Aus aktuellem Anlass möchte ich alle Steinhausbauer bitten, mal den Stein zu nennen, mit dem sie gebaut haben oder bauen werden. Wer Lust hat, kann ja auch dazu schreiben, warum er sich dafür entschieden hat.
Meine aktuelle und vorherige Wohnung sind rein aus Bims, mein Fabrikgebäude war rein aus Porenbeton (und eine frühere Wohnung meines Vaters ebenfalls). Ich halte mich an mein Steinemantra auch selbst und plane mit dem, was die meiste Erfahrung der Verarbeiter in der Region erwarten läßt, an meinem Wohnort und in dessen Umgebung ist das Bims. Ich betrachte jede Wand separat und setze daher auch häufig Gipsdielen ein, sowie in Ober- bzw. Dachgeschossen regelmäßig überwiegend Trockenbau. Bims hat mit Porenbeton durchaus vergleichbare Eigenschaften, und daß letzterer leichter zu sägen ist, ist für mich nicht relevant, da ich nie steinmaßignorierend plane.
Bundesweit war es lange Zeit so, daß sich bis auf wenige Ausnahmeregionen und bei überwiegend monolithischen Außenwänden der Markt annähernd paritätisch zwischen Porenziegeln (vom jeweils nächstgelegenen Hersteller) und Porenbeton (weil die GU von Ytong und Hebel auch Bauplänesätze beziehen können, und wegen der leichteren Sägerei bei der Umsetzung von Phantasiemaße-Eigenplanungen der Bauherren) aufteilte. Dabei haben viele GU eine Zweiteilung praktiziert: Außen- und tragende Innenwände aus Porenziegeln wurden gerne mit nichttragenden Innenwänden aus KS, Porenbeton oder Trockenbau kombiniert.
Der Trend geht leider dazu, daß jeder GU seinen Standard-Wandaufbau im U-Wert-Rechner modifiziert, und dabei an die Grenze des gewünschten Zielwertes heranbaut. Da die tragende Mauerschale mit KS schlanker ausfallen kann, verschiebt sich der Marktanteil sofern WDVS gebaut wird zu KS hin. Bedingt durch zunehmende Laienplanung (die dann klassisch mit dem EG begonnen wird) werden die Ober- bzw. Dachgeschosse konfus mal so - mal so gebaut; leider meist mit der technisch jeweils ungeschicktesten Variante, weil der Bauherr mal wieder die "sozialen Medien" konsultiert hat.
Der Maurer war auch so schlecht. Da hat auch die Befolgung des Steinemantras vom @11ant nichts genutzt.
Leider kann kein Stein heilen, wenn die erste Lage von Hilfsarbeitern gesetzt wird, die noch nie von einem Überbindemaß gehört haben :-(
Ich denke wirklich, dass es sich regional in Deutschland stark unterscheidet. Würde vermuten, dass sie Abstimmung in Neuwied und 150km Umkreis anders ausfallen würde (taucht mehr Bimsstein auf)
Weshalb im Zusammenhang mit Bims so viel vom Neuwieder Becken die Rede ist, wird mir ewig schleierhaft bleiben. Neuwied liegt ausschließlich rechtsrheinisch, und der Laacher See Vulkan hat keineswegs schwerpunktmäßig nach Osten gespien - entsprechend ist die gesamte Pellenz sehr bimsstark. Übrigens ziehen sich auch Tuff und Basalt bis hoch ins Kannenbäckerland. Und ich staune immer, wie häufig ich auch in Franken Bims begegne. Bundesweit ist wie gesagt die Regel, daß sich Porenziegel und Porenbeton etwa 80 bis 85 % des Marktes in einem Toreverhältnis nahe Unentschieden teilen, wobei ein in etwa lineares Nord-Süd-Gefälle (im Sendegebiet N3 mehr Porenbeton, im Sendegebiet BR mehr Ziegel) herrscht. Übrigens gilt dies fast parallel auch für die Präferenz Ohnekeller / Mitkeller.