Wann sollte man neue Baufirma finden?

[BauherrMunchen]

Eher eine Frage - ist jemand mit dem Verlauf seines Hausbaus zufrieden oder war er zufrieden? Ich habe gehört, dass 95% schlechte Erfahrungen gemacht haben.

Wir befinden uns in einer sehr entscheidenden Situation. Wir bauen mit einem Town & Country Lizenzpartner Trausnitz Massivbau in Bayern. Die Kommunikation und Organisation dieser Firma ist furchtbar. Die Planung zieht sich nun schon 10 Monate hin, der Baubeginn ist derzeit auf den 15. September terminiert, sollte aber eigentlich im April sein. Wenn wir den Vertrag brechen, müssen wir natürlich 10% des Hauspreises zahlen, so dass es nicht so einfach ist, die Zusammenarbeit mit dieser Firma zu beenden. Man kann ja auch nicht wissen, wie gut eine andere Firma wäre. Andererseits ist die Planungsphase immer noch der Moment, um die Baufirma zu wechseln.

Wann ist es klar, dass es absolut notwendig ist, die Firma zu wechseln und dass es keine Verbesserung in ihrer Arbeit geben darf?

Oder soll man einfach dabei bleiben, weil niemand mit der Koordination seines Hausbauprojekts nicht zufrieden ist?

 

[11ant]

Wir bauen mit einem ***** Lizenzpartner ***** Massivbau in Bayern. Die Kommunikation und Organisation dieser Firma ist furchtbar. Die Planung zieht sich nun schon 10 Monate hin, der Baubeginn ist derzeit auf den 15. September terminiert, sollte aber eigentlich im April sein.

Da Du erst am 17. Juli gefragt hattest.

Wollte gerne wissen was sollte man vor Unterschreiben und Freigabe der Entwurf Werkpläne beachten?
Es gibt viele Details, die ein unprofessioneller Bauherr nicht verstehen kann.
Soll unbedingt ein Fachmann beantragen? Darf ich auch hier die Werkpläne für extra Prüfung einreichen?

Ist mir nicht verständlich, wie Dein Auftragnehmer im April schon hätte anfangen sollen. Im übrigen halte ich Deine Frage hier für falsch rubriziert, m.E. gehört sie in die moderierte Rubrik "Erfahrungen mit Baufirmen". Die Namensnennung habe ich daher mal nicht mit zitiert.

 

[Allthewayup]

Welche Konstellation liegt denn vor? Grundstück gehört euch -> GU? Oder Bauträger?

Wenn es schon holprig startet wünsche ich gute Nerven + Bauherrenrechtsschutz abschließen (must have!) + baubegleitenden Sachverständigen hinzuziehen. Alternativ Anwalt zu rate ziehen und Reißleine ziehen wenn ihr kein Elefantenhaut dickes Fell habt.

Bei uns kam es ab Keller zu teilw. massiven Problemen weshalb von dort an ein öbuv SV vor Ort und ein RA im Hintergrund aktiv wurden. Das war die beste Entscheidung - also die Bauherrenrechtschutzversicherung. Einige Existenzen gehen an den Anwalts-/Gutachter und Gerichtskosten im Anschluss zu Bruch. Ich verstehe nicht wie man das vorher nicht absichert. Fährt doch (hoffentlich) auch keiner einen Neuwagen ohne Vollkasko.

 

[ypg]

ist jemand mit dem Verlauf seines Hausbaus zufrieden oder war er zufrieden? Ich habe gehört, dass 95% s

Ja, mehr oder weniger. Ich weiß nicht, woher Du diese Zahl von 95% nimmst. Viele sind nicht unzufrieden, die Unzufriedenheit wächst wohl, je günstiger man den Hausbau kauft und mehr vom Haus erwartet als später vorhanden ist.
Zudem geht es meist in der Unzufriedenheit viel über fehlende Kommunikation - das liegt daran, dass der Bauherr nur sich selbst sieht, die Firma aber zeitgleich 10, 50 oder Hunderte von Bauherren hat. Zudem gibt es Missverständnisse In der Kommunikation.

Wenn es schon holprig startet wünsche ich gute Nerven + Bauherrenrechtsschutz abschließen (must have!) + baubegleitenden Sachverständigen hinzuziehen. Alternativ Anwalt zu rate ziehen und Reißleine ziehen wenn ihr kein Elefantenhaut dickes Fell habt.

Also, es wurde ja vor Wochen in anderen Threads zu einem SV geraten. Wenn Du ihn Dir genommen hättest, wärest Du schon sehr viel klüger und weiter Und diese Frage würde sich Dir gar nicht stellen.

