Hi R.Hotzenplotz!
Darf man mal fragen, was so Deine Lichtplaner aufrufen? So als Orientierung...
Die letzte Planung finde ich jetzt nicht so übel. Ich denke, man muss hier auch berücksichtigen was man selbst für einen Stil möchte. Ich persönlich bin absolut kein Deckenspot-Freund, weder in der Anzahl wie bei Dir geplant noch generell, da mir das irgendwie zu mainstreamig ist und mir die Kosten für die ganzen Deckendosen in der Filigranbetondecke Schmerzen bereiten würden. Bei uns ruft das Betonwerk ca. 70 EUR pro Dose auf, das wäre es mir nie und nimmer wert, bräuchte es auch nicht unbedingt. Soviel allgemeines Blabla von mir
Zu Deinen Fragen und Befürchtungen. Trotz meiner Abneigung bzgl. Einbauspots finde ich die Linie Deines Planers gut und nachvollziehbar. Die Asymmetrie ist deutlich erkennbar und er zieht es konsequent durch. Ich würde daher gerade im Flur auch diese Asymmetrie zulassen. Ein durchgängiges Konzept finde ich da sinnvoller als dieses durch zu durchbrechen. Gerade im Flur, quasi als verbindendes Element zwischen den anderen Räume finde ich das schlüssig. Auch sehe ich persönlich wenig Sinn darin einen Flur im OG übertrieben hell auszuleuchten. Das wirkt auf mich eher steril, wenig heimelig. Gleicher Gedanke im WC. Ich muss sagen, ich finde die Anordnung vollkommen ausreichend - als Grundbeleuchtung. Das Porzellan wird ausgeleuchtet, blendend den Platznehmenden aber nicht. Der andere Spot setzt einen Akzent und gibt dem Raum vermutlich sogar etwas mehr Tiefe - gerade weil er eben nicht gleichmäßig ausgeleuchtet ist. Ähnliches im Elternbad. In beiden Fällen würde ich aber auf jeden Fall eine Spiegelleuchte (bitte eine wertige) vorsehen, um eben beim Schminken oder Rasieren eine gute Ausleuchtung zu bekommen. Da nützt Dir ein Licht, was aus dem Rücken kommt und vermutlich auch eine ganz andere Temperatur haben wird, wenig. Ich würde beispielsweise die Grundbeleuchtung im Bad auch eher ambient und damit gemütlich auslegen, um die Entspannung dort zu fördern - ergänzt um funktionales Licht dort wo es benötigt wird, nämlich an den Spiegeln.
Im Elternzimmer ebenso wie in den Kinderzimmern und Wohnzimmer finde ich die asymmetrischen Doppelspots in Wandnähe ganz nett. Kann sicherlich eine schöne Atmosphäre bringen und wiederum in den Räumen aufgrund der Lichthöfe Tiefe bringen. Finde ich gerade im Schlafzimmer eine schöne Idee - im Wohnzimmer sowieso. Ich habe noch nie verstanden wozu man im Schlafzimmer über dem Bett eine Zentralbeleuchtung braucht. Im Wohnzimmer ebenso. Hier wäre mal ein Anwendungsszenario interessant. Wenn Du da unsicher bist, lass Dir doch einfach dort, wo Du unsicher bist, eine Leerdose setzen und die überspachteln. Dann bist Du Safe. Mache ich bspw. so bei uns im Wohnzimmer. Da habe ich unter dem Lowboard eine warmweiße LED-Leiste geplant und an der einen Wand zwei Occhio Sento E, die auch über die Decke abstrahlen. Das reicht dicke für eine Ambiente Beleuchtung im Wohnzimmer. Der Rest wird über eine Dreibeinstehleuchte neben dem Sofa und zwei gezielt platzierten kubischen Regalleuchten von Ikea akzentuiert, d.h. das ganze Wohnzimmer hat momentan nur die beiden Sentos als Wandleuchten (für ca. 26qm). Zur Sicherheit kommt in die Raummitte bzw. beim Sofa-Tisch aber noch eine UP-Dose in die Decke - eingespachtelt als Fallback.
