Woher kommt eigentlich der Irrglaube, dass es so viel günstiger ist, wenn möglichst viele Fensterflächen gleiche Maße haben?
Kein Irrglaube, Fensterfabrikant gewesen.
Ich glaube es liegt daran, dass die Erklärung warum es kaum teurer ist, im ersten Schritt plausibel klingt (weniger Wand, Dämmung, Putz, Keine Fensterbänke, ggf. ohne Franz. Balkon, da unteres Element fest, usw.)
Ich meinte damit nicht die Abwägung Fensterfläche vs. Mauerfläche, und auch nicht normale Brüstungshöhe vs. bodentief.
Und im übrigen bezog ich das nicht nur auf die ökonomische Dimension, sondern auch auf die architektonische. Aus manchen Räumen schaut man auf mehreren Seiten hinaus, und von außen sieht man aus vielen Perspektiven zwei Fassaden gleichzeitig. Und da sieht man dann z.B. elf Fenster auf einmal. Wenn die sieben verschiedene Formate haben, ist da gestalterisch keine „Ordnung“ reinzubekommen, das ist dann immer „bunt“ wie Haribo Colorado.
Beispielsweise hier auf der Gartenseite ist das Achsmaß der Schiebetürfenster als Anderthalbfaches - also antiproportional zu zwei zu drei Stück - auf das Achsmaß der oberen Fenster abgestimmt. Dazu dann die Koordination Mitte oben über Rand unten. Sieht "zufällig" aus, da hat aber jemand nachgedacht.
Technisch gesehen ist ein Fenster ja auch nicht nur ein Fenster. Andere Fensterbreite bedeutet auch andere Sturzbreite, da sind die Bewehrungen anders zu rechnen. Das macht überall nur „´ne Mark“, läppert sich aber. Wo man ausdrücklich ein anderes Format wünscht, rate ich deswegen nicht zum Verkneifen. Aber aus Schusseligkeit, ohne Absicht und auch ohne gefühlten Vorteil, würde ich Fenster nicht unterschiedlich dimensionieren. Hier kommt übrigens im Schnitt jedes Format nur dreimal vor - also keine übertriebene Gleichhobelei.
Jedes Fenster kostet seinen Preis, der sich aus dem Rahmen in laufende Meter, dem Glas in m2 und der Montage berechnet. Ist das Fenster kleiner, is es billiger.
Da hast Du allerdings Recht, viele Fensteranbieter sind inzwischen auf diese Kalkulation umgestiegen. Was allerdings – Standard bei der Art der Fenster vorausgesetzt – Sinn machen kann, ist: gezielt „gängige Lagergrößen“ zu nehmen. Also z.B. einflügelig in "110".
Haben uns aber auch gegen bodentiefe Fenster oben entschieden, da in das Kind 1 Zimmer kein bodentiefes Fenster hingehört aus unserer Sicht.
Ich persönlich empfinde die bodentiefen Fenster teilweise als „Hoppenstedts-haben-das-auch-Produkt“, mit dem man seinem Haus die besondere Note sogar regelrecht nehmen kann.
Finde den Grundriss grundsätzlich auch gut.
Er steht und fällt allerdings mit der Entscheidung, die Treppe ohne Not im Wohnraum zu haben. Würde ich bei den Außenmaßen nie und nimmer in Kauf nehmen. Treppe gehört in den Flur, außer in nem 5m Reihenhaus bei dem es nun mal nicht anders geht.
Ich lese die "Vorwürfe" gegen das offene Wohnzimmer mit Treppe hier als Kompliment, daß man dem Haus seine Grundfläche gar nicht ansieht. Von der her ist es zwar kein Reihen-, aber doch etwa ein Doppelhaus.
Im übrigen: wenn sie durchs Wohnzimmer müssen, kriegt man die Blagen selbst im Teenie-Alter regelmäßig zu Gesicht.