Kommt immer mehr ganz auf den Anbieter an. Nur die ganz günstigen weisen die extra aus. Aber pauschal kann man das nicht mehr so sagen.
Die Marktsituation ist so, daß kein Anbieter hungert, und mit vollen Auftragsbüchern ist der Wettbewerb ein anderer, als der Kunde ihn sich vorstellt. Der Kampf um Marktanteile wird nicht mit "echtem Dumping" gefochten, sondern mit "scheinbar günstigeren" Angeboten.
Es gibt in diesem Sinne zwei Sorten von Kunden: Kunde A hat Geld, kann es zwar nicht "sch**ßen", muß die Münzen aber nicht einzeln zählen. Da weiß der Anbieter, was rauszuholen ist, und das will er auch haben. Niemand läßt dem Kunden Geld übrig, das er mitnehmen kann.
Kunde B hat eigentlich zu wenig Geld, will den Traum aber nicht aufgeben. Dem wird sein Haus dann so günstig gerechnet, daß er glaubt, es paßt. Wenn der Kunde dann "aufwacht" und merkt, daß die Innenputzqualität der Bauleistungsbeschreibung in der Realität doch nicht schön genug ist, muß er mit Eigenleistung nachlegen und dabei Reserven verbraten, die eigentlich in den Gartenbau hätten fließen sollen oder für den Carport gedacht waren. Aber das ist nicht das Problem des Anbieters.
Fazit: keiner verschenkt etwas, aber manche können etwas blumiger texten, daß "Mindeststandard" in den Anlagen zum Vertrag nach "schönes Haus" klingt. "Bauseits" bedeutet auf Deutsch: "muß der Bauherr selber besorgen", und "nach Norm" bedeutet auf Deutsch: "modisch aus dem aktuellen Jahrzehnt kostet extra".
Im Grunde muß der Bauherr sich nur an die Nase fassen: wenn die rosarote Brille noch draufsitzt, schmeckt die Bauleistungsbeschreibung natürlich süßer. Bei deren Lesen ist eine Unschuldsvermutung jedoch fehl am Platz.