Eine fleckenlose Ausleuchtung wäre für mich in den Arbeitsräumen wichtig, bspw. im Büro oder auch im Technikraum und in der Waschküche. In Wohnräumen FÜR MICH definitiv ein No-Go, weil ich dort wohnen und Geborgenheit möchte, und die erreicht man bei mir eher mit stimmungsvoller, akzentuierter Beleuchtung und nicht mit steriler Büro-Atmosphäre.
Mit der Küche habe ich so meine Schwierigkeiten. Da bin ich bei kbt09. Zwischen Insel und Herd machen die Spots eigentlich wenig Sinn. Stehst Du am Herd, hast Du das Licht im Rücken, ebenso beim Abspülen. Du hast zwar über der Insel die LED-Leisten (ist auch ok), aber dann überlegt mal, wann Du die Spots in der Decke überhaupt anmachen würdest bzw. wozu.
Da Du ja ein
KNX-System verbaust, brauchst Du Dir ja glücklicherweise keine Gedanken darüber zu machen, wie Du was von wo schaltest. Da könnte es durchaus sein, dass der eine oder andere Ratschlag eher annimmt, dass Du konventionell verkabelst. Gerade im Schlafzimmer kriegst Du das schalten vom Bett ja quasi geschenkt. Was es dann alles sein soll, kannst Du ja ganz bequem auch noch nach bedarf dann nachparametrisieren - ebenso das ganze Thema rund um die Nachtabsenkung.
Grundsätzlich kann man - wenn man ein bissl auf das Budget achten möchten/sollte/muss - aber auch sicherlich die Anzahl der Spots deutlich reduzieren. Bspw. im Kinderzimmer (so nett ich die Idee mit den Spots auch finde) vielleicht auch mit regal/Stehlampen arbeiten, um Ambiente und stimmungsvolle Ausleuchtungen zu erzeugen. Hier kommt Dir auch wieder Dein KNX-Bus gelegen, da Du da ja mit Steckdosen entsprechend Szenen erstellen und gezielt Leuchten zu und wegschalten kannst. Das würde prinzipiell auch im Wohnzimmer zutreffen, da würde ich es aber so lassen wie geplant. Ist ja auch der öffentliche Bereich, wenn dann eher dort als im privaten Bereich.
Zur Wohnzimmerleuchte: klar, Geschmacksache. Meine Meinung: ganz furchtbar Die Dinger sehen für mich wie gewollt und nicht gekonnt aus und im Einfamilienhaus vollkommen überzogen, passt meiner Meinung nach auch nicht zu der geplanten indirekten Beleuchtung. In einem Design-orientierten Hotel als Eye-Catcher gerne, aber im Einfamilienhaus?! Aber wie gesagt, Geschmacksache. Meine Occhios (Sento, Piu und Mito) gefallen mit Sicherheit auch nicht jedem.
Zu DALI. Ich war auch lange Zeit der Meinung DALI haben zu wollen, werde jetzt aber alles mit KNX-Aktorik machen. Du hast zwar sehr viele Spots (LED nehme ich an), da könnte es ggf. einen kleinen Preisvorteil geben. Ich meine so ab ca. 20 LED-Leuchten kann man darüber nachdenken auf DALI zu gehen und leichte Preisvorteile erwarten. Die Frage wäre warum er unbedingt DALI hier sieht. Ich habe mich dagegen entschieden, weil der Kanalpreis nicht so wahnsinnig viel günstiger ist. Weiter brauchst Du ja auch ein DALI-Gateway, das muss man auch fairerweise in den Kanalpreis einrechnen. Dann, und das war der Hauptaspekt, überzeugt es mich nicht, dass bei DALI selbst bei ausgeschaltetem Licht permanent Strom fließt. Die Dinger sind halt nicht wie bei einem Schaltaktor bei 0% aus, sondern eben bei 0% und ziehen im Hintergrund trotzdem noch Strom. Auch wenn es vermutlich nicht so wahnsinnig viel ist, sehe ich da keinen Sinn drin. Was ich empfehlen würde: die Brennstellen konsequent mit 5x1,5 anfahren, dann bist Du was DALI angeht Safe und könntest es immer noch nachrüsten.
Viele Grüße und weiterhin gutes Gelingen!