Wohnriester: Steuervorteile nutzen, ohne weitere Förderung?

[Jackie]

Hallo,

meine Freundin und ich planen gerade unsere Hausfinanzierung, und viele Berater raten uns dazu, einen Teil unserer Finanzierung über Wohnriesterkonten zu tätigen, allein um die Steuervorteile zu nutzen.

So wie ich es verstanden habe, bekommen wir bis zu 154 Euro pro Jahr Zulage. Die müssen wir aber im Alter zurückzahlen, über das sogenannte Wohngeldkonto, das verzinst wird.

Interessanter als die 154 Euro erscheint mir aber die Steuervergünstigung, und da ich natürlich meine persönliche Situation im Alter nicht kenne, habe ich folgendes überlegt: Einen Wohnriestervertrag machen, die steuerliche Förderung voll in Anspruch nehmen, aber auf die 154 Euro Zulage verzichten, um im Alter nichts zurückzahlen zu müssen.

Ist das zu naiv gedacht, oder möglich?

Hier noch die Eckdaten:

Finanzierungsbedarf ca. 350.000 Euro (100.000 Euro Eigenmittel), 450.000 Euro Bauvorhaben gesamt.
2 Nettoeinkommen vorhanden (3.200 Euro + 1.800 Euro).

 

[backbone23]

Es ist falsch gedacht. Du bekommst entweder die Zulage, oder den Steuervorteil wenn dieser größer als die Zulage ist. Bei beidem musst Du im Alter das "Konto" versteuern.

 

[Sebastian79]

Und dieses Konto wird noch genügend Leuten später teuer zu stehen kommen...

 

[Jackie]

Danke, das hatte ich befürchtet. Und ganz ehrlich: ich teile die Aussage von Sebastian79, nachdem mir mein Bausparkassenvertreter vorgerechnet hat, dass ich auf 25 Jahre fast 30.000 Euro Steuern spare, war ich erst begeistert, wenn ich dann aber dieses ominöse virtuelle Konto, das dazu noch mit total illusorischen 2% Inflationsausgleich verzinst wird gegenrechne, und dann schaue, was mich das im Alter kostet, frage ich mich, ob sich das wirklich rechnet, zumal man ja nie weiß, welche "Gemeinheiten" dem deutschen Staat noch einfallen, dieses Konto dann noch mit weiteren Abgaben zu belegen.

Im Augenblick tendiere ich stark dazu, nicht wohnzuriestern, lasse mich aber gerne mit Argumenten vom Gegenteil überzeugen

 

[EveundGerd]

Ich rate ebenfalls ab. Aus meiner Sicht ist das Augenwischerei.

 

[Alex90]

Ich habe mich auch mal eine Zeit lang damit befasst aber mich jetzt auch dafür entschieden ohne Wohnriester zu finanzieren.
Was mich daran stört ist auch, wenn ich jetzt mit 55 Schuldenfrei wäre, dann habe ich auch keine Möglichkeit das Schattenkonto bis zu meiner Rente zu schmälern. Zumindest war die Auskunft meines Beraters auch so. Warum sollte man dann ( vor allem als "Junger " ) einen Wohnriestervertrag abschließen? Damit man dann zuschauen kann wie sich das Schattenkonto immer schön weiter verzinst ( obwohl man tilgen könnte ) und dann mit Eintritt in die Rente noch ein Klotz am Bein hat? Nein Danke.
Und solltest du dann noch schön mit 67 sterben, dann freuen sich deine Nachfolger auf den zu zahlenden Betrag, der verfällt ja nicht.

So ist zumindest mein Stand