Ohne zu wissen, warum es Verzögerungen gibt, sei es wegen einer fehlenden Baugenehmigung, fehlende Finanzierungszusage, Änderungen des Antrags oder schlechtem Boden, was weiß ich, oder eben der Baufirma, kann ein Forum Dir wohl so nicht weiterhelfen.
Es mag ja sein, dass Ihr tatsächlich nochmal an die Planung rangegangen seid, wenn ich allerdings Deine Reaktionen zu der damaligen Frage so sehe, dann glaube ich nicht, dass da irgendwas bei Dir angekommen ist.
Und wenn man dann schlussfolgert, dann kann man die Aussage treffen, zumindest hinterfragen, ob Ihr Euch selbst die Beine stellt,
Hier geht es auch nicht um Bauplanung allgemein, denn wie schon gesagt, gibt es zig Gründe, warum eine Baufirma nicht zum errechneten Termin beginnt. Ich sehe auch diese Frage eher hier

Hausanbieter Regional

www.hausbau-forum.de

Oder soll man einfach dabei bleiben, weil niemand mit der Koordination seines Hausbauprojekts nicht zufrieden ist?

Also, das, was bei uns sehr gut funktionierte, war tatsächlich die Koordination und Logistik! Jede Firma kam dann, wenn sie gefordert war.

 

[Tolentino]

Ich hatte auch eine Bauherrenrechtsschutz. Die ist gut für die Psyche aber im nachhinein eigentlich nicht so sinnvoll.
Warum:
Bei mir sind es über 3 TEUR Zusatzkosten (über 5 Jahre - d.i. die Gewährleistungszeit) verteilt. Von den 3 TEUR kann man einige Anwaltsstunden und auch noch ein oder zwei Gutachten zahlen.
Ob es in einem Fall vor Gericht kommt, entscheidet die Versicherung, nach Ihrer Einschätzung ob es Aussicht auf Erfolg gibt. Bei mir kam es nicht soweit, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass da die Versicherung sagt, 50:50, bitte strebt einen Vergleich an, wir zahlen den Mediator, das war's.
Wenn es doch mal zur Verhandlung vor Gericht käme, ja dann sind die direkten Gerichts- und Gutachterkosten gedeckt, aber keine Folgekosten durch die Verzögerung des Baus (zusätzliche Miete, Finanzierungskosten/Bereitstellungszinsen). So eine Verhandlung kann sich über Jahre hinziehen. Selbst wenn man in die Ersatzvornahme geht, muss man die kosten erstmal vorstrecken und läuft dann dem Geld hinterher.
Im Falle des Falls kann man alles vom Gegner als Schadenersatz fordern, aber wenn der dann Insolvent geht, ist einem auch nicht geholfen und dann steht man zwar mit einem Titel und mit dem Gefühl ein Sieger zu sein aber ohne Haus und ohne Geld (was man schon bezahlt hat), da.
Deswegen würde ich nicht wieder mit GU/GÜ bauen - außer mit ausgezeichnetem Leumund aus direktem Bekannten oder Familienkreis.

Also wie gesagt, es ist gut fürs eigene Selbstbewusstsein und den Seelenfrieden, aber im Ernstfall nützt es auch nichts.

 

[MachsSelbst]

Ja, mehr oder weniger. Ich weiß nicht, woher Du diese Zahl von 95% nimmst. Viele sind nicht unzufrieden, die Unzufriedenheit wächst wohl, je günstiger man den Hausbau kauft und mehr vom Haus erwartet als später vorhanden ist.
Zudem geht es meist in der Unzufriedenheit viel über fehlende Kommunikation - das liegt daran, dass der Bauherr nur sich selbst sieht, die Firma aber zeitgleich 10, 50 oder Hunderte von Bauherren hat. Zudem gibt es Missverständnisse In der Kommunikation.
(...)

Wer teuer kauft, ist nie unzufrieden. Das können wir wohl als Omas Märchen wieder ins Regal zurückstellen.

Auch der Rest mag inhaltlich stimmen, ich denke allerdings, dass der Kunde für sein Geld erwarten darf, dass sich um ihn gekümmert wird.
Nicht täglich Händchen halten wie der Stararchitekt, aber regelmäßig.

Die Idee "Der Kunde soll mal ruhig sein, wer glaubt er, dass er ist? Wir haben hier noch andere Probleme.." ist eine Strategie aus den 80ern.
Achtung Kunde droht mit Auftrag.
Das ist überholt.