Wie sollten wir finanzieren? Budgets und dessen Verteilung?

4,00 Stern(e) 3 Votes
I

Izuu32

Hallo Christian,

ich kann deine Überlegungen gut nachvollziehen. Wie viel Eigenkapital ihr einsetzt kommt letztlich auf eure Risikotragfähigkeit an.
Was mir noch nicht ganz klar ist, du schreibst euer Vermögen wäre eure ganze Altersvorsorge, gleichzeitig gibst du aber im Profil an Angestellter zu sein. Ich würde unter ganze Altersvorsorge verstehen, dass auch kein gesetzlicher Rentenanspruch vorhanden ist. Nehme jetzt aber mal an, der ist doch vorhanden, dann wäre für mich die Sache schon klarer und ich würde es vmtl. so machen wie von Milo vorgeschlagen: So viel Eigenkapital einsetzen, dass ihr den günstigsten Zins bekommt, aber nicht mehr.

Der Rest muss dann nach meinem Verständnis aber zu fast 100% in risikoreichere Anlagen (also Aktien) fließen, natürlich abzüglich einer gewissen Liquidität für alltägliche Anschaffungen. Denn jede risikoarme Anlage wird aktuell nicht deine 1,X Prozent Kreditzinsen schlagen, die du völlig risikolos durch Tilgen bekommst. Also wäre tilgen jederzeit einer risikoarmen Anlage vorzuziehen. Ich denke aber das ist dir bewusst.
 
F

Forenfux78

Hallo Christian,

bei uns war die Ausgangslage sehr ähnlich - allerdings ärgere ich mich mittlerweile doch ein wenig, nicht im Januar bei 13.500 komplett ausgestiegen zu sein... Hinterher ist man ja immer schlauer. Letztlich habe ich nur das Depot behalten, dass noch aus vor 2009 stammte (und Kursgewinne damit dauerhaft steuerfrei...). Der Rest musste dann doch dran glauben. Baukosten rauf, Kurse runter war dies Jahr eine echt blöde Kombi... Leider beleihen einem die Banken das Depot ja nur mit enormen Abschlägen, bzw. sind das gar nicht gewohnt (klassischer WP-Kredit hat ja dann doch ein eher unattraktives Zinsniveau).

Viel Spaß beim Bauen!

Und keine Sorge, bei eurer Einstellung kommt die Kohle auch schnell wieder zurück, selbst wenn der Bau teurer wird als gedacht!
 
S

Smeagol

Hallo zusammen,

Nochmals vielen lieben Dank an die vielen Foristen hier und ihre Meinungen!

Ca 5 Wochen nach dem letzten Posting sind die Börsen nun tatsächlich, deutlich nach unten gegangen. In Folge ist unser Eigenkapital auch gleich Mal um gut 20 TSD Eur gesunken...unschön, aber wie gewonnen so zerronnen.

Was sich parallel momentan abzeichnet, dass die Kauf bzw Baupreise massiv davon galoppieren. 650 TSD müssen wir wohl investieren für ein Häuschen. :-(

Auch wenn unsere Situation auf den ersten Blick gut aussgiau, so stelle ich mir mittlerweile die Frage, wie andere Familien mit deutlich geringerem Startkapital ihren Traum vom Haus umsetzen!?

Viele Grüße
Christian
 
G

ghost

Ein interessantes aber mehrschichtiges Thema.
Es ist wg. des Themas Altersvorsorge etwas diffiziler bei dir.

Izuu32 hat das sehr gut beschrieben.

Es schließen sich folgendene Fragen an:
- Gibt es noch gesetzliche Rentenansprüche ?

Wenn ja, dann macht es das etwas leichter.

Bei nein, muss man sich fragen wie die gesamte Altersvorsorgestrategie aussieht und wie das Haus dort reinpasst. Denn das Haus ist, abgesehen von der eingesparten Miete, ja totes Kapital was im Rentenfall nicht direkt kapitalisiert werden kann. Umkehrhypothek, Verkauf und solche Späße mal ausgeschlossen.

D.h. woher soll die mtl. Rente kommen?: Mieteinnahmen der ETW, Zinsen, Dividenden, Bankauszahlungsplan, Rentenpolice mit Einmalbetrag? Hier müsste man sich überlegen welche Summe benötigt man min. zu Rentenbeginn, die dann in eine mtl. Rente umgewandelt werden kann.

Ein ungünstiger Vermögensmix bei Rentenbeginn wäre z.B: 800k Haus + 150k Rest. Das würde dich über kurz oder lang zwingen das Haus zu verkaufen.

- Wie stark ist der Hauswunsch ?
Wenn sicher ist, dass in 2-3 Jahren gebaut wird dann würde ich den Betrag, der als Eigenkapital Beitrag vorgesehen ist, SOFORT von der Börse abziehen. Alles andere wäre dumm.

