Traumgrundstück als Schnapper: Verkaufen oder Eigenheim

4,30 Stern(e) 3 Votes

Was würdet Ihr in der beschriebenen Situation mit dem Grundstück machen?

  • Eigenheim

    Stimmen: 6 85,7%
  • Bauen und Vermieten

    Stimmen: 0 0,0%
  • Verkaufen und über das neue EK freuen

    Stimmen: 1 14,3%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    7
H

Hinnione

Hallo zusammen,

wir stehen kurz vor dem Kauf eines Grundstückes von 1100m² in einer Kleinstadt in SH welches mit einem ca 160m² Einfamilienhaus+Vollkeller aus den 60er Jahren bebaut ist. Das Grundstück liegt seit Anfang der 70er brach und das Gebäude wurde nicht bewohnt.

Der Wert liegt laut Einschätzung der Sparkasse bei mindestens 120.000€. Dies ist der Preis für den die Sparkasse das Objekt auf den Markt bringen würde. Ähnliche Grundstücke haben deutlich höhere Preise erzielt (ab 180.000-230.000€ in unmittelbarer Nähe), ich rechne aber nur mit den 120.000€.

Der Besitzer, ein guter Freund der Familie ohne höheres finanzielles Interesse hat sich mit uns auf einen Kaufpreis von 50.000€ geeinigt. Da der Besitzer etwas speziell ist, (die Entscheidung das Grundstück zu verkaufen dauerte 4 Jahre, die Abwicklung erfolgt nun in zwei Wochen ), stehen wir vor vielen Fragen.

Das Grundstück liegt in einem Bebauungsgebiet von 1960. Kindergärten, Grundschule, Weiterführende Schulen sowie Berufsschulen sind alle in 3min fußläufig zu erreichen. Wir selbst wohnen zur Zeit in der selben Stadt zur Miete. Unsere Familien sind ebenfalls direkt oder im näheren Umfeld beheimatet.

Unser Traum wäre es dort zu Bauen. Abhängig von Statik und Kosten soll ein Holzrahmenbau (Verkürzte Bauzeit, Ökologisch, Rohbau auch im Winter) von ca 160m² Wohnfläche auf den Keller aufbauen.
Die Planung und Bauleitung übernimmt unsere Nachbarin, eine erfahrene Architektin zu der wir ein sehr gutes Verhältnis haben und die Chemie stimmt.

Unsere finanzielle Situation:

Verheiratet Stkl. 3+5
M33: 3400 netto, Angestellter Projektmanager
W32: 1300 netto Teilzeit, Angestellte Kauffrau
Zwei Kinder 2+4 Jahre

Uns bleiben im Monat 1800€ zur freien Verfügung
2x KfZ, 700€ Kaltmiete und Lebensunterhalt sind sehr gut kalkuliert.

10.000Euro Eigenkapital

Unser Wunschtraum:

160m² zu 1800€/m² bauen 288.000€ (inkl.10.000€ - 15.000€ Abriss)
Grundstück + 54.000€ Brutto
+ 18.000€ Puffer
= 360000€

Mit erspartem und Muskelkraft kann ich maximal 20.000 Eigenkapital einbringen.
Zur Planung: Wir wissen ganz genau was wir wollen und sind uns über Grundriss, Materialien und Besonderheiten weitestgehend einig so das der Entscheidungsprozess kurz gehalten werden kann.

Die Hausbank akzeptiert die Differenz vom Grundstückswert 120.000€ zu 50.000€ Kaufpreis als Eigenkapital.
Bei Finanzierungsberatern sieht dies unterschiedlich aus.

Daher kommt aus meiner Sicht für den Bau eines Eigenheim nur die Variante in Frage bei der wir die Gesamte Summe von ca. 360.000€ bei einem Kreditinstitut aufnehmen.
Und hier gibt es entsprechend ein Zeitliches Problem. Der Notartermin wird innerhalb der nächsten zwei Wochen stattfinden und die 54.000€ fällig.

Die Monatsrate soll bei 1300€ liegen. Abzüglich Baukindergeld würden wir so bei 1100€ für die nächsten 10 Jahre liegen. Mit den Tarifanpassungen der letzten Jahre sollten somit die nach 10 Jahren wegfallenden 200€ Baukindergeld aufgefangen werden.

Nach 20 Jahren Zinsbindung, ca. 1,7-2% Zinsen und 3% Tilgung bleiben ca. 120.000 Restsumme bei einer Gesamtlaufzeit von ca. 27-29 Jahren.

Das Grundstück kommt durch Präzidensfälle auch für Bauen in zweiter Reihe in Frage. Eine Bauvoranfrage für Bauen in zweiter Reihe wird aktuell vorbereitet.

Eine weitere Möglichkeit ist es natürlich größer und günstiger zu bauen und zwei Wohneinheiten zu vermieten.

Oder sollte bei diesem Kaufpreis und dem eigentlichen Wert das Grundstück direkt verkauft werden um dann mit dem Eigenkapital ein anderes Grundstück zu erwerben.

