Mycraft
Moderator
Dieser Thread soll etwas Licht in Dunkel bringen...
Denn das Thema wird immer aktueller und der gemeine Bauherr erschlagen von den ganzen Angeboten, Kosten, Möglichkeiten, Fallen und Problemen beim Bau ist in der Regel überfordert, wenn es denn irgendwann auch noch um das Thema:
Moderne Elektrik im Haus beim Verkaufsgespräch geht. Da ich allerdings selbst in einem Haus mit KNX-Elektrik wohne, werde ich hier auch anhand von Beispielen das Thema KNX näher beleuchten.
Der Begriff Smarthome ist leider nicht geschützt. Dieses führt dazu, dass jedes Haus mit Bewegungsmeldern oder schaltbaren Funksteckdosen vom Discounter laut Definition zu einem Smarthome wird. So passiert es oft, dass entweder nur die Minimalausstattung verbaut wird, oder der Verkäufer von irgendeinem System derart begeistert ist, dass man im Eifer des Gefechts sich Dinge einbauen lässt, welche absolut überholt sind.
Allerdings ist hier nichts smart...es sind weiterhin "dumme" Zusatzkomponenten, welche einfach den Komfort kurzzeitig erhöhen. Warum kurzzeitig? Weil der Mensch faul ist und es irgendwann lästig ist die FB für die Steckdosen zu suchen, denn diese liegt ja ständig woanders und weil die Bewegungsmelder sich nicht 100% an die Bedürfnisse der Bewohner anpassen lassen.
Jeder Bauherr sollte sich mit seiner Elektroanlage genauso gut vertraut machen und auseinandersetzten wie mit dem Auswahl der Fliesen oder anderer Elemente des zukünftigen Heims. Viel zu oft wird darauf vertraut, dass der GÜ es schon richten wird.
Wenn Max Mustermann heute ein Kraftfahrzeug kauft, dann wird hier tagelang verglichen, Ausstattungen angeschaut und dies und das kommt auf die Wunschliste. Niemand möchte ein Auto ohne Zentralverriegelung, oder elektrische Fensterheber. Dennoch war es vor 20 Jahren absolut normal und auch diese Autos fanden reißenden Absatz. So ähnlich ist es mit der Hauselektrik heutzutage...man lässt sich ein Haus bauen...es stehen alle offen und man könnte Extras dazukaufen. Aber man verzichtet. Oft aus Geldmangel, aber auch oft aus Unwissenheit und eingefahrenen Denkweisen, a la "Der Schalter macht was er soll, er schaltet das Licht an und aus". Dass jedoch viel mehr drin sein kann, ist vielen nicht bewusst. Sie haben nur mal irgendwo gehört, dass es was gibt, aber sind sich absolut nicht sicher was und wie und warum?
Wahrscheinlich wird es aber in den nächsten 20 Jahren mit der Hauselektrik so sein wie mit den Autos oder Telefonen oder Fernsehern. Die breite Masse will heutzutage weder Autos ohne Komfortfunktionen wie ZV, noch Telefone mit Schnur oder Röhrenfernseher.
Eine moderne Hauselektrik sieht in der Regel so aus:
Die Systeme sind miteinander vernetzt per Funk oder Kabel. Kommunizieren über Protokolle und arbeiten somit im Hintergrund ohne die Notwendigkeit einzugreifen. Das heißt: die Jalousie fährt somit von ganz allein runter bei starker Sonneneinstrahlung um das Haus vor übermäßiger Solar-wärme zu schützen. Oder das Dachfenster schließt sich, wenn es zu regnen anfängt.
Heutzutage können wir auf eine breite Palette von Gebäudesystemtechnik schauen, welche allen zugänglich ist, als noch vor wenigen Jahrzehnten.
Wir haben einfache Systeme mit wenig oder kaum Intelligenz wie:
- konventionelle Elektrik mit Tastdimmer, Stromstoßschalter etc.
Hier ist kaum zusätzlicher Komfort möglich, Erweiterbarkeit gleich Null und praktisch alles muss manuell bedient werden.
