Wir waren 2018 bei relativ vielen Anbietern von Fertighäuser und auch Massivhäusern. Bei
Okal Haus waren wir aber nicht. In der Auswahl der letzten 4 kamen 3 Fertighausanbieter (
Weberhaus,
Schwörerhaus,
Bien-Zenker) und ein Massivhausanbieter (
Viebrockhaus). Es sollte ein individuell geplantes Haus werden, ob Fertig- oder Massivhaus spielte für uns nur eine untergeordnete Rolle.
1. Schwörerhaus: Mein Favorit vor allen Gesprächen war Schwörerhaus, weil diese mir technisch gesehen am Besten erschienen. Aber der Verkäufer hat sich einfach nie zurück gemeldet. Dann kurz bevor wir die erste Gesprächsrunde abgeschlossen hatten, hat dieser dann doch noch kurzfristig einen Termin bei uns zu Hause mit uns ausgemacht und sich entschuldigt, dass er 4 Wochen krank war und sich alles bei ihm stapeln würde. Vorm Gespräch her ging er dann aber leider nicht auf unsere Kundenbedürfnisse ein, sondern erzählte immer nur, was Schwörerhaus alles kann und wie toll sie sind. Aber alles, was er uns erzählte, das wusste ich ja alles schon, deswegen kam er ja auch in meine Auswahl, bzw. war zu diesem Zeitpunkt mein Favorit. Das Gespräch hat uns also von daher auf den ersten Blick nicht weiter gebracht. Am Ende fragte ich ihn nach der Bauzeit. Er sagte, es gäbe eine lange Wartezeit von 22 Monaten. Das war die Schlüsselinfo, warum Schwörerhaus dann für uns nicht mehr in Frage kam. Wir hatten nämlich eine Baufrist von 24 Monaten von unserer Stadt auferlegt bekommen, als wir das Grundstück dem Vorgänger abkauften, der seine Bebauungspflicht von 15 Jahren nicht nachkam. Nur 2 Monate Unterschied war mir zu riskant, zumal wir ja noch Zeit für 1-2 weitere Gespräche einplanen mussten.
2. Bien-Zenker: Der Verkäufer war sehr sympathisch. Vom Design her hatten sie auch die schönsten Häuser zu bieten. Am Anfang lagen sie dennoch auf Platz 4 unserer Favoritenauswahl. Doch nach und nach konnten sie uns gegenüber den anderen Hausbauern immer mehr überzeugen. Sehr gut gefallen hat uns, dass der Verkäufer zum Vertragsaushändigungstermin noch einmal einen Bonus von 10.000 Euro für uns dabei hatte. Das hatten wir nicht erwartet. Dennoch wurde es letztendlich am Ende doch nichts, weil wir nur so einen handgeschriebenen Vertrag vorgelegt bekamen. Keine richtigen Pläne und sogar ein paar besprochene Sachen fehlten noch im Vertrag. Auch viele Sachen waren im Vertrag nicht spezifiziert worden, die uns aber wichtig waren. Das war mir dann doch zu unsicher, ob da dann nicht noch mehr Kosten auf uns zu kommen würden.
3. Viebrockhaus: Sie hatten schöne Häuser im Prospekt. Es sah hochwertig aus. Doch zunächst lehnten Sie uns ab, weil wir nicht im Verkaufsgebiet lagen. Erst nachdem ich nach 4 Wochen nochmals bei Ihnen anrief und dem Verkäufer erklärte, dass unser Baugrundstück gar nicht so weit von einem Ihrer Baugebiete entfernt liegt, also nur 50 km südlich davon, da sagten sie nach einer 1-tätigen Bedenkzeit, sie würden uns nun doch nehmen, da sie jetzt auch planen würden, ihr Baugebiet zu erweitern.
Sie hatten die mit Abstand beste Präsentation für uns vorbereitet. Bis ins Detail war alles jederzeit greifbar. Die Präsentation in der Nähe von Mannheim war sozusagen perfekt. Es gab auch einen garantierten Bauzeitenplan von nur 9 Monaten Bauzeit. Sie waren auch immer die Schnellsten wenn es um Angebotsänderungen ging. Und sie hatten auch von Anfang an die richtig Kostenschätzung. (Die anderen Baufirmen lagen bei der Baukosten-Erstschätzung immer meilenweit daneben, also zu niedrig.) Zweifel überkamen mich erst, als ich die Musterhäuser in Hirschberg anschaute. Irgendwie sahen die richtig schäbig aus. Also die präsentierten Baumaterialien des Innenausbaus sahen auch irgendwie billig aus. Dafür, dass das ja Vorzeigehäuser für die Kunden waren, hätte ich echt bessere Qualität erwartet. Es sah alles so benutzt aus, verlebt.
Ich dachte mir, wenn sie sich da nicht so Mühe geben, es schön zu zeigen, dann passt es vielleicht nicht zu uns. Denn wir haben schon einen etwas gehobeneren Geschmack.
