S
Sube
Hallo allerseits,
ich bin neu hier im Forum. Kurze Vorstellung: gemeinsam mit meiner Frau habe ich vor etwa einem Jahr ein renovierungsbedürftiges Reihenhaus in München gekauft. Zur Renovierung haben wir uns Angebote und Vorplanungen von verschiedenen Architekten machen lassen und uns für das damals am meisten überzeugend erscheinende Angebot entschieden. Den abgeschätzten Zeitaufwand haben wir noch um zwei Monate Sicherheit aufgerundet, wollten Ende April in das Haus einziehen und haben dementsprechend unsere Wohnung verkauft.
Nun hat es sich im Verlauf des letzten Jahres erwiesen, dass unser Architekt extrem hemdsärmelig arbeitet und zum Beispiel viele (abgesprochene) Dinge einfach vergisst und wohl auch nicht sehr oft auf der Baustelle ist. Dies haben wir teilweise auch von den beteiligten Handwerkern bestätigt bekommen. Der Einzugstermin Ende April ist sowieso schon gerissen und es ist kein Ende in Sicht. Letzte mündliche Aussage vom Architekten ist, dass wir in vier Wochen einziehen können. Aber der aktuelle Stand ist, dass erst kommende Woche die Wärmepumpe kommen soll. Unser Anbau ist nicht fertig. Estrich fehlt natürlich noch und dann oben drauf die Bodenbeläge.
Ich frage mich nun, wie wir am effektivsten dem Architekten Druck machen können. Vor dem Gang zum Anwalt schrecke ich (noch) zurück. Hier ein paar der gröbsten Punkte, die schief gelaufen sind:
1) Planung Wärmepumpe: Wir haben Ende 2020 wiederholt und deutlich darauf hingewiesen, dass wir uns so schnell wie möglich für die zu verbauende Wärmepumpe entscheiden wollen, damit der BAFA-Förderantrag gestellt werden kann. Entgegen unserem Wunsch fand ein Gespräch mit dem Heizungsbauer erst im Februar 2021 statt. Da 2021 die BAFA-Förderung geändert wurde gab es dann noch Chaos bei der Bestellung der Wärmepumpe, mit der Folge, dass die Pumpe erst kommende Woche kommen soll.
2) Stromanschluss Wärmepumpe: Der vorhandene Hausanschluss muss verstärkt werden, dafür ist wohl ein Antrag bei den Stadtwerken nötig. Auf wiederholte Anfragen beim Architekten, ob alles Notwendige erledigt ist, habe ich nie eine konkrete Antwort erhalten. Als mir dies spanisch vorkam, habe ich heute direkt beim Elektriker nachgefragt - mit der Folge, dass keine 20 Minuten später ein Mail vom Architekten kam. Als Anhang der vor mehr als einem Monat (!) ausgefüllte Antrag an die Stadtwerke, mit der Bitte um Unterschrift und Weiterleitung. Der Architekt sei davon ausgegangen, dass ich diesen Antrag vom Elektriker zur Unterschrift erhalten habe.
3) Planung dezentrale Lüftung: Wir haben uns im Februar für eine dezentrale Lüftungsanlage entschieden und dies klar kommuniziert. Den Auftrag an den Fensterbauer haben wir erst im Nachhinein zum unterschreiben bekommen, dieser enthält Fensterfalzlüfter (welche bei einer dezentralen Lüftung nicht vorhanden sein dürfen). Zudem beinhaltet die aktuelle Preisabschätzung die dezentrale Lüftung als "optional". Hier wurde klar gegen unseren Willen gehandelt und das lässt sich jetzt nur mit Aufwand rückabwickeln (Falzlüfter zumachen, Stromanschlüsse für die dezentrale Lüftung nachträglich legen).
4) Planung insgesamt: Wir haben nie einen detaillierten Zeitplan erhalten, obwohl ich nun schon seit Monaten dränge. Wir leben aktuell mit kleinem Kind in einer Pension und verlängern alle paar Wochen. Bei jeder Verlängerung heißt es vom Architekten, dass die dann zur Verfügung stehende Zeit sicher reichen wird. Aktuell habe wir noch vier Wochen Zeit, was aber sicher nicht reichen wird (siehe oben). Einen Zeitplan für die kommenden Wochen bekommen wir nicht und unserer aktuellen Bitte, wenigstens zu organisieren, dass in der aktuellen Situation Fliesen und Parkett mit Vorlauf gekauft werden sollen, wird auch nicht nachgekommen.
5) Preissteigerungen: Viele Arbeiten werden von einem Renovateur durchgeführt, der mit dem Architekten seit vielen Jahren zusammen arbeitet. Während die Preisabschätzungen für alle anderen Gewerke halbwegs eingehalten werden (Ausnahme: unvorhergesehene Dinge), ist der Posten "Trockenbauarbeiten" (vor Steuern) zwischen den im Februar und Mai gemachten Preisabschätzungen von 15000 € auf über 47000 € angestiegen. Nach Steuern ist das für diesen Posten eine Preissteigerung von mehr als 9 % der ursprüngliche Gesamtsumme.