Mittlerer Bereich, wo sich viele proprietäre Hausautomationssysteme tummeln wie:
- Loxone
- Somfy Tahoma
- innogy Smarthome
- HomeMatic
- Philips Hue
- Apple homekit
- free@Home
Durch den begrenzten Funktionsumfang und die in der Regel weniger aufwendige Technik – insbesondere bei Installation und Programmierung – sind diese Systeme im Durchschnitt billiger zu erwerben als die vergleichbaren Systeme aus der Gebäudeautomationsbranche. Funktions- und Geräteumfang des entsprechenden Paketes ist dabei genau zu prüfen. proprietäre Hausautomationssysteme sind weniger flexibel im Hinblick auf Funktionalitäten und spätere Erweiterungen als Gebäudeautomationssysteme.
Und dann gibt es die Oberklasse der Gebäudesystemtechnik (Bussysteme):
- LCN
- LON
- WAGO I/O
- Z-Z-Wave
- KNX / EIB
Bei diesen Systemen bleibt fast kein wünsche unerfüllt und man hat Möglichkeiten von denen viele Bauherren nur träumen. Allerdings setzen diese Systeme eine gründliche Planung voraus und sind auch mit die teuersten auf den ersten Blick.
Jedoch verglichen mit der konventioneller Installation und zufügen von Komfortfunktionen auf konventionelle Weise, werden die Bussysteme zunehmend attraktiver und preiswerter.
Hierzu eine Grafik aus eines grossen deutschen Herstellers, welcher in allen Sparten Vertreten ist.
Die Idee hinter der Gebäudesystemtechnik ist diese:
- Verknüpfung(Integration) von möglichst vielen Systemen und Komponenten (Licht, Steckdosen, Heizung, Lüftung, Garten, Fernsehen, Musikanlage usw. )
- Monitoring und Bedienung der Systeme von zentralen Punkten
- Erweiterbarkeit und Flexibilität
- Steigerung vom Komfort und Bedienbarkeit
KNX bietet unter allen Systemen die größtmöglich Integration, weil es ein offenes System ist. Das heißt das Protokoll ist frei zu gängig und alle Hersteller, welche Produkte für KNX herstellen und vertreiben wollen müssen sicherstellen, dass ihr Produkt der KNX-Spezifikation entspricht. In anderen Worten man darf die bestehende Erfahrung nutzen muss aber das Produkt so gestalten, dass es von jedem anderen KNX-Gerät eines oder mehrere beliebiger Hersteller bedient werden kann. Im Gegensatz zu proprietären Systemen(LOXONE, free@Home, Somfy etc.) wo man an eine Hersteller gebunden ist und somit von diesem abhängig wird. Gemäß dem Fall die Produktion wird eingestellt und es gehen Geräte im Haus kaputt, sitzt man dann auf einem Haufen teuren Schrott und muss womöglich alles wieder neu machen.
Ganz anders bei KNX. Hier gibt es über 400 Hersteller und Millionen Produkte welche alle miteinander "reden" können. So wird bei einem Defekt der Baustein einfach nur ausgebaut und durch einen anderen ersetzt. Dabei ist es absolut egal von welchem Hersteller der neue Baustein ist. Er muss lediglich das KNX-Logo tragen. KNX kostet Geld, leider ist dies so. Aber wie schon weiter oben gezeigt sinkt der Preis mit der Zunahme der gewünschten Funktionen im Haus. Die Glaubensdiskussion, ob man es nötig hat oder nicht ist hier fehl am Platz. Die Technik ist verfügbar und man hat die Wahl. Man kann es einsetzten oder auch nicht. Ganz nach dem Motto: "Mit der Pferdekutsche kommt man auch voran"
Ein Beispiel:
Hat man z.B. 15 Rollläden im Haus und möchte, dass diese nicht nur vor Ort am Fenster bedienbar sind(ohne Funk), sondern auch an zentralen Stellen (z.B. an der Haustür oder im Schlafzimmer) und wenn man Darüber hinaus eine Bedienmöglichkeit je Etage möchte, dann relativiert sich der Anschaffungspreis. Denn zusätzliche Komponenten, welche bei einer konventionellen Rollladeninstallation nötig sind(zusätzliche Schalter, Trennrelais, Klemmdosen) um diese Funktionalität zu gewährleisten gibt es vom Elektriker des Vertrauens auch nicht umsonst und auch die Arbeit, welche nötig ist um die Rollläden so zu verkabeln will bezahlt werden.