4. Weberhaus: Weberhaus war ganz zu Anfang der Favorit meiner Frau, da ein Arbeitskollege von ihr auch mit Weberhaus gebaut hatte (allerdings das günstigste und kleinste Modell von ihnen). Diese waren sogar WeberMusterhausFamilie geworden (im Nachhinein denke ich, vielleicht hatten sie auch deswegen so positiv über Weberhaus gesprochen). Auch unsere sonstigen Recherchen über Weberhaus ließen uns zu dem Schluss kommen, dass es der Mercedes unter den Fertighaus-Anbietern sein muss. Also genau richtig für uns. Dennoch hatten wir uns nicht gleich für sie entschieden, obwohl wir bereits zwei mal bei Weberhaus im Musterhauspark waren, bevor wir überhaupt ein Gespräch mit einem anderen Anbieter hatten. Die Preise waren von Anfang eher im gehobenen Niveau, allerdings waren wir auch bereit, für den Mercedes unter den Fertighäusern etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Der Preis wurde dann auch noch weit höher, da die ersten Angebote viel zu tief ausgewiesen waren. Die Bauzeit wurde uns bis kurz vor Schluss mit 12-15 Monate Wartezeit angegeben. Es kam uns zwar etwas zu lang vor, aber es war immer noch im Rahmen des Möglichen, also der Bebauungspflichtzeit unseres Baugrundstücks.
Wir entschieden uns letztendlich auch für Weberhaus, weil wir dachten, dass es ein Sorglos-Paket ist, wir auf jeden Fall dann ein gehobenes Haus erhalten und weil sie Werbepartner vom SC Freiburg sind. Allerdings beim letzten Gespräch, als wir unterschreiben wollten, da kamen bei uns doch noch einmal Zweifel auf, weil dann der Chef vom Verkäufer dazu kam und uns fragte, wer die anderen Hausbauer wären, die noch im Rennen sind. Dann machte er diese Schlecht, im Fall von Bien-Zenker demonstrierte er uns, dass wir Wände bekommen würden aus Styropor, wo man nichts daran aufhängen kann, weil darauf nichts hält. Er brachte uns ein Stück Wand mit und sagte uns, dass wir dann solche Wände erhalten würden. Jedoch wussten wir, dass das gar nicht stimmte, denn wir bekamen noch Innenwandbefestigungsplatten in das ganze Haus von Knauf, wo man sehr stabil alles befestigen kann. Das hat er uns aber nicht gesagt. Ich habe ihn nicht blosstellen wollen. Aber wir haben dann zunächst einmal nicht unterschrieben und erbaten uns Gedenkzeit. Ich musste erst einmal sortieren, warum er es nötig hatte, die anderen Firmen schlecht zu reden und auch noch falsche Infos verbreitete.
Aber wir unterschrieben dann doch bei Weberhaus.
Inzwischen sind wir letztes Jahr im November ins Haus eingezogen, auch wenn noch nicht alles fertig war (die Nacharbeiten von den Sachen, die bei Hausabnahme nicht in Ordnung waren (und das waren 8 DINA4-Seiten voll) dauern übrigens immer noch an nach fast 4 Monaten. Da sind sie nicht so schnell. Ansonsten mussten wir feststellen, dass sie nicht der Mercedes unter den Hausbauern sind. Die Arbeiten werden nicht von regionalen Firmen sondern von Arbeitern, die aus dem Osten kommen ausgeführt. Überall Mängel. Die Mängelbeseitigung kann auch 5 mal Nacharbeiten erfordern. Und jedes Mal vergessen sie wieder irgendetwas mitzubringen, was sie noch installieren müssen. Die Elektrik ist auch schon mehrfach kaputt gegangen. Bei machen Sachen, habe ich inzwischen sogar schon aufgeben, die Sachen zu bemängeln (z.B. wurde die Dachrinne so Schräg angebracht, dass diese von Oben nach unten 20 cm Unterschied beim Abstand zur Hauskante haben. Aber da das nur optisch ist und es ja unsere Nachbarn sehen müssen und nicht wir, ist es uns inzwischen egal. Das und einige andere Dinge, brauchen sie nicht mehr zu machen. Hauptsache es kommen endlich nicht mehr ständig Handwerker mit Nacharbeitsterminen zu uns. Das nervt allmählich. Wir wollen auch mal nicht immer zu Hause bleiben wegen Handwerkerterminen.
Fazit: Ein Sorglos-Paket bekommt man mit Weberhaus auf keinen Fall. Und ein Mercedes ist es auch leider nicht. Aber man kann mit Ihnen schon bauen und erhält überwiegend einfache bis solide Qualität. Aber meine erste Wahl werden sie beim nächsten Hausbau (also dann wenn ich in Rente gehe) wohl nicht mehr sein.
Ach ja - es wurden dann aus gesagten 12-15 Monaten (ab Unterschrift) doch 22 Monate. Allerdings hatten sie schon bei Vertragsabschluss gemeint, es wird nicht 12 sondern eher 15 Monate. Dann 6 Monate später kam ein Schreiben von Weberhaus, dass es wegen hoher Nachfrage dann doch noch ein paar Monate länger dauern wird. Vielleicht hat sich dazu dann auch noch Corona negativ auf die Bauzeit ausgewirkt? Egal - wir haben es fast geschafft!