Was spare ich durch einen KFW-Bau tatsächlich im Vergleich ein?

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Zuletzt aktualisiert 29.12.2024
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Musketier

Musketier

Hallo Gluecklich,

Ich hab mir verschiedene Varianten ausrechnen lassen.

Aber KFW Haus ist leider nicht KFW Haus.
Du hast verschiedene Maßnahmen, die verschieden wirken, aber alle zum KFW-Status führen können. Jede Maßnahme kostet zum einen unterschiedlich Geld und bringt unterschiedlichen Erfolg bei der Einsparung.
Du kannst entweder besser Dämmen oder auf Alternative Energien setzen oder die Heizung anders Konzipieren.
Dann gibts natürlich noch Zwischenlösungen aus mehreren Maßnahmen. Je nach Klimastandort ist mehr oder weniger von den einzelnen Maßnahmen erforderlich.

Um mal ein extremes Beispiel zu konstruieren:
Dein Haus scheitert ganz knapp am KFW Standard und zählt somit als Energieeinsparverordnung Haus.
Jetzt läßt du den Erker weg, hast damit weniger Außenhaut und weniger Wärmeverlust, bezahlst dazu noch etwas weniger fürs Haus und hast trotzdem plötzlich ein Kfw 70 Haus. Die Energieeinsparung wird nicht viel sein, aber die Veränderung rechnet sich finanziell sofort.



Ein "Genau KFW 70 Haus" wirst du in der Praxis in den seltensten Fällen haben. Sofern du den Status erreichst, wird es in der Praxis zu 99.99% besser sein, als die Mindestvorgaben. Damit ist der Investment meist zu groß aber eine 3/4 Heizung gibts halt nicht.

Wenn du also theoretisch herangehst, muß ein KFW 70 Haus 30% besser als ein Energieeinsparverordnung Haus sein. Das Energieeinsparverordnung-Haus basiert auf einer Öl-Heizung.
Wenn du jetzt irgendwo findest, was eine Energieeinsparverordnung Haus an Energie verbraucht, davon 30% nimmst und das mit dem aktuellen ÖL-Preis multiplizierst, kommst du vielleicht auf die theoretische Einsparung. Die sieht morgen schon wieder anders aus, weil der Ölpreis sich verändert hat. Diese Rechnung hat aber rein gar nichts mit der Praxis zu tun.
(@€uro Mir ist bewußt, dass da noch andere Energieträger im Spiel sind und deswegen meine Rechnung nicht 100%ig aufgehen wird)


Um jetzt doch mal auf paar konkrete Zahlen zu kommen:

Unser Haus wäre mit Gasbrennwert Therme und Solar irgendwo zwischen Energieeinsparverordnung und KFW 70. Mit Luftwärmepumpe oder Flächenkollektor sind wir besser als der KFW 70 Bereich (Aufpreis abzgl.. Gasanschluss ca. 8T€). Mit Tiefenbohrung kommen wir fast an KFW 55 ran, müßten aber noch zusätzlich dämmen.
Im Vergleich der 3 Heizungsalternativen wird sich bei uns am ehesten der Flächenkollektor rentieren, obwohl alle Heizungsarten gar nicht soweit auseinander liegen. Das hängt natürlich auch mit den erwarteteten Energiepreisanstiegen zusammen. Lässt man den Preisanstieg außen vor wäre die Gasbrennwerttherme die beste Alternative.
Laut der Berechnung von unserem unabhängigen Bau- und Energieberater amortisiert sich rein der Flächenkollektor bei uns nach 17 Jahren. nicht berücksichtigt ist der verbesserter Darlehenszins auf die restlichen 42T€ (50T€ KFW abzgl.. 8T€ Mehrkosten für die Heizung). Dadurch sinkt die Amortisationszeit noch mal.
Die Einsparung durch den Kollektor gegenüber Gasbrennwerttherme inkl. Verzinsung muß also im Durchschnitt 8T€/17Jahre/12 Monate= 40€ im Monat betragen.


Damit hast du eine Zahl von uns, aber nützen tut Sie dir nichts, weil du ein Fertigteilhaus, mit einem ganz anderen Kubus in einer ganz anderen Ecke von Deutschland bauen möchtest.
 

€uro

...Anhand der nachfolgenden Grafik solltest Du einen ersten Überblick gewinnen....
Das wird wenig helfen, denn Primärenergie ist vordergründig politisch interessant. Den Betrieber interessiert vorrangig die zu bezahlende Endenergie.
Welche Bedeutung das hat, wird man mit der Novellierung der Energieeinsparverordnung (Primärenergiefaktor für Strom) bemerken

v.g.
 
Zuletzt aktualisiert 29.12.2024
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