füllstoffe etcpp zugesetzt. Diese dünnen Platten werden - wie Holz bei Parkett - auf ein Trägermaterial aus Holz aufgeklebt. Die Schichten dieses Sandwiches aus Kunststoff, Kleber, Holzträger reagieren natürlich unterschiedlich stark auf Wärme und Sonneneinstrahlung. Je dunkler das Material ist, desto stärker sind die Spannungen zum Kunststoff und Träger.
Die ganzen Kunststoffe sind inzwischen haltbarer, als in den 70er Jahren, aber wenn ein Hersteller davon abrät, das Material im Bereich von starker Sonneneinstrahlung zu verbauen, dann wird er wissen, was sein Material kann, wie hoch die Lebensdauer ist und wann die Garantie abläuft. Kunststoffe gelten zwar im Sinne von Müll als fast unverwüstlich, aber ihre gewünschten Nutzunsgeigenschaften verlieren sie in der Regel nach 10-20 Jahren.

 

[Reltaw2021]

Wenn ihr schon Angst vor Böden habt, die keine 70 °C aushalten, wie warm soll es denn dann im Raum an sich werden? Wenn der Boden 70 °C aushalten soll, dürfte es im restlichen Raum ja dann brutal sein. Irgendeine Art von sonnengeführter Beschattung sollte ja bei den Voraussetzungen eh schon geplant sein, was das Bodenproblem auch wieder etwas relativieren dürfte.

Ich habe in dem Dunstabzugshauben Thread schon gelernt, dass einfache Anführungszeichen nicht unbedingt als Zitat wahrgenommen werden. Deshalb habe ich sogar noch eine textliche Hervorhebung mit Hinweis darauf, dass ich ZITIERE eingefügt.
Genützt hat es nichts. Ich weiß nicht wie ich mich so ausdrücken kann, dass mich wirklich jeder versteht.

"Zwanghaft" suche ich keine Argumente. Ich bin Wissenschaftler und von daher interessiert an Fakten.
Mich interessieren Erfahrungen anderer. Ich weise diese nicht zurück, sondern sammel sie. Am Ende entscheide ich, welche davon auf mich übertragbar sind.
Mich interessiert zum Beispiel wie/wo der Nachweis geführt wurde, ob Ausdünstungen aus Vinyl schädlich sind oder woran man die Notwendigkeit des Auswechselns eines Vinyls erkennbar ist.

 

[Myrna_Loy]

Wissenschaftler auf welchem Gebiet?

Das Problem sind die VOC - Flüchtige organische Substanzen, die aus allen organischen Materialien (also alles außer Metall, Stein, Keramik, Glas) ausdünsten. Entweder gleich oder im Laufe der Alterung durch die Zersetzungsprozesse der einzelnen Komponenten. Klebstoffe sind besonders anfällig für Zersetzungsprozesse aber auch die Weichmacher. Formaldehyd war z.B. in Spanplatten mal ein großes Thema.
Je höher der Anteil in der Raumluft, desto ungesünder. Je kleiner und bodennäher die Bewohner, desto mehr werden diese Substanzen aufgenommen und reichern sich im Körper an. Und im Neubau hast Du nicht nur ein neues Element, was ausdünstet, sondern hunderte. Von den Kabelumhüllungen über die Farben, Polstermöbel, Abdichtungen, Putz- und Dämmmaterialien, bis hin zu den neuen Möbeln und Türen.
Kein Hersteller testet die Unbedenklichkeit der Alterungsprozesse seiner Materialien. Wenn das Material spröde ist, bricht, schnell aufquillt, seine Farbe verändert, dann ist es am Ende seiner Lebenszeit angekommen und kann seine Funktion nicht mehr erfüllen, diese Prozesse dauern aber einige Jahre.

 

[haydee]

Stell dir doch selber die Fragen
Möchtest du einen PVC Boden im Haus haben?
Möchtest du und deine Kinder auf den Weichmachern spielen, sitzen?
Möchtest du die Ausdünstungen in der Zimmerluft haben?

Auch Parkett kann sich leicht verfärben
Vinyl dehnt sich bei Hitze. Bei Freunden hatten die Bodenleger die Dehnungsfugen zu klein gemacht, das wird dann etwas wellig.

Wenn der Hersteller abrät würde ich das befolgen.
Wir haben keinen Vinyl. Zum Einen wollen wir keinen und zum anderen hatte unser Hausbauer damals keinen im Angebot gehabt. Es gab 2017 keinen der Wohngesund, Ökologie und seinem Qualtiätsanspruch entsprach