Denn das Thema wird immer aktueller und der gemeine Bauherr erschlagen von den ganzen Angeboten, Kosten, Möglichkeiten, Fallen und Problemen beim Bau ist in der Regel überfordert, wenn es denn irgendwann auch noch um das Thema:
Moderne Elektrik im Haus beim Verkaufsgespräch geht. Da ich allerdings selbst in einem Haus mit KNX-Elektrik wohne, werde ich hier auch anhand von Beispielen das Thema KNX näher beleuchten.
Der Begriff Smarthome ist leider nicht geschützt. Dieses führt dazu, dass jedes Haus mit Bewegungsmeldern oder schaltbaren Funksteckdosen vom Discounter laut Definition zu einem Smarthome wird. So passiert es oft, dass entweder nur die Minimalausstattung verbaut wird, oder der Verkäufer von irgendeinem System derart begeistert ist, dass man im Eifer des Gefechts sich Dinge einbauen lässt, welche absolut überholt sind.
Allerdings ist hier nichts smart...es sind weiterhin "dumme" Zusatzkomponenten, welche einfach den Komfort kurzzeitig erhöhen. Warum kurzzeitig? Weil der Mensch faul ist und es irgendwann lästig ist die FB für die Steckdosen zu suchen, denn diese liegt ja ständig woanders und weil die Bewegungsmelder sich nicht 100% an die Bedürfnisse der Bewohner anpassen lassen.
Jeder Bauherr sollte sich mit seiner Elektroanlage genauso gut vertraut machen und auseinandersetzten wie mit dem Auswahl der Fliesen oder anderer Elemente des zukünftigen Heims. Viel zu oft wird darauf vertraut, dass der GÜ es schon richten wird.
Wenn Max Mustermann heute ein Kraftfahrzeug kauft, dann wird hier tagelang verglichen, Ausstattungen angeschaut und dies und das kommt auf die Wunschliste. Niemand möchte ein Auto ohne Zentralverriegelung, oder elektrische Fensterheber. Dennoch war es vor 20 Jahren absolut normal und auch diese Autos fanden reißenden Absatz. So ähnlich ist es mit der Hauselektrik heutzutage...man lässt sich ein Haus bauen...es stehen alle offen und man könnte Extras dazukaufen. Aber man verzichtet. Oft aus Geldmangel, aber auch oft aus Unwissenheit und eingefahrenen Denkweisen, a la "Der Schalter macht was er soll, er schaltet das Licht an und aus". Dass jedoch viel mehr drin sein kann, ist vielen nicht bewusst. Sie haben nur mal irgendwo gehört, dass es was gibt, aber sind sich absolut nicht sicher was und wie und warum?
Wahrscheinlich wird es aber in den nächsten 20 Jahren mit der Hauselektrik so sein wie mit den Autos oder Telefonen oder Fernsehern. Die breite Masse will heutzutage weder Autos ohne Komfortfunktionen wie ZV, noch Telefone mit Schnur oder Röhrenfernseher.
Eine moderne Hauselektrik sieht in der Regel so aus:
Die Systeme sind miteinander vernetzt per Funk oder Kabel. Kommunizieren über Protokolle und arbeiten somit im Hintergrund ohne die Notwendigkeit einzugreifen. Das heißt: die Jalousie fährt somit von ganz allein runter bei starker Sonneneinstrahlung um das Haus vor übermäßiger Solar-wärme zu schützen. Oder das Dachfenster schließt sich, wenn es zu regnen anfängt.
Heutzutage können wir auf eine breite Palette von Gebäudesystemtechnik schauen, welche allen zugänglich ist, als noch vor wenigen Jahrzehnten.
Wir haben einfache Systeme mit wenig oder kaum Intelligenz wie:
- konventionelle Elektrik mit Tastdimmer, Stromstoßschalter etc.
Hier ist kaum zusätzlicher Komfort möglich, Erweiterbarkeit gleich Null und praktisch alles muss manuell bedient werden.
