Hallo zusammen,
nachfolgend mal eine kurze Zusammenfassung des Gesprächs mit dem Heizungsbauer. Vorab: Unser GU arbeitet nahezu ausschließlich mit diesem Heizungsbauer zusammen. Entsprechend schwierig wäre es einen anderen zu beauftragten - außer man nimmt die Haustechnik komplett aus dem Angebot des GU heraus.
Grundsätzlich ist der Heizungsbauer sehr sympatisch und hat gelduldig all' unserer Fragen beantwortet. Insgesamt macht er einen kompetenten Eindruck, wenn auch ein wenig old-fashioned. Beispiele hierzu:
- der Begriff "Smart-Grid" war ihm nicht bekant
- Verlegeabstände werden "nach Erfahrung" und "Gefühl" verlegt. Es wäre nicht immer möglich die Verlegeabstände von max. 10cm einzuhalten. Er würde meist 15cm verlegen (in den Badezimmern entsprechend enger).
- Länge der Heizkreise hat er ebenfalls im "Gefühl", sind bei ihm aber nie länger als 120m
- Heizlastberechnungen je Raum würde er nicht machen. Bei der Dimensionierung der Anlage würde er sich auf seine Erfahrung verlassen.
Hier und da viel auch schonmal sinngemäß der Satz: "Sowas wird wirklich sehr selten gefragt....". Das hat mich schon sehr gewundert. Aber anscheinend beschäftigen sich viele Bauherren gar nicht im Detail mit ihrer Haustechnik, was ich schon sehr traurig finde.
Beim Thema Klimaanlage hat er ganz schnell abgewunken. Würde nicht zu einem ökologisch konzipierten 40Plus-Haus passen usw. Kurzum: Nicht sein Thema und hat er kein Bock drauf. Ich vermute er hat keinen Lust eine Klimaanlage zu verbauen, da er - wenn ich zwischen den Zeilen richtig gehört habe - keine Legitimation für den Montage von solchen Anlagen besitzt. Man braucht hierfür nämlich irgendsoeine Kältemittel-Zertifizierung, oder nicht?
Zum Thema Kontrollierte-Wohnraumlüftung hat er folgenden Vorschlag gemacht, den ich persönlich ganz cool finde, ob wirklich technisch so umsetzbar kann ich jedoch nicht beurteilen:
- In das Erdreich werden im Zuge der Erdarbeiten Rohre verlegt, die dann an die Lüftungsanlage angeschlossen werden, sodass die angesaugte Frischluft erst durch die Rohre im Erdreich muss und entsprechend abkühlt (Temperatur im Erdreich ca. 8 Grad). Zudem wird vor die Lüftungsanlage ein Kühlregister geschaltet, dass die Luft zusätzlich abkühlt. Ein zweiter Weg (für den Winter) führt die Frischlüft ohne den Umweg durch Erdreich und Kühlregister direkt zur Kontrollierte-Wohnraumlüftung. Entsprechend kann man zwischen "Winter-" und "Sommermodus" hin und herschalten.
- Für zusätzliche Kühlung im Sommer würde eine Vorlauftemperatur der Luft-Wasser-Wärmepumpe von 20° sorgen.
Für die Kontrollierte-Wohnraumlüftung sieht er den Hersteller WOLF vor. Exakte Bezeichnung der Anlage (Modell/Typ) will er noch raussuchen.
Ist sowas möglich? Hat jemand mit sowas Erfahrung?
Im Winter wird die Luft-Wasser-Wärmepumpe nach seiner Einschätzung mit einer Vorlauftemperatur zwischen 25 und 28 Grad betrieben um die Wunschtemperaturen von 22-23 Grad bzw. 23-24 Grad (Badezimmer) zu erreichen. Eine zusätzliche Wandheizung im Badezimmer wäre hierfür nicht erforderlich. Wir sollten jedoch einen elektrischen Handtuchheizkörper mit einplanen um die Handtücher trocknen zu können bzw. anzuwärmen.
Die Luft-Wasser-Wärmepumpe soll von
Vaillant kommen. Entweder die
FlexoTHERM exclusive (mit
aroCOLLECT) oder die
aroTHERM plus oder split. Vorteil der FlexoTHERM ist aus seiner Sicht, dass sie sehr robust und störungsfrei läuft und sehr wartungsarm sei. Nachteil der FlexoTHERM: Sie sei wohl nicht BAFA-förderfähig. Die aroTHERM sei noch nicht so lange auf dem Markt und hat seiner Meinung nach noch Kinderkrankheiten und wäre im Vergleich zur FlexoTHERM wartungsanfälliger. Dafür aber Bafa-förderfähig.
Was haltet Ihr von den beiden Luft-Wasser-Wärmepumpe?
Vaillant als Hersteller finde ich schonmal sehr gut. Am liebsten hätte ich dann aber auch die Kontrollierte-Wohnraumlüftung vom gleichen Hersteller. Das wäre dann das
recoVAIR-System von Vaillant was m. E. auch einen guten Eindruck macht. Oder wäre das aus Eurer Sicht i. O. die Luft-Wasser-Wärmepumpe von Vaillant und die Kontrollierte-Wohnraumlüftung von WOLF zu nehmen?