Das war ja zu erwarten, sobald man die nackten Zahlen präsentiert bekommt, zieht das Argument "es ist viel zu teuer" nicht mehr.
Bei KNX wird immer einiges unterschlagen... da kommt noch hinzu der Planungsaufwand, der Programmieraufwand, größerer Schaltschrank, die ETS, ...
Hmm ja genau...der Planungsaufwand bei konventioneller Elektrik ist ja gleich Null, die Planung ist ja geschenkt, denn jeder Elektriker hat den Plan für jedes zukünftige Haus schon in der Schublade liegen...
Erzähl das mal den Fertighausbauherren, oder Häusern aus Betonfertigteilen wo man stunden- und tagelang mit der Planung der 0815 Elektrik verbringt weil alles vorher auf den mm genau geplant werden muss...
Die ETS Lite kostet 91 Euro wie mein Vorredner geschrieben hat...und wenn man einen Onlinekurs bei der KNX Assoziation belegt(2 Tage) und absolviert, dann bekommt man die Lite sogar gratis...und ETS Lite ist im Einfamilienhaus mehr als ausreichend. Du willst jetzt tatsächlich behaupten die knapp 100 Euro oder eben gratis ist zu viel?
Nächster Punkt Parametrierung...wenn man das nicht selber machen kann dann sollte jeder Elektriker an einem Tag sprich 8,5 Stunden damit durch sein, ansonsten hat er den Beruf verfehlt. Was kostet eine Handwerkerstunde? Etwas um die 50 Euro sprich 400 Euro kommen auf die Gesamtkosten für die Parametrierung einer einfachen KNX Anlage
Ja man braucht einen größeren Schrank keine Frage aber auch der kostet nicht die Welt...alles zusammen hat man bei einer einfachen KNX Anlage mit erheblich mehr Funktionen im Vergleich zu konventionell wenige Tausend Euro an Mehrkosten auch wenn man alles komplett machen lässt und selber keinen Finger rührt. Man muss natürlich auf Designtaster, Homeserver etc. verzichten.
Ich kann auch die Dosen selber bohren ... Dann kostet in deinem Beispiel die konventionelle Verschaltung nur noch ein Bruchteil
Du kannst aber die Kabel nicht selber anschließen und auch nicht verklemmen, und das lässt sich der Elektriker dann auch vergüten...übrigens kann man bei KNX die Dosen auch selber bohren...
Bei konventioneller Elektrik kommen aber noch weitere Dosen dazu, denn man kann nicht alles in den vorhandenen unterbringen also das was du einsparst gibt man dann für die zusätzlichen Dosen dann doch wieder darauf.
Hier sind Grafiken zweier bekannter deutscher Hersteller, welche beides im Programm seit Jahrzehnten haben sowohl KNX wie auch konventionell...die brauchen nichts zu beschönigen...egal was die verkaufen beides bringt Geld in die Kasse.
Es wurden in der Beispielrechnung nur Sachen weggelassen, welche bei beiden Vorgehensweisen anfallen und ungefähr die gleichen Kosten verursachen....
Als Maßstab wurde sogar großzügig mit einem teuren Berker B.IQ Tastsensor gerechnet...würde man etwas simpleres nehmen(MDT, Zennio, ) mit etwas weniger Funktionen...würde sich der Preis für eine KNX Schaltstelle weiter nach unten bewegen...und trotzdem hätte man dann weit mehr Funktionen an Ort und Stelle im Vergleich zu konventionell.
Wer das nicht sehen kann der hat wirklich Tomaten auf den Augen...
Ich bin eigentlich ein echter Nerd aber mindestens 95% der Liste finde ich komplett konstruiert
Ja sicher erscheinen viele Anwendungen sinnfrei, auch würden solche Sachen wie PM unter dem Bett oder Posterkennung von einem 0815 Bauherr niemals realisiert werden, weil:
a) zu aufwendig in der Installation
b) Kosten/Nutzen Faktor extrem ungünstig
Bei einem Haushalt mit KNX bedeutet dies jedoch einfach nur ein PM unter das Bett + 5 Min am Laptop und das Gleiche mit der Posterkennung...auch einfach nur ein Sensor in den Kasten + 5 Min. am Laptop und schon läuft alles wie gewünscht...und das dann für Jahrzehnte.
Die Systeme werden größtenteils zusätzlich genutzt, um das Zeigebedürfnis der Besitzer zu befriedigen. Kein Wunder, dass sie so viel kosten, da sind jede Menge Funktionen drin, die ich persönlich von überflüssig über abwegig bis zu gaga halte.
Hmm was soll man den zeigen? Die zusätzlichen Kabel im HAR? Der Rest ist nämlich in der Regel nicht Sichtbar(gewollt und gewünscht)...bis auf die wenigen Tastsensoren hat man dann ja auch nichts mehr zum zeigen...und viele KNX-Häuser haben dann auch ganz bewusst gerade mal eine Handvoll davon...es ist nur eine andere Art die Hauselektrik zu bedienen, ich bin nicht der Meinung, dass es jemand interessant findet was der eine oder andere Taster macht...so zu mindestens meine Eindrücke.
Bei mir im EG findet man im Eingangsbereich/Diele/Gäste-WC/HAR keinen einzigen Schalter/Taster. Im Wohnzimmer und Küche ist dann je ein B.IQ an den üblichen Lichtschalterplätzen in 1,15m Höhe und ein Synohr am Sofa das war es dann auch schon...die PM's Sensoren sitzen zu 90% den Decken aber da guckt man ja nicht hoch...also was sollte ich jetzt zeigen?
Ok im Flur ist noch ein 5" Touchscreen...ist aber in der Regel im Schlafmodus...also auch da gibt es nichts zu zeigen...