Würdet ihr nochmal selber bauen oder Bauträger?

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Zuletzt aktualisiert 24.11.2024
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R

RotorMotor

Der GU macht nur einen Festpreis für das Haus.
Die Baunebenkosten wie Erdarbeiten, Außenanlage und Anschlüsse sind nicht mehr die Sache von GU. Diese Kosten wurden viel zu niedrig angesetzt.
Erzähl doch bitte mal etwas genauer, wo die 40k€ bzw. 80-90k€ herkommen.
Klar, Erdarbeiten können schnell mal etwas mehr kosten, aber so viel?
Anschlüsse kommen ja von den Stadtwerken, da sollte es keine Überraschung geben.
 
B

Benutzer200

Zunächst einmal zur Frage.

Ja, ich würde noch einmal bauen (hab auch schon Bestandshaus ohne Sanierung und Bestandshaus mit Kernsanierung hinter mir). Was ich mir auf keinen Fall vorstellen kann, ist der Bau mit GU oder noch "schlimmer" mit einem Bauträger.
Warum? Mir liegt es nicht, mich zu sehr festzulegen und in fremde Hände zu begeben. Gerade beim Bauträger musst Du schon fast nehmen, was kommt. Meistens im Baugebiet dann das Haus Gerda oder die Stadtvilla Gudrun.
Ich möchte meinen Bau selbst in den Händen haben, koordinieren und dabei sein, wenn das Haus wächst und auch die Möglichkeit haben, spontan Änderungswünsche umsetzen zu lassen. Weiterhin lege ich auch gerne selbst Hand an.

Der GU macht nur einen Festpreis für das Haus.
Die Baunebenkosten wie Erdarbeiten, Außenanlage und Anschlüsse sind nicht mehr die Sache von GU. Diese Kosten wurden viel zu niedrig angesetzt.
Bedeutet aber am Ende, dass das Haus denselben Preis haben wird, als wenn es Euch der Bauträger verkauft hätte (und bei dem die Baunebenkosten im Kaufpreis enthalten gewesen wären). Denn der hätte die Baunebenkosten vernünftig kalkuliert (sorry, aber das müsst Ihr Euch ankreiden lassen bei diesen hohen Beträgen). Einziger Unterschied ist, dass Ihr es früher = vor Kaufvertragsabschluss gewusst hättet.

Pauschalieren funktioniert auch nicht. Es gibt Häuser in Einzelgewerkevergabe, deren Bau preislich und zeitlich perfekt laufen. Oder die in einer Katastrophe münden. Diese Bandbreite hast Du aber auch beim GU oder dem Bauträger. Das Forum ist voll von allen Beispielen.
 
Y

Ysop***

Am liebsten würde ich das Haus in 3 Jahren verkaufen und nochmal von neu anfangen und direkt vom Bauträger kaufen. Auf den Bauherrenstress habe ich echt keine Lust mehr.
Das denkst du jetzt :-) aber in 3 Jahren nochmal der Stress, wenn du anfängst, das neue Haus gerade richtig zu genießen und der Garten gedeiht? Never ever :)

Ich glaube, dass fast jeder, der baut, oder saniert durch das Tal der Tränen geht. Der eine mehr, der andere weniger. Aber ein Spaziergang wird es für die wenigsten sein, bzw. kenne ich da wirklich niemanden. Kompromisse gehen auch fast alle ein, schon aufgrund des begrenzten Budgets. Bedenke, der Stress hat bald ein Ende und du wirst dich dann an deinem Eigenheim erfreuen!
 
Y

ypg

Dass Du jetzt so eine negative Phase hast, das tut mir leid.
Unser GU hat 2020 den Hausbau auf 450k€ kalkuliert. Mit etwas Puffer haben daraus die Finanzierung gemacht.
hier bin ich ja gleich drüber gestolpert…
Der GU macht nur einen Festpreis für das Haus.
Die Baunebenkosten wie Erdarbeiten, Außenanlage und Anschlüsse sind nicht mehr die Sache von GU. Diese Kosten wurden viel zu niedrig angesetzt.
Hmm, anscheinend hast Du Dich nicht gut genug informiert. Wenn man sich ein Auto kauft, dann googelt man hier und da, schaut sich die Vorzüge an, Nachteile, PS, innovative Maschine, wo und wie bekomme ich das beste für mein Geld. Auf den Automobilverkäufer wird gehört, aber dann im Internet weiter geschaut. Wenn man einen Staubsauger kauft, verbringen manche mehr und länger mit der Technikauswahl als bei der Auswahl nach einem GU. Und dann wird ein Haus gebaut und insgesamt weniger Infos zusammen getragen…
Bei den Preisen heutzutage werden es wahrscheinlich 80k - 90k€ Mehrkosten sein, wenn dann noch die Außenanlage und Netz/Wasser-Anschlüsse kommen. Wir werden dann eine Nachfinanzierung beantragen müssen.
ja, das kommt ungefähr hin, wenn man die Erdarbeiten und die meisten Baunebenkosten vergisst, dann Küche und Aussenanlagen…

