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Wenn Musterhäuser nicht mehr aktuell sind, reißt man sie meist nicht ab, sondern vermietet sie. Anbieter ohne eigene Musterhäuser nehmen dies gern wahr - man darf also nicht davon ausgehen, daß die dort gesehene Qualität ein Zeugnis dessen abliefert, was man von der dort verkaufenden Firma bekommt. Zudem arbeiten die meisten Anbieter mit Provisionsvertretern: zum einen ist deren fachliche Ahnung oberhalb des Voll-Laien, aber unterhalb des Interessenten der schon mehrere "Beratungs"gespräche durchlebt hat; und zum anderen sind sie nicht zu verbindlichen Aussagen befugt (und ohnehin jedes nicht unterschriebene Wort im Zweifel gelogen). Abschlußdruck aufzubauen ist so ziemlich das Einzige, was die Bürschchen drauf haben.Wir hatten mal zwei Termine in einem Musterhauspark (Wuppertal). Der ganze Tag war für uns reine Zeitverschwendung. Unserer Erfahrung nach geht es im MH-Park ausschließlich um schnelle Abschlüsse. Wirklich detailliert und fundiert wird man dort nicht beraten.
Man kann sich jedoch gut im MH-Park orientieren... Was gefällt Euch, was nicht. Ideen einsammeln und vielleicht Zuhause via Internet weiter vertiefen. Sucht Euch Grundrisse raus, die Euch gefallen und probiert Euch selbst einmal an einer Individualisierung der Selbigen...
Lernt unbedingt erst die Rahmenbedingungen des Bebauungsplanes zu lesen (und bringt Finanzierungsgespräche hinter Euch) bevor Ihr Euch in Ausstellungen oder Internet-Fotosammlungen mit Traumhausbildern aufladet !
Äh, ja, das hatte ich oben ganz vergessen: wenn Ihr nicht sehr aus der Nähe des Musterhauses seid, ist der im Musterhaus "diensthabende" Vertriebler selten auch der für Euren Wohnort zuständige, und muß folglich im akuten Kontakt sein Eisen schmieden - auch das "erklärt" ein bißchen die Beratungs"qualität".Besser ist es jedenfalls, durch den Park nur zum Ideensammeln zu flanieren und danach für konkrete Beratungsgespräche Termine zu vereinbaren. Dann scheint der Abschlussdrang nicht ganz so groß zu sein.