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Spinne
Ich habe auch geschrieben, dass WIR die 50k zusammengespart haben. Nicht ich allein. Während ich studierte habe, war meine Lebensgefährtin arbeiten. Und neben dem Studium war ich auch Teilzeit arbeiten und konnten uns somit über einige Jahre diese Summe ansparen. Haushalten können und nicht für jeden Blödsinn Geld rauswerfen muss geübt/gelernt sein, würde ich mal sagen.Kannst du eine Handlungsanleitung geben, wie man 50k€ bis zum Studiumsabschluss zusammenspart ohne einen Cent von den Eltern (Großeltern) zu bekommen? Allein mit Zeitung austragen und Ferienjobs habe ich das nicht geschafft.
Bei den meisten? In meinem umfangreichen und jungen (25-30 Jahre) Freundeskreis sind es die meisten, die
1. beim Einzug in die erste Wohnung sehr überrascht waren, wie viel Zeit man mit kochen, Wäsche waschen, einkaufen, usw. verbringt
2. beim ersten Job nach dem Studium sehr überrascht waren, wie angenehm es ist nach dem Feierabend nicht mehr lernen zu müssen, aber wie wenig Freizeit einem nach der 40-Stunden Woche noch zur Verfügung steht (bspw. für Steuererklärung, Versicherungen, Vertragsverwaltung, usw.)
3. ihr Leben (vor allem durch intensive Reisetätigkeiten) genießen wollen und sich mit vielen (ernsten) Themen des Lebens kaum beschäftigen wollen
4. beim ersten Kind festgestellt haben, dass die Freizeit komplett durch das Baby bestimmt wird und für ehemalige Hobbys und Freunde wenig Zeit bleibt
Mag ja sein, dass das bei meinem Freundeskreis zufällig so ist (vielleicht liegts auch am hohen Akademikeranteil), aber vielleicht liegt es der Wahrheit näher, als du zugeben magst.
Ich wüsste nicht, warum die Überraschung beim ersten Hausbau darüber, wie teuer alles ist, wie kompliziert alles ist, wie intensiv man sich mit allem beschäftigen muss, wie viel schief gehen kann, nicht auch extrem groß sein sollte.
Die Punkte 1 bis 4 kann man verkraften auch wenn man vorher vielleicht andere Erwartungen hatte. Schwieriger wird es einen Hausbau zu verkraften, wenn man seine Seele an die Bank verkauft hat und der Name unterm Hausbauvertrag gesetzt ist. Die Tragweite eines 200-300k€ Kredit kann bis hin zur Existenzzerstörung gehen. Das sind Verantwortungsdimensionen mit denen man als junger Mensch schnell überfordert sein kann.
Und deine angesprochenen Punkte von 1-4 will ich gar nicht abstreiten, denn sie liegen bei vielen sicherlich sehr nahe an der Realität. Aber es geht auch anders. Wir waren nicht überrascht wie viel Zeit fürs Kochen/Wäsche waschen etc darauf geht, als wir in unsere erste Wohnung gezogen sind. Genauso wussten wir auch, dass wenn man ein Kind in die Welt setzt 100% der Zeit dem Kind gewidmet wird und sich das Leben ums Kind aufbaut und nicht umgekehrt.
Und genauso ist es beim Hausbau. Wenn man sich intensivst damit auseinandersetzt und sich vor Augen führt welche Konsequenzen ein Hausbau hat, dann frage ich mich was dagegen spricht in jungen Jahren ein Eigenheim zu planen/bauen?