Ich sehe das relativ nüchtern:
Als Technik-begeisterter Mann kam das Thema Bussystem sehr schnell auf mich zu, als wir mit der Planung begonnen hatten.
Durch begrenztes Budget und einer Frau, die Technik wirklich hasst, war für mich schnell klar, dass ich das entweder selbst in die Hand nehmen muss, oder es komplett bleiben lassen kann.
Jetzt ist die Rohinstallation durch. Jeder, der den Kabelstrang im Keller sieht, zeigt mir den Vogel, selbst der Elektriker findets heftig ^^
Ich weiß aber, dass das für uns ganz großartig wird. Auch meine Frau ist nun schon bei dem ein oder anderen Szenario positiv interessiert und gespannt, wie das mal wird, da sie mit den momentanen Frickellösungen nicht klar kommt, ihr fehlt durch die fehlende Begeisterung einfach das Verständnis.
Bestes Beispiel:
Wir haben im Wohnzimmer momentan noch fast alles mit Philips Hue, eine Stehlampe habe ich auch mit einer Hue-Birne bestückt. Problem dabei, die Stehlampe hängt an einer schaltbaren Steckdose, um sie mit den anderen Hauptlampen anschalten zu können.
Nun kann man das Licht an der Stehlampe am Lichtschalter einschalten, wenn ich aber mit der Harmony eine Hue-Szene einschalte, bei der die Lampe abgeschaltet wird, stimmt der Lichtschalter schon nicht mehr, weil der ja nicht weiß, dass die Lampe auch anders geschaltet werden kann.
Die Folge ist, dass meine Frau beim nächsten mal den Lichtschalter drückt, in der Annahme, das Licht der Stehlampe geht dann an, aber das tut es nicht.
Sowas ist blöd, senkt den WAF enorm und nervt.
Das sind Kleinigkeiten, natürlich.
Auch könnte ich die Lampe einfach an ne normale Steckdose stecken. Das ist für MICH aber alles nur ne Notlösung.
Und das ist nur eines von vielen kleinen Problemen, welche mich an solch isolierten Systemen nervt.
Ist KNX notwendig? Nein.
Ist es Teuer? Ja, aber bei weitem nicht so teuer, wie oft behauptet.
Erleichtert es vieles? Ich bin fest davon überzeugt.
Ich sehe es mit KNX und dem ELT-Gewerbe bisschen wie in der Bauplanungs-Branche mit manchen Architekten.
Wir planen momentan TGA für eine 14.000m² große Fabrikhalle und der Architekt kann mir kein 3D Modell des Gebäudes liefern, da er alles - jeden elenden Schnitt - noch in 2D konstruiert.
Das ist Methode von gestern und nervt mich - im Beruf wie Privat. Ich mag Fortschritt und freu mich eher auf die Zukunft, als dieser ängstlich entgegenzublicken.
Wenn da jemand anders drüber denkt, schön. Muss nicht jeder so denken wie ich.
Bei KNX kann ichs dann noch mehr verstehen, weil vielen Bauherren das einfach am Ar*** vorbei geht. Trotzdem hat´s - auch im Einfamilienhaus-Bau - seine Berechtigung und wird die nächsten Jahre nicht weniger werden.
Und genau deswegen wird die Diskussion hier nichts werden:
Seite A kann damit nichts anfangen und wehrt sich regelrecht, auch Vorteile von KNX zu erkennen und zu akzeptieren.
Seite B findet es völlig unverständlich, dass es Leute wie auf Seite A gibt.