Mittlerer Bereich, wo sich viele proprietäre Hausautomationssysteme tummeln wie:
- Loxone
- Somfy Tahoma
- innogy Smarthome
- HomeMatic
- Philips Hue
- Apple homekit
- free@Home
Durch den begrenzten Funktionsumfang und die in der Regel weniger aufwendige Technik – insbesondere bei Installation und Programmierung – sind diese Systeme im Durchschnitt billiger zu erwerben als die vergleichbaren Systeme aus der Gebäudeautomationsbranche. Funktions- und Geräteumfang des entsprechenden Paketes ist dabei genau zu prüfen. proprietäre Hausautomationssysteme sind weniger flexibel im Hinblick auf Funktionalitäten und spätere Erweiterungen als Gebäudeautomationssysteme.
Und dann gibt es die Oberklasse der Gebäudesystemtechnik (Bussysteme):
- LCN
- LON
- WAGO I/O
- Z-Z-Wave
- KNX / EIB
Bei diesen Systemen bleibt fast kein wünsche unerfüllt und man hat Möglichkeiten von denen viele Bauherren nur träumen. Allerdings setzen diese Systeme eine gründliche Planung voraus und sind auch mit die teuersten auf den ersten Blick.
Jedoch verglichen mit der konventioneller Installation und zufügen von Komfortfunktionen auf konventionelle Weise, werden die Bussysteme zunehmend attraktiver und preiswerter.
Hierzu eine Grafik aus eines grossen deutschen Herstellers, welcher in allen Sparten Vertreten ist.
Die Idee hinter der Gebäudesystemtechnik ist diese:
- Verknüpfung(Integration) von möglichst vielen Systemen und Komponenten (Licht, Steckdosen, Heizung, Lüftung, Garten, Fernsehen, Musikanlage usw. )
- Monitoring und Bedienung der Systeme von zentralen Punkten
- Erweiterbarkeit und Flexibilität
- Steigerung vom Komfort und Bedienbarkeit
KNX bietet unter allen Systemen die größtmöglich Integration, weil es ein offenes System ist. Das heißt das Protokoll ist frei zu gängig und alle Hersteller, welche Produkte für KNX herstellen und vertreiben wollen müssen sicherstellen, dass ihr Produkt der KNX-Spezifikation entspricht. In anderen Worten man darf die bestehende Erfahrung nutzen muss aber das Produkt so gestalten, dass es von jedem anderen KNX-Gerät eines oder mehrere beliebiger Hersteller bedient werden kann. Im Gegensatz zu proprietären Systemen(LOXONE, free@Home, Somfy etc.) wo man an eine Hersteller gebunden ist und somit von diesem abhängig wird. Gemäß dem Fall die Produktion wird eingestellt und es gehen Geräte im Haus kaputt, sitzt man dann auf einem Haufen teuren Schrott und muss womöglich alles wieder neu machen.
Ganz anders bei KNX. Hier gibt es über 400 Hersteller und Millionen Produkte welche alle miteinander "reden" können. So wird bei einem Defekt der Baustein einfach nur ausgebaut und durch einen anderen ersetzt. Dabei ist es absolut egal von welchem Hersteller der neue Baustein ist. Er muss lediglich das KNX-Logo tragen. KNX kostet Geld, leider ist dies so. Aber wie schon weiter oben gezeigt sinkt der Preis mit der Zunahme der gewünschten Funktionen im Haus. Die Glaubensdiskussion, ob man es nötig hat oder nicht ist hier fehl am Platz. Die Technik ist verfügbar und man hat die Wahl. Man kann es einsetzten oder auch nicht. Ganz nach dem Motto: "Mit der Pferdekutsche kommt man auch voran"
Ein Beispiel:
Hat man z.B. 15 Rollläden im Haus und möchte, dass diese nicht nur vor Ort am Fenster bedienbar sind(ohne Funk), sondern auch an zentralen Stellen (z.B. an der Haustür oder im Schlafzimmer) und wenn man Darüber hinaus eine Bedienmöglichkeit je Etage möchte, dann relativiert sich der Anschaffungspreis. Denn zusätzliche Komponenten, welche bei einer konventionellen Rollladeninstallation nötig sind(zusätzliche Schalter, Trennrelais, Klemmdosen) um diese Funktionalität zu gewährleisten gibt es vom Elektriker des Vertrauens auch nicht umsonst und auch die Arbeit, welche nötig ist um die Rollläden so zu verkabeln will bezahlt werden.
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