Kannst du vielleicht einmal den typischen Ablauf in einem Neubaugebiet aus Sicht des Vermessers beschreiben?
Um es nicht zu kompliziert zu machen, lassen wir die Baulandumlegung mal weg und gehen davon aus, dass das gesamte Gebiet der Gemeinde gehört.
-Die Gemeinde plant die Aufstellung eines Bebauungsplanes.
-Die Grenzen der Flurstücke, die mit der Verfahrensgrenze des Bebauungsplanes übereinstimmen, werden in der Örtlichkeit aufgesucht und exakt vermessen (Koordinatenkataster für den Umring herstellen).
-Konstruktion des Bebauungsplanes nach Vorgaben der Stadtplaner (insbesondere geometrische Festlegung der Straßenbegrenzugslinien, Baugrenzen, Baulinien)
-Aufteilung des Gebietes in zweckmäßige Flurstücke (Baugrundstücke, Straßen, Grünflächen,...) und damit verbindliche Bestimmung der Grenzpunktkoordinaten am PC
-Übernahme der Parzellierung in das Liegenschaftskataster
-Grobabsteckung der Grenzpunkte und Abmarkung mit Holzpflöcken
-Absteckung der Baustraßen (z.B. durch Schnurnägel)
wenn die meisten Grundstücke bebaut sind:
-Abmarkung der Grenzpunkte
Für das einzelne Baugrundstück:
-topographische Vermessung des Baugrundstücks (Höhenlage, Bäume, Erschließungsanlage, Ver- und Entsorgungseinrichtungen,...)
-Lageplan zum Bauantrag
-Grobabsteckung (bei Keller)
-Feinabsteckung (Schnurgerüste)
-Gebäudeeinmessung (nach Fertigstellung)
falls Abmarkung der Grenzpunktenoch nicht erfolgt
-Grenzanzeige für Zaunbau