Wartezeit für Grundrisse und Angebote

[askforafriend]

Kann ich ehrlich gesagt gar nicht so recht begründen. Einfach so ein Gefühl.
Gibts beim Architekten überhaupt Festpreise? hab mich damit ehrlich gesagt noch nicht beschäftigt, da das bisher eigentlich kein Thema für uns war.

Nur wenn der Architekt gleichzeitig ein GÜ ist. Warum ist das kein Thema für dich? Wir hatten ein paar GÜ/GUs durch und waren überhaupt nicht zufrieden mit der anfänglichen "Beratung"sleistung. Alles halbgare Aussagen wie "das sehen wir dann wenn wir loslegen" usw., nicht nachvollziehbare Aufpreise und und und.

Alles ausgerichtet nach Unterschrift schnell schnell ohne sich groß Gedanken zu machen. Auch finde ich diese komplette Inflexibilität furchtbar - kein Mensch weiß wieviel du für die einzelnen Gewerke blechst. An deiner Stelle würd ich mich zumindest damit beschäftigen.

 

[Naturliebhaber]

Deswegen hab ich ja geschrieben, dass wir anfangen uns darüber Gedanken zu machen, es aber einfach bisher noch kein Thema war, da wir dachten der GU wäre für uns die richtige Wahl.

Aber irgendwie sagt so das Unterbewusstsein, dass der Architekt sowieso deutlich teurer ist. Vielleicht ne völlig falsche Einschätzung, ich weiß es nicht.

 

[askforafriend]

Deswegen hab ich ja geschrieben, dass wir anfangen uns darüber Gedanken zu machen, es aber einfach bisher noch kein Thema war, da wir dachten der GU wäre für uns die richtige Wahl.

Aber irgendwie sagt so das Unterbewusstsein, dass der Architekt sowieso deutlich teurer ist. Vielleicht ne völlig falsche Einschätzung, ich weiß es nicht.

Wie vergleichst du denn Architekt und GU ;) Architekt kostet inkl. Bauleitung ca 10% vom Hauspreis. Das ist ca das, was ein GU/GÜ an Marge haben will. Ghupft wie gsprungen. Aber: Transparenz!

 

[11ant]

wir sind mit einer Grundrissvorlage dort aufgeschlagen, die auf unsere Bedürfnisse angepasst werden soll.

Vielleicht solltest Du mal eine Vorstellung hier machen, am besten mittels des Fragebogens vom Kopf der Grundriss-Rubrik, und dann (Vorsicht: ohne Link !) das Hausmodell nennen, das die Grundrissvorlage war, und dazu natürlich sagen, welche Punkte darin angepaßt werden sollten.

Aber irgendwie sagt so das Unterbewusstsein, dass der Architekt sowieso deutlich teurer ist. Vielleicht ne völlig falsche Einschätzung, ich weiß es nicht.

Ich denke, hier vermischen sich zwei Ängste aus falschen Annahmen: 1a. Architekten entwerfen Designobjekte; 1b. das Honorar müssen wir ja zusätzlich aufbringen; 2a. mit Architekt ist man ja immer gleich bei der Einzelvergabe; 2b. Einzelvergabe bedeutet Preisrisiko und Verlust des Überblicks. Wie gut, daß das alles Irrglauben sind !
1a. Über neunzig Prozent der Architekten (im Einfamilienhaus-Bereich) machen wiederum zu über neunzig Prozent Häuser für Müllermeierschulzes, also ohne sich Denkmäler setzen zu wollen und für Leute mit normalen Ansprüchen.
1b. Die Planungsleistung des GU-Zeichenknechtes ist eingepreist statt umsonst, und was der sichtbar selbstbezahlte Architekt "mehr" kostet, das verdient er bei der durch ein gelungeneres Haus auch wieder herein: Detailplanung hilft, "Trockenbau"-Verkastelungen von Fallrohren & Co erheblich zu reduzieren.
2a. Mit Architekt sollte man immer auch eine Ausschreibung machen, aber die Ausschreibung ist ein wesentliches Instrument für eine AKTIVE Kostenkontrolle [sorry für das Schreien, aber fett zu formatieren klappt hier nicht mehr, daher weiche ich auf GROSS aus]. Eine Ausschreibung ist KEINE Entscheidung gegen GU´, ein guter Architekt ermöglicht immer auch GU mit an den Ausschreibungen teilzunehmen.
2b. Die Ausschreibung minimiert das Preisrisiko sogar, und den Überblick hält der Architekt.

Ich unterstütze gerne bei der Findung des Architekten, frei nach Jim Rockford: eMail genügt ;-)

 

[ypg]

Wir haben das Grundstück reserviert und online Hausanbieter herausgesucht. Bauleistungsbeschreibungen, die uns zugesendet wurden, verglichen, telefonisch Hauskosten und Aufpreise erfragt und einen GU ins Auge gefasst, da dort alles mit unseren (bescheidenen) Wünschen passte. Im Dezember das erste persönliche Gespräch, im Januar den Werkvertrag mit den aufgenommenen Positionen unterschrieben. Grundriss selbst für ein Typenhaus erarbeitet, Positionen teils noch verändert, Bauantrag wurde wurde im März gestellt.
Zwar sollte man vergleichen, aber ich frage mich manchmal, was ihr vergleichen wollt? Der GU bietet seine Bauweise an. Die differenziert mal mehr, mal weniger und macht letztendlich den Preis aus. Da kann man oft für sich schon sehen, wer nicht in frage kommt. Wenn ein GU Dir das 150qm-Haus für 1900/qm anbietet, wird er an etwas sparen, wenn im Vergleich einer oder mehrere 2200/qm anbieten.
Referenzzahlen gibt es im Netz.
Letztendlich kann man bei Euch sagen, dass alle anderen rausfliegen und der in die engere „Auswahl“ kommt, der sich bis jetzt gemeldet hat.

 

[Baugrübchen]

Dazu hat der Architekt einen entscheidenden Vorteil. Dadurch, dass du ihn bezahlst, setzt er in enger Abstimmung deine/eure Wünsche um. Die Anzahl der Leistungsphasen kannst du mit ihm ausmachen und wenn du kommunikativ bist und auch mal den Telefonhörer in die Hand nimmst, dann kannst du durch die Einzelvergabe ne Menge sparen. Einzelvergabe ist es auch, wenn du dir mit einem Rohbauer einig bist und er von den Firmen Angebote einholt, mit denen er gut arbeiten kann.
Wenn du unsicher bist, buchst du alle Leistungsphasen, was dann zwar entsprechend etwas teurer ist, aber dir relativ große Sicherheit bietet, weil der Architekt alle Leistungsverzeichnisse prüft, externer Bauleiter ist, alles koordiniert und dementsprechend auch (zumindest auf dem Papier) haftbar gemacht werden kann, wenn etwas am Bau übersehen wird.

Anfangs war ich da auch sehr unsicher, weil viele Hausanbieter einem die Unmöglichkeit dieser Vorgehensweise einreden möchten, weil Anträge kompliziert/ Kosten unabschätzbar/ etc. sind. Aber ganz ehrlich: Ihr wollt bauen und ne Menge Geld ausgeben, wenn ihr euch ein wenig mit der Materie beschäftigt, bekommt ihr das gut hin.
Wir waren sehr zufrieden, uns für den Architekten entschieden zu haben.