Ich erhoffe mir von diesem Post eine Sicht von außen. Einmal ob unser "Wunschtraum" realistisch ist und welche Entscheidungen bezüglich bauen oder verkaufen Außenstehende wählen würden.
Durch die Hausplanung sind wir extrem vorbelastet wenn se darum geht über eine mögliche Vermietung eines Zweifamilienhaus oder einen verkauf zu diskutieren (Papa sieht sich schon im Heimkino und das KNX Programmieren, Mama im Nähstudio und Ankleidezimmer).

Vielen Dank fürs Lesen und Beste Grüße

Hinni
 
lastdrop

lastdrop

Alles ein bisschen wirr und die Baukosten zu knapp kalkuliert, denke ich. Was ist mit den ganzen Nebenkosten?

Warum nicht einfach mal das Grundstück günstig schießen und dann weitersehen, wenn es so toll ist?
 
seat88

seat88

Würde es ähnlich machen wie lastdrop sagt. Erstmal das Grundstück kaufen und dann erst mal sehen wie es weiter geht. In Ruhe die alte Hütte abreißen und dann Gedanken machen was man wirklich will im eigenen Haus.
 
N

nordanney

Der Besitzer, ein guter Freund der Familie ohne höheres finanzielles Interesse hat sich mit uns auf einen Kaufpreis von 50.000€ geeinigt.
Warum verschenkt Euer Freund T€ 70. Ist der einfach blöd, oder kennt Ihr den Haken am Grundstück noch nicht (z.B. hohe Abrisskosten)? Nach meiner Erfahrung eher letzteres...

Die Hausbank akzeptiert die Differenz vom Grundstückswert 120.000€ zu 50.000€ Kaufpreis als Eigenkapital.
Bei Finanzierungsberatern sieht dies unterschiedlich aus.
Die Berater und fast alle Banken werden ihre Probleme mit dem Kaufpreis und dem "tatsächlichen" Wert des Grundstücks haben.

160m² zu 1800€/m² bauen 288.000€ (inkl.10.000€ - 15.000€ Abriss)
Grundstück + 54.000€ Brutto
+ 18.000€ Puffer
= 360000€
Sicher, dass das reicht?

Zur Planung: Wir wissen ganz genau was wir wollen und sind uns über Grundriss, Materialien und Besonderheiten weitestgehend einig so das der Entscheidungsprozess kurz gehalten werden kann.
Bis Du baust und viele neue Anregungen bekommst und die Sonderwünsche kommen...
 
H

Hinnione

Abriss 10-15k€. Gibt es darüber schon ein Angebot?
Unabhängige Einschätzung nach Hausbegehung durch Immobilenberater der Sparkasse, eines Architekten und Bauingenieur.

Warum verschenkt Euer Freund T€ 70. Ist der einfach blöd, oder kennt Ihr den Haken am Grundstück noch nicht (z.B. hohe Abrisskosten)? Nach meiner Erfahrung eher letzteres...
Berechtigte Frage. Falltüren kann ich ausschließen denn: Grundstück und Gebäude konnten wir eingehend prüfen. Die Begehung mit einer Architektin und einem Bauingenieur hat sehr geholfen: Klarer Fall für Abriss / Teilabriss da eine Komplettsanierung zu aufwendig wäre. Einmal alles und dann trotzdem ein Haus von 1960 zu haben bei Kosten eines Neubaus, das ergibt keinen Sinn.

Die Konstellation ist wie folgt: Es handelt sich um einen älteren Herren ohne Verwandtschaft mit dem Wohnsitz Berlin. Ihm wurde ein großes Erbe von seinen Eltern hinterlassen, unter anderem diverse Immobilien. Viele davon hat er bereits veräußert. Er selbst ist sehr speziell und Kontaktscheu hat aber seit 20 Jahren ein sehr enges Verhältnis zu meiner Schwiegermutter (Fragt mich nicht warum, sie verstehen sich einfach). Sie übernimmt für Ihn erste Fürsorgepflichten.

Die Vorstellung dass das Haus seiner Eltern nun einer jungen Familie zu einem guten Preis überlassen wird hat ihn dazu bewogen.
"Zitat Verkäufer: Die emotionale Belastung der letzten Jahre durch diese Grundstück hat mich letztlich dazu gebracht mich nun endgültig davon zu lösen. Der Gedanke das es nun als neue Heimat einer so sympathischen jungen Familie dient gefällt mir, darum biete ich ihnen das Grundstück für 50.000€ an."
Sicher, dass das reicht?
Stellt sich in der Baukostenberechnung raus. Natürlich bin ich aktuell noch nicht sicher. 1800€/m2 Wohnfläche ist ein für unser Gebiet gängiger Wert zur Grobkostenermittlung eines Neubaus also alles inklusive. (Bauunternehmer und Architekt)
Deckt sich mit den Preisen für die Häuser unserer Nachbarschaft, ein Neubaugebiet.

Bis Du baust und viele neue Anregungen bekommst und die Sonderwünsche kommen...
Hier kann ich definitiv sagen das wir sehr gut Vorbereitet sind. Ich habe das Haus inkl. zu verbauender Materialien grundsätzlich fertig geplant. Entsprechende Raumlisten stehen. Generell schließe ich nichts aus, fühle mich aber großen Änderungswünschen gegenüber gewappnet .
 
Zuletzt aktualisiert 30.11.2024
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