Wert eines Grundstücks im Landschaftsschutzgebiet?

[snoopi68]

@Escroda
Freizeitgrundstück im Sinne von kein Baugrund?

@11ant
Die Vermieter kamen auf mich zu. Ich würd lieber weiter in Miete wohnen. Will eigentlich nicht so viel Geld binden. Aber bevor sie es an jemand anderen verkaufen und ich dann auf jeden Fall ausziehen müsste, kauf ich es. Aber natürlich nur zu einem Preis, den es tatsächlich wert ist hinsichtlich der ganzen Einschränkungen. Und nicht zu einem Preis, der allein darauf beruht, weil ein anderer den Preis hochtreibt.

Motiv der Verkäufer ist schlicht, dass sie jetzt das Geld brauchen.

Zu erwähnen ist da auch noch, dass neben dem baufälligen Haus auch die Zufahrtsstraße irgendwann repariert werden muss.
Außerdem ist es offiziell als Überschwemmungsgebiet ausgezeichnet. Aber die letzten 25 Jahre war hier nichts mehr überschwemmt, obwohl seitdem schon viele Überschwemmungen in der Umgebung waren. Grund sind Ausgleichsbecken, die tief im Wald mal gebaut wurden.

 

[Dr Hix]

Wir hatten uns mal für ein ähnliches Objekt interessiert. Dazu lag ein Wertgutachten vor, welches rund 600m² der Gesamtfläche von 4.300m² als Bauland (lustigerweise waren das ebenfalls 55€/m²) angesetzt hatte, während der Rest als "Gartenland" zu etwa 7€/m² bewertet wurde.
Deine 80.000€ dürften also bereits deutlich zu viel sein.

 

[snoopi68]

@DrHix
dann wär das hier ja nur 28000,-- wert

Wie viel kostet denn so ein Wertgutachten?

Ist 'Gartenland' ein offiziell baurechtlicher Begriff?

Wie heißt denn die Fläche eines bewohnten Landschaftschutzgebietes?

 

[Dr Hix]

Da wir das Gutachten damals nicht selbst beauftragt haben, kann ich dir leider nicht sagen, was es gekostet hat. Vom Hörensagen sollte man mit 1500-2500€ rechnen.

Dein Grundstück wäre analog anteilig mit der durchschnittlichen Größe eines typischen, ortsüblichen Baugrundstücks in Höhe des Bodenrichtwertes zu bewerten, also z.B. 550m² zu 55€ = 30.250€ und das restliche Grundstück dann mit dem Preis für Ackerland, sagen wir 8€ für 3450m² = 27.600€. Gesamt also 57.850€

Was den Begriff "Gartenland" angeht, kann ich leider nicht mit näheren Infos dienen. Ich verstehe es als "Ackerland für Privatmenschen".
Die Unterscheidung wird wohl gemacht, da es sich um den Außenbereich handelt und somit dort nicht (weiter) gebaut werden darf; es sich mithin also nicht um reguläres Bauland (Bauerwartungsland) handeln kann. Da du dort aber eben auch keinen landwirtschaftlichen Betrieb führst, wäre die Bezeichnung als Ackerland ebenso unzutreffend. Also nennt man es "Gartenland" und bewertet es wie Ackerland.

 

[Nordlys]

Wertgutachten gut und schön. Nur habe ich verstanden, Du bietest 80, der Besitzer will160. Es gibt also Preisvorstellungen. Wenn das Gutachten nun sagt, es wäre 73700 wert, aber der Eigentümer verkauft dafür nicht und findet nen bekloppten Stadtöko, der ihm 140 gibt und das noch billig findet, hast Du das Gutachten umsonst bezahlt.
Es bleibt nur, das sich der reale Preis am Markt bildet. Und ein enger Markt ist immer gefährlich.
Enger Markt heisst ja, wenig Angebot, in Deinem Fall nur dieses Eine und ein enger möglicher Kreis von Interessenten. Wenn das Angebot keinen Nachfrager findet ist Wert 0, ist da nur einer, bestimmt der den Wert, Schnäppchen, aber schon zwei können den Preis in ungeahnte Höhen treiben. Karsten

 

[Dr Hix]

Es bleibt nur, das sich der reale Preis am Markt bildet

Ein Wertgutachten zielt ja gerade darauf ab diesen "realen" Preis darzustellen, indem das (typische/durchschnittliche) Marktverhalten potenzieller Käufer berücksichtigt wird. So werden z.B. Grundstücke oberhalb einer gewissen Größe mit Abschlägen auf den Bodenrichtwert versehen, eben weil in der Regel kaum jemand bereit und in der Lage ist gleich 1200m² Bauland zu zahlen, wenn er bloß 600 braucht.

Das heißt natürlich nicht, dass es keine davon abweichende Extreme gibt (gutmeinender Verkäufer, der ein Schnäppchen anbietet, oder "bekloppter Stadtöko", der um jeden Preis kaufen will), aber die würde ich meinen Überlegungen nicht zugrunde legen; insbesondere nicht an Stelle des TE, der dem Ganzen ja scheinbar relativ entspannt entgegensieht.

Ich persönlich würde so ein Objekt nur kaufen, wenn es entweder wirklich spottbillig ist, oder ich wenigstens ne Million versenken kann, um mir das richtig schön zu machen.