Wir haben uns im Juni 2021 dazu entschieden, mit der Fa, Fingerhaus ein 2 Familienhaus zu bauen. Ausschlaggebend war die Fertigstellung in fast Schlüsselfertig, sodass es sich bei uns im Haus nur noch um das Anbringen der Leuchten handelt. Also haben wir einen Kaufvertrag unterschrieben, der die Ausstattung vom Haus schon eigentlich beschrieben hat. Dachten wir, aber dann kam der Tag der Bemusterung, wo wir die endgültige Ausstattung wählen sollten. Diese fand im Frühjahr 2022 statt, wo Lieferfähigkeiten und Preise nichts mehr mit dem Stand von 06/2021 zu tun hatten. Laut Kaufvertrag sollten die Fliesen 60 x 60 sein, diese waren aber nicht mehr lieferbar, also Vinylboden. Die versprochenen Ton-Dachziegel wurden durch Beton ausgetauscht und mit 400 Euro Differenz gut geschrieben. Unsere laut Kaufvertrag Anthrazitfarbenen Außenrollos gibt es nur in Aluminium und kosten über 4000 Euro mehr. Die Standard-Badezimmereinrichtung laut Kaufvertrag entspricht einer Knast-Grundausstattung und auch mit einer Duschnische, wo man nur eine Tür und die Armaturen benötigt, wollen die einen eine komplette Duschkabine verkaufen. Dann wird das Standard-WC mit 250 Euro gut geschrieben und ein besseres mit 700 Euro berechnet. Wenn ihr dann in eure Baumarkt-App schaut und dort das WC für 700 nur 200 kostet, dann kennt ihr ungefähr den Aufschlag für die Ausstattung. Wir haben uns dazu entschieden, die Duscharmaturen und Tür selber einzubauen um dort 1700 Euro zu sparen. Also haben wir Steckdosen, Lichtschalter und Lan-Anschlüsse geplant und haben Fingerhaus noch einmal ca. 10.000 Euro mehr gezahlt. Wir haben den Hauspreis im übrigen vorher nicht verhandelt, sondern wollten dafür lieber das höchste an Qualität.
Doch es kam alles anders als geplant:
Wir haben das 2-Familienhaus am 27.01.24 endlich bezogen. Die Fa. Fingerhaus arbeitet zum größten Teil mit Sub-Unternehmern, welche im Akkord ihre Arbeiten verrichten, auch bis tief in die Nacht hinein. Hört sich gut an, ist es aber nicht! Unser Haus weist erhebliche Mängel auf, von denen einige schon während der Bauphase behoben wurden, aber einige sind noch immer vorhanden und das schränkt die Wohnqualität doch schon erheblich ein.
Hier nur einmal ein kleiner Auszug der "geringen" Mängel:
- 4 Steckdosen wurden vergessen einzubauen
- Die Stromverteilung im Haus passt nicht, d.h. wenn man der Meinung ist, das die Steckdosen stromlos sind, kann man von Glück reden, dass der FI-Schalter funktioniert.
- Küchenspiegel kann nicht wie gewünscht verbaut werden, weil Lichtschalter und Rollo-Schalter falsch gesetzt wurden.
- Nach Installation der Sanitäranlagen, lief das Wasser aus der
Deckenlampe der Dusche im EG. Daraufhin wurden Decken und
Wände aufgesägt und anschließend wieder Geflickt.
- Das WC im EG sollte 2cm höher als die Norm montiert werden. Das hat im OG geklappt, aber da das EG tiefer liegt, kann man da ja auch die Toilette tiefer, auf 39 cm setzen.
- Das Balkon-Geländer passt nicht.
- Außenrollo zur Terrasse wurde schon nachgearbeitet und ist wieder defekt.
- Die Verfugung der Bordüre in beiden Badezimmern hat hervorragend geklappt!
- Die Montage der Photovoltaik-Anlage verzögert sich um Monate
- ...und noch einige Kleinigkeiten mehr.
Was aber schon am zweiten Tag nach dem Einzug auffiel ist, dass die Toilette, wann immer man einen Wasserhahn aufdrehte, anfing zu gluckern. Am dritten Tag bemerkten wir dann einen Rückstau im Abwasser. Und genau eine Woche nach unserem Einzug kamen die Fäkalien aus dem Abfluss in der Dusche im EG und unser Haus roch wie ein Klärwerk und wurde damit unbewohnbar. (die Fotos spare ich mir lieber) Der Fehler ist ein auf einer Länge vom über 3m abgesacktes Abwasserrohr unterhalb der Bodenplatte!
Und jetzt bin ich gespannt, wie das gelöst wird. Ich werde hier aber in jedem Fall einen externen Bau-Sachverständigen zu Rate ziehen und mir Notfalls noch rechtlichen Beistand holen.
Fingerhaus - alles richtig gemacht!