Ich halte es nicht für den richtigen Weg vor Menschen, die sich nicht an gegebene Vorgaben halten, von vornherein zu kapitulieren - vor allem dann nicht, wenn es mich wirklich stört.
Wieso soll man akzeptieren, dass andere meinen, sich nicht an Regeln halten zu müssen?
Mir geht es um die Verhältnismäßigkeit. Bleiben wir mal beim Radfahrer: Du gehst sonntags morgens mit deinem Hund spazieren und bleibst, regeltreu wie Du bist, an der roten Ampel stehen - weit und breit niemand in Sicht, außer ein unliebsamer Bekannter, der Dir mit dem Fahrrad entgegen kommt und mit 30km/h an Dir vorbeizieht. Du ärgerst Dich über das ignorante Verhalten und weil Du ihn sowieso nicht leiden kannst, zeigst Du ihn an. Ein zufällig am Fenster stehender Anwohner bezeugt die Tat und der Bekannte wird bestraft. Tatsächlich hat er aber niemandem geschadet. Die exakt gleiche Szene 20 Sekunden später während der Grünphase wäre folgenlos geblieben.
Regelverstöße, die anderen schaden, gehören sanktioniert, da gebe ich Euch vollkommen Recht. Die Terrasse selber schadet dem TE aber nicht. Er stört sich nicht mal daran, dass sie außerhalb des Baufensters steht, da er ja gerne selber dort etwas bauen würde. Er nimmt die Terrasse zum Anlass, dem Nachbarn eins auszuwischen, ohne selbst in Erscheinung treten zu müssen.
Es gibt ja gar keinen Streit. Und genau das ist das Problem. Wenn die Nachbarn kultiviert streiten könnten, könnte der Streit schnell beigelegt werden. Im Moment schwelen einige Konflikte im Verborgenen und der TE plant im Verborgenen anzuheizen, was IMHO zum kaum heilbaren Zerwürfnis führt.