Insektenhotel richtig planen - Tipps gesucht

[hampshire]

Wir waren am Samstag bei einem Vortrag einer Bienenwissenschaftlerin. Einige Arten bohren ihre Brutstätten gerne in Steilwände aus Lehm. Ein Lehmbereich könnte also helfen. Ferner empfahl sie keine Bohrungen in Kopfholz - wie man das so oft sähe. Das Holz reisse und werde undicht und zur Todesfalle. Entgraten sei sehr wichtig - nur wirklich scharfes Bohrwerkzeug verwenden habe ich mir gemerkt. Ein Teilnehmer berichtete, dass er einen kleinen Drahtzaun vor das Bienenhotel spanne, zuvor sei sein Bienenhotel eher eine Vokelfutterstelle gewesen.
Entscheidend aber für ein funktionierendes Bienenhotel ist, dass die Bienen im Nahbereich auch Nahrung finden - also drumherum sollte es artgerechte Blüten geben.

 

[Müllerin]

wie groß ist das Haus denn jetzt insgesamt?

Bleiben noch Marienkäfer oder Schmetterlinge - da hab ich noch keine Infos zu gelesen.

Schmetterlinge: überwintern so gut wie keine Arten bei uns - kleiner Fuchs, Tagpfauenauge u Zitronenfalter sind so die Bekanntesten. Viele überwintern als Raupe/Puppe oder fliegen dahin wo es wärmer ist. Könnte sich ja mit dem Klimawandel ändern. Aber die, die bleiben, sitzen dann an Zweigen oder in Laubhaufen.

Marienkäfer: in Gruppen in Mauerritzen, Laubhaufen, Dachsparren etc.

Für die Bienen wäre es auch wichtig, die Röhren regelmäßig wechseln zu können, da sonst dauerhaft Milbengefahr droht. Also sollte man die Holzklötze 1x im Jahr in den Ofen stecken können oder gleich Pappröhren nehmen, die man dann vernichtet. Deswegen werden ofenfreundliche Größen hergestellt.

Bitte NICHT!!

Es gibt Arten, die legen ihre Röhren recht früh im Jahr an, und welche, die das erst spät machen. Wenn du so einen Klotz in den Ofen haust, wirst du zum Mörder. Naja jedenfalls war dann die Arbeit und die gute Absicht für die Katz.

Kleine Kästen/Klötze kann man zB im sehr frühen Frühling in einen Karton / eine Box mit einem Ausflugloch stecken. Dann können alle Larven schlüpfen, aber es wird nicht neu besiedelt. Und dann kann man wenns leer ist das Teil reinigen.

Man kann sich die besiedelten Röhren auch farbig, damit man im nächsten Jahr sieht, wo was rauskam und was tot ist.

Eine Wasserstelle gibt es in Form eines alten Weinfasses nebenan. Das steht direkt auf der Zisterne, wo eine Hand-Schwengelpumpe darauf soll.

bitte an die Ausstiegshilfe für reingefallene Tiere denken. Bzw eine flache Schwimminsel reinpacken, damit Insekten auch ans Wasser dran kommen ohne zu ertrinken.

Tja, und was mach ich in die restlichen 2 Etagen? Bin da noch etwas ratlos. ops:

ich auch, zeig doch mal n Foto wie es aussieht

 

[kaho674]

Also das Hotel ist 1,80m hoch - einfach, weil die Balken so lang waren und wir nicht sinnlos was absägen wollten. Ich mach mal Fotos, sobald wir es aufstellen und ich Zeit habe. Sorry, das kann noch bissl dauern, ein Jubiläum jagt das andere zur Zeit.

Ok, mit den Säubern werd ich also aufpassen, damit es keine Toten gibt.

Im Fass liegen natürlich Steine und Äste. Es ist nur 1/4 Fass, also nicht sehr hoch, so dass man schnell die Oberfläche erreicht.

Wir haben ja auch die blaue Holzbiene sehr oft bei uns im Sommer. Ich hab gelesen, das die 30cm fingerdicke Löcher in Holz nagen und dann da nisten. Das wäre der Clou, wenn so ein Brummer bei uns einzöge.

 

[Vicky Pedia]

Wir haben ja auch die blaue Holzbiene sehr oft bei uns im Sommer. Ich hab gelesen, das die 30cm fingerdicke Löcher in Holz nagen und dann da nisten. Das wäre der Clou, wenn so ein Brummer bei uns einzöge.

Ich drück Euch die Daumen, wenngleich die 30 cm etwas geschummelt sind!

 

[kaho674]

So. Das Grundgerüst steht. Und wie Ihr sehen könnt, hat sich auch schon ein dicker Käfer oder sowas eingenistet.

 

[kaho674]

Ich hab jetzt mal angefangen, die ersten Röhrchen einzufügen. Die sind aus Pappe und auf der Rückseite mit Gips verkleistert. Die Holzwolle soll nur die Zugluft von hinten noch weiter abhalten und die Sache bissl aufhübschen. Dazwischen hab ich ein paar Äste gemischt, damit es etwas Strutur erhält und die Bienchen ihr "Loch" einfacher wiederfinden. Ihr seht, es ist nur ein Anfang. Die Bohrerei ist auch schon in Arbeit (uff!) - es kommen also noch ein paar Kirschholz-Stämme dazu. Außerdem hab ich noch eine Menge Bambusstäbe bestellt. Die wollte ich gern dazu setzen. Eigentlich sind die zu groß, aber vielleicht kann ich ja die blaue Holzbiene anlocken. Sie war gestern schon schauen...hat mich beinah "umgeflogen". Das wär cool.