Der Eigenkapital-Anteil der Finanzierung hängt wie Izuu32 das beschrieben hat von der eigenen Risikotragfähigkeit ab.
Ist diese hoch würde ich nur so viel Eigenkapital einsetzen um 60-70% -Beleihung zu erreichen.
Bei einer geringen Risikotolereanz würde ich alles einsetzen.

-Wie machen das andere?
a) Die bauen gar nicht und leben zur Miete.
Ein eigenes Haus ist immer noch ein Stück Luxus.
b) Bauen billiger, bauen kleiner, ländlicher
c) Doppelhaushälfte, REH
d) Kaufen eine ETW
e) gehen ein höheres Risiko mit 100% Finanzierungen ein
 
S

Smeagol

@ghost

Vielen Dank für die weiteren Denkanstösse.

In deiner Auflistung sind tatsächlich etliche Punkte enthalten, die mich wirklich zum Nachdenken bringen, weil ich nach wie vor hin und her gerissen bin.

Ich war jahrelanger Verfechter des mietmodells. Stickwort Klumpenrisiko. Jetzt mit Kind und Familie denkt man halt an das Gesamtwohl und sieht die perfekte Heile Welt eines Kindes das im Garten des Hauses unbeschwert spielen kann. Dazu dann die gefühlt vielen anderen in der Umgebung Freundeskreis, die bereits diesen Schritt vollzogen haben.

Auf der anderen Seite meiner Schulter sitzt dann eben wiederum der rationale und bodenständige Sparer. Wozu soviel Geld versenken für den Beton und Grund?
Früher in Rente bleibt damit auch eine Illusion.

Aber a propos Altersvorsorge:
Gefühlt habe ich den Eindruck, dass bei den ganzen 100% Finanzierern, doch i.d.R. kaum was über bleibt zum Riestern und vorsorgen. Oder liege ich da komplett daneben?
 
G

ghost

Kinder können auch in einem Mietshaus mit Garten spielen.
Das sollte also nicht entscheidend sein.

Eine Frage, die hier unterschwellig mitschwinkt, ist eben:
Was macht man den mit dem Geld, das man verdient?

Der eine kauft teure Sachen, reist in exotische Länder, der andere geht früher in Rente und für viele ist eben eine Erfüllung das eigene Haus. Rationale Gründe sprechen in den seltensten Fällen für einen Hauskauf, sondern emotionale Gründe.
Der Zugewinn an Lebensqualität, hört man jedenfalls von vielen Hausbesitzern, lässt sich nicht mit Geld kaufen.

Zu deinem letzten Punkt:
Die haben aber auf jeden Fall: Säule 1) gesetzliche Rente (zwangsweise), Einige: Säule 2: bav, Direktversicherung (je nach Arbeitgeber) - Ob dann noch was bei Säule 3 gemacht wird? Vielleicht ein paar.

Wichtiger ist aber: Sie haben Säule 1?
Hast du die auch (meine Frage oben)?`

MfG
ghost
 
Zuletzt aktualisiert 25.11.2024
Im Forum Liquiditätsplanung / Finanzplanung / Zinsen gibt es 3153 Themen mit insgesamt 69172 Beiträgen


Ähnliche Themen zu Wie sollten wir finanzieren? Budgets und dessen Verteilung?
Nr.ErgebnisBeiträge
1Wie viel Rücklage zusätzlich zum Eigenkapital? 20
2Private Altersvorsorge, BUZ, Sparrate 30
3Jetzt Bauen oder warten bis mehr Eigenkapital vorhanden ist? 30
4Hauskauf: Finanzierung (mit/ohne Eigenkapital) 24
5Hausbau ohne Eigenkapital? 55
6Baufinanzierung und das Eigenkapital 15
7ETW Kauf - Machbarkeitsprüfung 40
8Machbarkeit Bauvorhaben. Eigenkapital 50'000 Euro 23
9Wie lange habt ihr für euer Haus Eigenkapital gespart? 245
10Eigenkapital Nachweis an Fertighausfirma: Fragen Erfahrungen? 29
11FK (nachträglich) dem Eigenkapital vorzuziehen möglich? 16
12Realistisch oder Träumerei? (Immobilienkauf ohne Eigenkapital) 95
13Ideen für Außenanlage, Garten, Garten-Landschaftsbau - Vorschläge, Tipps? 51
14Lärmschutzmöglichkeiten gegen Bahnschienen im Garten 14
15Mit wenig Eigenkapital Haus kaufen/bauen. Offene Forderungen 19
16Windrad im eigenen Garten 11
17Garten-Landschaftsbauer Angebot ok oder doch eher total überzogen? 103
18Verlangt die Bank bei Darlehensnahme unser Eigenkapital? 11
19Wärmepumpe besser im Haus oder im Garten? 38

Oben