Eigentlich haben wir den GU beauftragt, um das ganze zu Organisieren, aber am Ende sind wir doch der erste Ansprechpartner (Bodengutachten, Kampfmittelsondierung, Netz-/Wasseranschlüsse, Straßensperrung, DixiKlo).
Zusätzlich der ganze Stress mit dem Bauamt, Bauaufsicht, Nachbarn und Versorgern durch die wir bei der Planung viele Kompromisse eingehen mussten.
ich verstehe ehrlich gesagt nicht, dass es so belastend ist. Du schreibst ja jetzt nicht von Disastern, die andere erlebt haben oder gerade erleben.
Irgendwie bekommt man ja doch Anweisungen vom GU: „dies wird gebraucht“, „das müssen sie noch…“ Es gibt doch auch im Gegenzug sehr viel Schönes, schöne Momente, die nachhaltig sind. Zb der erste Spatenstich, der Bagger, der anrollt, das erste Fegen des Rohbaus, Bemusterungen…
Am liebsten würde ich das Haus in 3 Jahren verkaufen und nochmal von neu anfangen und direkt vom Bauträger kaufen. Auf den Bauherrenstress habe ich echt keine Lust mehr.
warum? Dann ist Dein gefühlter Ärger umsonst und Deine gefühlten Umstände auch.
Bei 4000€ Haushaltsnetto kommen wir damit langsam an unsere Grenzen, solange meine Frau nicht verbeamtet ist.
ja, das Haushaltseinkommen ist für das Haus zu niedrig… nun wissen wir aber auch zu wenig vom Haus. Sicherlich hätte man da einige Ansatzpunkte zum Einkürzen und Anpassen gehabt. Aber positiv ist doch, dass es irgendwann mehr wird.
auch entspannt in einer größeren Wohnung leben könnte ohne an etwas gebunden zu sein?
Aber das wäre doch eine ganz andere Lebensform: man muss in eine Eigentümerrolle reinwachsen genauso wie in eine dauerhafte Mieterrolle. Darüber solltest Du mal etwas sinnieren und nachdenken - ruhig bei einem Glas Wein mit Deiner Frau.. was wäre wenn… und was wäre in 10 Jahren?? Mir scheint, als wärst Du jetzt mit einem Haus unzufrieden. Statt dessen würde ich das Wort Frieden von Dir mal verinnerlichen. Und darüber nachdenken und wieder vorholen, warum ihr überhaupt gebaut habt.
Ich nehme mal an, dass Du/Ihr noch sehr jung seid?!
Zu Deiner Frage:
ich würde nochmal bauen und auch wieder mit GU. Oder Architekt. Wahrscheinlich eher GU: wir hatten in der Bemusterung alle Freiheiten. Wir haben keine nicht bezahlbare Wünsche und haben den Hausbau trotz spontaner Stresseinheiten positiv erlebt. Es ist ein langes andauerndes Event mit Höhen und Tiefen gewesen. Und nach fast 8 Jahren bin ich immer noch Stolz auf unser Haus, auch wenn es Macken hat. Und wir waren derzeit sehr stolze Bauherren. Das Gefühl will ich in meinem Leben gar nicht missen. Hätten wir einen Bauträger-Haus, dann wäre es teurer geworden, denn alle Baunebenkosten werden ja eh eingepreist. Aber noch dazu hätten wir bei einigen Sonderwünschen mit Sicherheit draufgezahlt. Und die Grunderwerbsteuer, die hätte unseren Geldbeutel sehr geschmälert.
 
Zuletzt aktualisiert 24.11.2024
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