Über Tipps zur weiten Vorgehensweise wäre ich sehr dankbar,
Schöne Grüße,
Stampfbeton
ich bin neu hier im Forum. Kurze Vorstellung: gemeinsam mit meiner Frau habe ich vor etwa einem Jahr ein renovierungsbedürftiges Reihenhaus in München gekauft. Zur Renovierung haben wir uns Angebote und Vorplanungen von verschiedenen Architekten machen lassen und uns für das damals am meisten überzeugend erscheinende Angebot entschieden. Den abgeschätzten Zeitaufwand haben wir noch um zwei Monate Sicherheit aufgerundet, wollten Ende April in das Haus einziehen und haben dementsprechend unsere Wohnung verkauft.
Nun hat es sich im Verlauf des letzten Jahres erwiesen, dass unser Architekt extrem hemdsärmelig arbeitet und zum Beispiel viele (abgesprochene) Dinge einfach vergisst und wohl auch nicht sehr oft auf der Baustelle ist. Dies haben wir teilweise auch von den beteiligten Handwerkern bestätigt bekommen. Der Einzugstermin Ende April ist sowieso schon gerissen und es ist kein Ende in Sicht. Letzte mündliche Aussage vom Architekten ist, dass wir in vier Wochen einziehen können. Aber der aktuelle Stand ist, dass erst kommende Woche die Wärmepumpe kommen soll. Unser Anbau ist nicht fertig. Estrich fehlt natürlich noch und dann oben drauf die Bodenbeläge.
Ich frage mich nun, wie wir am effektivsten dem Architekten Druck machen können. Vor dem Gang zum Anwalt schrecke ich (noch) zurück. Hier ein paar der gröbsten Punkte, die schief gelaufen sind:
1) Planung Wärmepumpe: Wir haben Ende 2020 wiederholt und deutlich darauf hingewiesen, dass wir uns so schnell wie möglich für die zu verbauende Wärmepumpe entscheiden wollen, damit der BAFA-Förderantrag gestellt werden kann. Entgegen unserem Wunsch fand ein Gespräch mit dem Heizungsbauer erst im Februar 2021 statt. Da 2021 die BAFA-Förderung geändert wurde gab es dann noch Chaos bei der Bestellung der Wärmepumpe, mit der Folge, dass die Pumpe erst kommende Woche kommen soll.
2) Stromanschluss Wärmepumpe: Der vorhandene Hausanschluss muss verstärkt werden, dafür ist wohl ein Antrag bei den Stadtwerken nötig. Auf wiederholte Anfragen beim Architekten, ob alles Notwendige erledigt ist, habe ich nie eine konkrete Antwort erhalten. Als mir dies spanisch vorkam, habe ich heute direkt beim Elektriker nachgefragt - mit der Folge, dass keine 20 Minuten später ein Mail vom Architekten kam. Als Anhang der vor mehr als einem Monat (!) ausgefüllte Antrag an die Stadtwerke, mit der Bitte um Unterschrift und Weiterleitung. Der Architekt sei davon ausgegangen, dass ich diesen Antrag vom Elektriker zur Unterschrift erhalten habe.
3) Planung dezentrale Lüftung: Wir haben uns im Februar für eine dezentrale Lüftungsanlage entschieden und dies klar kommuniziert. Den Auftrag an den Fensterbauer haben wir erst im Nachhinein zum unterschreiben bekommen, dieser enthält Fensterfalzlüfter (welche bei einer dezentralen Lüftung nicht vorhanden sein dürfen). Zudem beinhaltet die aktuelle Preisabschätzung die dezentrale Lüftung als "optional". Hier wurde klar gegen unseren Willen gehandelt und das lässt sich jetzt nur mit Aufwand rückabwickeln (Falzlüfter zumachen, Stromanschlüsse für die dezentrale Lüftung nachträglich legen).
4) Planung insgesamt: Wir haben nie einen detaillierten Zeitplan erhalten, obwohl ich nun schon seit Monaten dränge. Wir leben aktuell mit kleinem Kind in einer Pension und verlängern alle paar Wochen. Bei jeder Verlängerung heißt es vom Architekten, dass die dann zur Verfügung stehende Zeit sicher reichen wird. Aktuell habe wir noch vier Wochen Zeit, was aber sicher nicht reichen wird (siehe oben). Einen Zeitplan für die kommenden Wochen bekommen wir nicht und unserer aktuellen Bitte, wenigstens zu organisieren, dass in der aktuellen Situation Fliesen und Parkett mit Vorlauf gekauft werden sollen, wird auch nicht nachgekommen.
5) Preissteigerungen: Viele Arbeiten werden von einem Renovateur durchgeführt, der mit dem Architekten seit vielen Jahren zusammen arbeitet. Während die Preisabschätzungen für alle anderen Gewerke halbwegs eingehalten werden (Ausnahme: unvorhergesehene Dinge), ist der Posten "Trockenbauarbeiten" (vor Steuern) zwischen den im Februar und Mai gemachten Preisabschätzungen von 15000 € auf über 47000 € angestiegen. Nach Steuern ist das für diesen Posten eine Preissteigerung von mehr als 9 % der ursprüngliche Gesamtsumme.
Über Tipps zur weiten Vorgehensweise wäre ich sehr dankbar,
Schöne Grüße,
Stampfbeton