Dass Du jetzt so eine negative Phase hast, das tut mir leid.
Unser GU hat 2020 den Hausbau auf 450k€ kalkuliert. Mit etwas Puffer haben daraus die Finanzierung gemacht.
hier bin ich ja gleich drüber gestolpert…
Der GU macht nur einen Festpreis für das Haus.
Die Baunebenkosten wie Erdarbeiten, Außenanlage und Anschlüsse sind nicht mehr die Sache von GU. Diese Kosten wurden viel zu niedrig angesetzt.
Hmm, anscheinend hast Du Dich nicht gut genug informiert. Wenn man sich ein Auto kauft, dann googelt man hier und da, schaut sich die Vorzüge an, Nachteile, PS, innovative Maschine, wo und wie bekomme ich das beste für mein Geld. Auf den Automobilverkäufer wird gehört, aber dann im Internet weiter geschaut. Wenn man einen Staubsauger kauft, verbringen manche mehr und länger mit der Technikauswahl als bei der Auswahl nach einem GU. Und dann wird ein Haus gebaut und insgesamt weniger Infos zusammen getragen…
Bei den Preisen heutzutage werden es wahrscheinlich 80k - 90k€ Mehrkosten sein, wenn dann noch die Außenanlage und Netz/Wasser-Anschlüsse kommen. Wir werden dann eine Nachfinanzierung beantragen müssen.
ja, das kommt ungefähr hin, wenn man die Erdarbeiten und die meisten Baunebenkosten vergisst, dann Küche und Aussenanlagen…
Eigentlich haben wir den GU beauftragt, um das ganze zu Organisieren, aber am Ende sind wir doch der erste Ansprechpartner (Bodengutachten, Kampfmittelsondierung, Netz-/Wasseranschlüsse, Straßensperrung, DixiKlo).
Zusätzlich der ganze Stress mit dem Bauamt, Bauaufsicht, Nachbarn und Versorgern durch die wir bei der Planung viele Kompromisse eingehen mussten.
ich verstehe ehrlich gesagt nicht, dass es so belastend ist. Du schreibst ja jetzt nicht von Disastern, die andere erlebt haben oder gerade erleben.
Irgendwie bekommt man ja doch Anweisungen vom GU: „dies wird gebraucht“, „das müssen sie noch…“ Es gibt doch auch im Gegenzug sehr viel Schönes, schöne Momente, die nachhaltig sind. Zb der erste Spatenstich, der Bagger, der anrollt, das erste Fegen des Rohbaus, Bemusterungen…
Am liebsten würde ich das Haus in 3 Jahren verkaufen und nochmal von neu anfangen und direkt vom Bauträger kaufen. Auf den Bauherrenstress habe ich echt keine Lust mehr.
warum? Dann ist Dein gefühlter Ärger umsonst und Deine gefühlten Umstände auch.
Bei 4000€ Haushaltsnetto kommen wir damit langsam an unsere Grenzen, solange meine Frau nicht verbeamtet ist.
ja, das Haushaltseinkommen ist für das Haus zu niedrig… nun wissen wir aber auch zu wenig vom Haus. Sicherlich hätte man da einige Ansatzpunkte zum Einkürzen und Anpassen gehabt. Aber positiv ist doch, dass es irgendwann mehr wird.
auch entspannt in einer größeren Wohnung leben könnte ohne an etwas gebunden zu sein?
Aber das wäre doch eine ganz andere Lebensform: man muss in eine Eigentümerrolle reinwachsen genauso wie in eine dauerhafte Mieterrolle. Darüber solltest Du mal etwas sinnieren und nachdenken - ruhig bei einem Glas Wein mit Deiner Frau.. was wäre wenn… und was wäre in 10 Jahren?? Mir scheint, als wärst Du jetzt mit einem Haus unzufrieden. Statt dessen würde ich das Wort Frieden von Dir mal verinnerlichen. Und darüber nachdenken und wieder vorholen, warum ihr überhaupt gebaut habt.
Ich nehme mal an, dass Du/Ihr noch sehr jung seid?!
Zu Deiner Frage:
ich würde nochmal bauen und auch wieder mit GU. Oder Architekt. Wahrscheinlich eher GU: wir hatten in der Bemusterung alle Freiheiten. Wir haben keine nicht bezahlbare Wünsche und haben den Hausbau trotz spontaner Stresseinheiten positiv erlebt. Es ist ein langes andauerndes Event mit Höhen und Tiefen gewesen. Und nach fast 8 Jahren bin ich immer noch Stolz auf unser Haus, auch wenn es Macken hat. Und wir waren derzeit sehr stolze Bauherren. Das Gefühl will ich in meinem Leben gar nicht missen. Hätten wir einen Bauträger-Haus, dann wäre es teurer geworden, denn alle Baunebenkosten werden ja eh eingepreist. Aber noch dazu hätten wir bei einigen Sonderwünschen mit Sicherheit draufgezahlt. Und die Grunderwerbsteuer, die hätte unseren Geldbeutel sehr geschmälert.