Uff Leute, ihr haut ja in kürzester Zeit hier Texte ein, da kann man kaum noch drauf reagieren.
Welche sichere, risikolos Anlage bringt mehr als als eine Baufinanzierung kostet?
Wie im von dir zitierten Posting gesagt, Festgeld.
Das Rechenbeispiel findet sich weiter vorne im Thread, aber da auch ich zu faul bin: 10J Zinsbindung, 60% Beleihung, kosten aktuell etwa 0,5%. Dem gegenüber steht z.B. das 10J Festgeld der VW Bank mit 1,6% Verzinsung. Einlagensicherung inklusive. RK1.
Völlig verständlich, alles auch rein wirtschaftlich total richtig - siehe Leverage Effekt.
Arbitrage
Jede Geldanlage die mehr Geld abwirft als Sondertilgung rechnet sich nur, wenn ich diese Anlage für mehr als 10-15 Jahre abschließe, ist einfach Fakt...
Nö, siehe Beispiel oben.
Ansonsten musst du natürlich immer gleiche Anlagezeiträume betrachten. Die Sondertilgung in dein Darlehen, das in zwei Jahren ausläuft, wirkt genau so weniger, wie ein 2J Festgeld. Im Falle einer risikoreicheren Anlage ist Langfristigkeit natürlich sehr zu empfehlen.
Bei einer 4-köpfigen Familie mit Normalverdienern und Einfamilienhaus habe ich intern eine ganz andere Struktur. Ich habe ganz andere Bedürfnisse und Eigenschaften.
Die Vermögensstruktur ist generell entscheidend. Es gibt kein Schwarz oder Weiß, wie schon gesagt wurde.
Man kann aber anregen, die Verhältnismäßigkeit zu berücksichtigen. Eine (selbstgenutzte) Immobilie ist bei den aller meisten doch ein gigantischer Klumpen in der eigenen Vermögensstruktur. "Keine Schulden haben" ist ein Gefühl, nichts rationales. Da kann man versuchen 'gegenzusteuern', denn es entgeht einem viel, nämlich die sehr gute Chance auf eine noch schnelle Entschuldung, als dies mit Sondertilgung der Fall wäre.
Deshalb finde ich diesen Vergleich nicht unbedingt treffend.
Dann lass ihn, es ist/war deiner
Wenn ich nach 15 Jahren sagen kann, dass mein Kredit getilgt ist und ich 600€ weniger im Monat abzubezahlen habe, dann ist das nicht vergleichbar mit:
--> Währenddessen arbeitet aber mein Geld und in 10 Jahren ist es deutlich mehr wert als hätte ich das Geld nicht in Sondertilgung gesteckt. Hier können sich Lebensumstände ändern, Krisen ergeben usw... Außerdem spielt auch der emotionale Faktor eine riesige Rolle! Das was du betitelst, mag nicht risikobehaftet wirken, ist es aber! Nicht auf unternehmerische Sicht gesehen, jedoch auf private Sicht!
Ich stimme den Argumenten zu, aber pro "Kapitalbildung" und nicht pro Sondertilgung
Das Geld im Depot ist fast taggleich liquidierbar, anstatt "im Klumpen" gebunden. Wenn ich eine Krise habe, komme ich da erheblich leichter ran.
Du vermischst auch monatliche Liquidität mit Kapitalbildung. Natürlich kann es angenehm sein, weniger monatliche Rate zu leisten, um flexibler zu sein. Das tut "mein" Ansatz ja auch, und zwar von Anfang an, und nicht nach 10 Jahren ("KFW Baustein platt machen").
Denk auch immer dran: Sondertilgung geht immer nur mit %-Anteil pro Jahr... Ich kann nicht irgendwann meinen Kredit einfach von heute auf morgen ablösen, sobald ich nach 15 Jahren mein langfristig angelegtes Kapital abholen kann.
Doch. Nach 10 Jahren hast du jederzeit ein Kündigungsrecht mit 6 monatigen Vorlauf in beliebiger Höhe.
Das gilt es auch zu berücksichtigen, wenn man Sondertilgung-Rechte mit höherem Zins bezahlt - nach 10 Jahren sind die eh unbegrenzt und quasi jederzeit vorhanden.
Und wie du ja auch selbst erwähnt hast: "Aktienfonds, mit gewissem Risiko". Eine Sondertilgung hat 0% Risiko. Sollte ich nach 10 Jahren das Geld benötigen, ich mich dann aber in einer Krise befinden muss ich diese Krise aussitzen können. Geld, das ich in Aktienfods investiere, muss mMn Geld sein, das ich nicht benötige und was mir prinzipiell erstmal "egal" ist. Das kann es durchaus für einige Kreditnehmer aber definitiv nicht sein!
Den ersten Satz mischst du jetzt zusammen. Ich habe als risikofreie Variante ein Festgeld dargestellt. Das ist genau so risikofrei wie die Sondertilgung und nach Steuern lukrativer.
Im späteren Text rege ich natürlich einen Vermögensanteil in risikoreicher Anlageformen an. Das Verhältnis kann ja jeder wählen, wie er mag, man lässt sich aber einen riesen Hebel für Vermögensbildung entgehen, wenn man nur ins Haus steckt.
Es waren ja auch einige Meinungen hier, dass man jetzt leben sollte.
Ich finde immer den Mittelweg sinnvoll. Jetzt leben ja, aber nicht im Überschwang. Sondertilgen ja, aber nicht bis zum letzten € vom Konto, sondern auch noch Rücklagen auf Konto, Tagesgeld und ETFs.
Damit wird man sicherlich nicht reich, ist aber gut gerüstet für Krisen.
Solange auch in Krisenzeiten das Vermögen> Darlehen ist, ist man zwar verschuldet, aber nicht überschuldet.
Das kann ich nur so unterschreiben. Es ist eine Balancer erforderlich.
Weder lebe und arbeite ich jetzt um möglichst reich (oder übermäßig schnell) und Rente zu gehen, die Zukunft darf aber auch nicht verdrängt werden (alles auf Pump, Konsumschulden, Drang oder gar Zwang zu teurem Auto/Urlaube/etc)