Was spricht dagegen, die Heizkörper nicht unter das Fenster / an die Außenwände zu setzen?
Wie Wärmeübertragung von der Innenraumluft an die Umgebung geschieht, neben den Lüftungsverlusten, über die Außenhülle des Hauses. Die Außenwände sind dadurch immer Kälter als Innenwände bzw. außen ist es generell kälter als innen.
Um dem entgegen zu wirken, werden/wurden Heizkörper in der Regel an Außenwänden und dann noch unter Fenstern angebracht.
Fenster haben/hatten immer einen schlechteren Wärmeschutz, als die restlichen Wände, waren also die kältesten Stellen der Außenwand.
Durch die Aufstellung der Heizkörper unter Fenstern wurde hier die Wärme abgegeben und ein gleichmäßiges Raumklima stellte sich ein. Zugerscheinungen durch Wärme in der Mitte und Kälte an den Fenstern und entsprechende Luftströmungen wurden so verhindert. Außerdem dient/diente dies der Verhinderung von Kondensatbildung, also Feuchteausfall an den Fenstern und Außenwenden insb. Ecken.
Ich schreibe bewusst "hatten, wurde und diente", da sich die Zeiten hier inzwischen geändert haben.
Moderne 3-fach verglaste Fenster und dick isolierte Außenwände haben die an den Fenstern positionierten Heizkörper überflüssig gemacht, da das Temperaturgefälle auch bei innenliegenden Heizkörpern nur noch sehr gering ist. Statt dessen setzt man auf niedertemperatur-Fußbodenheizung. Dies funktioniert jedoch nur bei Häusern mit entsprechendem Dämmstandard an den Wänden, Dach, Fußboden und Fenstern. Die Anordnung der Heizkörper in der Mitte des Hauses ist also das Gegenteil vom ursprünglich vorgesehenen und funktioniert nur mit guter Dämmung der Außenwände (U<0,2) und modernen Fenstern (Uw<0,95) und geringen Lüftungsverlusten.
In Altbauten wird dies 1. sehr unkomfortabel sein und 2. zu Feuchteschäden in den Wänden führen können!