Grundwasser-Wärmepumpen Erfahrungen?

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L

Leon

Hallo zusammen,

hat jemand eine Grundwasser-Wärmepumpe verbaut bzw. genehmigt bekommen. Gibt es dazu schon Erfahrungswerte? Kann man hierzu Empfehlungen abgeben? Wurde mir gerade als Alternative zu Flüssiggastank/Erdgas/LuftWasserWärmePumpe empfohlen.

Vielen Dank für Eure Antworten!

Grüße,



Leon
 

€uro

Hallo,
...hat jemand eine Grundwasser-Wärmepumpe verbaut bzw. genehmigt bekommen. Gibt es dazu schon Erfahrungswerte? Kann man hierzu Empfehlungen abgeben? Wurde mir gerade als Alternative zu Flüssiggastank/Erdgas/LuftWasserWärmePumpe empfohlen.
Da fehlen ja nur noch Holz, Pellets und Öler ;-)
Mit Warmwasser-Wärmepumpe lässt sich, wenn die Randbedingungen stimmen, meist eine höhere Jahresarbeitszahl im Vergleich zu z.B. Solewärmepumpe erreichen, da die Quellentemperatur höher liegt. Trotz des höheren Energieaufwandes der Quellenpumpe.
Allerdings hängt es insbesondere von der Wasserqualität und der Leistungsfähigkeit des Förderbrunnes (Untergrund, Grundwasserstand) ab. Gut geeignete Standorte sind z.B. Flußniederungen. Auch hier ist eine Zusage der Unteren Wasserbehörde erforderlich. Wird auf hinreichende Wasserqualität nicht geachtet, neigen Förder- und/oder Schluckbrunnen recht frühzeitig zu z.B. Verockerungen. Dann sieht es eher übel aus.
Grundsätzlich erfordern Wärmepumpe spezielle Randbedingungen, die es zu gewährleisten gilt. Bei ungenügender oder nicht vorhandener Planung, kann dann schnell mal ein Groschengrab daraus werden.

Je höher der tatsächliche Bedarf (Leistung, Energie) für Heizung u. Warmwasser, je wichtiger ist eine hohe Jahresarbeitszahl (mäßig bis gut gedämmte Gebäude, kalte Klimastandorte) . Bei sehr gut gedämmten Gebäuden und milden Standorten, kann man sich den nicht unerheblichen Aufwand einer Quellenerschließung sparen, und eher auf eine Luftwärmepumpe zurückgreifen.
Erdgas ist auch eine Möglichkeit, allerdings ist der Verbrauch (kWh) höher als der Bedarf, bei Wärmepumpe ist es umgekehrt. Gasbrennwert-Geräte sind in der Anschaffung meist preiswert, allerdings darf man die z.T. recht heftigen Anschlusskosten nicht vergessen.
Flüssiggas ist kein unbedingter Favorit, weil der Energieträgerpreis mitunter deutlich höher im Vergleich zu z.B. Erdgas ist. Auch werden nicht die tiefen unteren Modulationswerte (Mindestleistung) erreicht.

v.g.
 
L

Leon

Nicht, dass ich davon viel verstanden hätte...aber trotzdem Danke für den massiven Text. Was ich so rauslesen konnte ist, dass ich ohne optimale Bedingungen ziemlich viel dafür bezahlen muss, was wiederum (meines Erachtens) impliziert, dass ich mit einer Luftwärmepumpe+Solar für Wasser+Holzofen besser dran bin.
 

€uro

..., was wiederum (meines Erachtens) impliziert, dass ich mit einer Luftwärmepumpe+Solar für Wasser+Holzofen besser dran bin.
Eine Wunschvorstellung, die sich nicht automatisch wirtschaftlich darstellt. Ein Konglomerat von Wochenende mit z.T. konkurrierenden Anforderungen dürfte selten zu einer sinnvollen Anlagenaufwandszahl führen. Der Mehrinvest bzw. Kapitaldienst hierfür, steht meist in einem weniger günstigen Verhältnis zum Nutzen. In vielen Fällen wird nicht einmal das Konzept mit einem Wochenende sinnvoll beherrscht, geschweige denn ein Sammelsurium div. Komponenten.
Technisch lässt sich zwar nahezu alles verknüpfen, richtig Sinn macht das leider oftmals nicht.

v.g.
 
L

Leon

Okay, dann muss ich jetzt am Besten was tun? Berechnet meine Architektin den Energieaufwand und damit die günstigste Befeuerungsart? Oder sollte ein Energieberater hinzugezogen werden? Mal was Anderes und Hand aufs Herz: Rechnet sich irgendwas besser als Kfw 70 überhaupt? Also klar, fürs grüne Gewissen und so...aber messbar in Zahlen mit einer verbundenen Amortisierung der Kosten auf die nächsten 20-30 Jahre? Danke für Deine Antworten!
 

€uro

Okay, dann muss ich jetzt am Besten was tun? Berechnet meine Architektin den Energieaufwand und damit die günstigste Befeuerungsart? Oder sollte ein Energieberater hinzugezogen werden?
Beides dürfte wohl kaum zum Ziel führen. Weder Architekten noch Energieberater verfügen über eine TGA Ausbildung. Diese Defizite wurden teilweise erkannt. Einige FH erweitern inzwischen die Ausbildung ihrer Bauingenieure zusätzlich mit dem Bereich TGA, zumindest teilweise und in den Grundlagen. Inwieweit das in der Praxis Früchte trägt, wird sich zukünftig zeigen.
Möchte man sicher gehen, sollte man einen Fachmann mit ins Boot nehmen, der mit kleinen Einheiten vertraut, TGA Planer, Energieberater und z.B. Bauing in Personalunion ist.
Bei Fragen gern per e-mail oder PN.
...Mal was Anderes und Hand aufs Herz: Rechnet sich irgendwas besser als Kfw 70 überhaupt?
Die Frage ist vollkommen berechtigt, jedoch für den Einzelfall ohne objektspezifische Zahlen belastbar kaum zu beantworten.
Tatsache ist, dass Viele "angeblichen Fördergeschenken" hInterhyprlaufen ;-) Vergessen wird hierbei: Wer verschenkt etwas! ;-)
Förderungen setzen Bedingungen, die zunächst stets erhöhte Investitionen (Kapitaldienst hierfür) erfordern ;-) Oftmals werden die auf dem Papier "schöngerechneten" Verbrauchskosten tatsächlich nicht erreicht! Wie übel, da doch anfänglich recht hohe Investitionen getätigt wurden! Theoretisch "schöngerechnete" z.B. KfW-Nachweise, sind keinefalls ein Garant für die Wirtschaftlichkeit des Betriebers in der Einzelheit.
Da ich auch als Gutachter unterwegs bin, könnte ich hierzu auch ein Buch über geprellte Bauherren schreiben ;-)
...Also klar, fürs grüne Gewissen ...
Das wird meist erst nachträglich entdeckt, wenn die eigene Wirtschaftlichkeit mehr oder weniger in die Hose gegangen ist ;-)

v.g.
 
Zuletzt aktualisiert 09.01.2025
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