Ja das stimmt zum Teil, es ist ja durch die viele Eigenleistung total "unser" Projekt.
Aber trotzdem können wir uns einfach nicht so verwirklichen wie wir es uns erhofft hätten.
Ich finde die Terrassenmöbel von Rick z.B. super und unser Haus wird auch einiges an Farbe bekommen.
Dieses "anthrazitfarbene Fenster und sonst alles weiß" ist uns nicht individuell genug und passt nicht zu uns.
Also Farbe darf bei uns auf jeden Fall einziehen :)
Wir hätten aber viel mehr Ideen gehabt, die wir uns aber finanziell einfach verkniffen haben/verkneifen werden.
Z.B. hätten wir im DG gern trapezförmige Fenster gehabt, aber der Aufpreis insbesondere für die Rollläden ist uns zu hoch.
Dann hätten wir gern die Absturzgeländer der bodentiefen Fenster irgendwie mit Dreiecksmuster oder Glas gehabt, aber die fast 1000€ Aufpreis sind für uns doch wieder viel.
Und nachdem fast alle Sonderwünsche extra kosten wird unser Haus leider mehr Standardhaus von der Stange als wir gut finden.
Ich verstehe. Es ist immer so, dass man an seine Grenzen stösst und gern ein Mehr oder Besser hätte. Es findet nur auf einem anderen Budgetlevel statt, das "Problem" ist jedoch nicht anders.
Wir selbst müssen uns ganz viel von dem verkneifen, was wir gerne hätten, manchmal auch Dinge, die woanders oder bei jungen Bauherren als üblicher Standard gelten. Dafür investieren wir dann gezielt in Dinge, die uns sehr wichtig sind, quasi in kleinere "Herzensprojekte".
Ich habe beim Lesen hier öfter den Eindruck, dass Bauherren durch Erfüllung bestimmter, propagierter Standards oftmals ihr Pulver schon verschossen haben. Ich habe es einst selbst so an mir erlebt und letztlich hätte ich 10-20% der Bausumme einsparen bzw. anderswo investieren können/sollen und mein Haus wäre keinen Deut schlechter gewesen.
Das beginnt mit der Auswahl des Bauplatzes, der Handwerker oder des GU, der vlt. begrenzten Bereitschaft zur jahrelangen, kräftezehrenden Eigenleistung, des geduldigen Wartens bis man sich eben erst später etwas leisten kann und geht weiter über einen mMn teilweise überladenen Anspruch an technische "Spielereien", Auto- und Garagenliebhaberei uvm., weshalb am Ende dann eben beim Sofa, Teppich der Anspruch rapide abfällt.
Ich meine da explizit nicht Dich, da ich Dein Projekt ja nicht kenne; als wiederholter Wierholungstäter wundere ich mich hier aber schon öfter, wofür man welche Summen ausgibt und als völlig normal ansieht.
Wenn heutzutage schon geredazu standardmäßig so viel Geld ausgegeben wird für Hightech-Küchen , Kinderbäder, Vollautomation, Garagenkomplexe mit entsprechenden Autos dabei, Gartenlandschaftsbauer, Mähroboter, Servertechnologien, bequeme Dienstleistungen uvm. dann entscheidet man sich eben dafür und somit oftmals gegen Dinge wie Möbelklassiker oder ein höheres Budget für direkt empfundene Wohnqualität.
Für mich läge "das Besondere" daher nicht in einem "Trapezfenster" oder Dreiecksmuster"; ich glaube das solche Dinge das Haus nicht mehr besonders machen, sondern eher das, wie man darin lebt und es sich ganz individuell besonders macht. Daher sieht man ja auch oft große, pompöse Häuser, die dennoch nichts Besonderes sind, egal wie groß sie geworden sind. Meist sieht es dort aus wie auf der Ausstellungsfläche vom Baumarkt.
In so einem Bau wie z.B. bei
@rick2018 kannst Du genauso depri werden wie in einem schlichten Bungalow. Ich glaube sogar, dass dieses Risiko auf den oberen Stufen der Treppe eher zunimmt.