Kostenschätzung für die Sanierung eines Einfamilienhaus aus 1960

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A

aroux88

Hallo zusammen,

meine Familie hat ein Haus zu einem sehr guten Preis angeboten bekommen und wir überlegen nun es zu kaufen. Das Haus ist aus 1960 - ca. 150qm auf knapp 800qm Grund. Das Dach geht relativ weit runter - Kniestock im Obergeschoss bei ca. 1m - Dachboden nicht ausgebaut. Ein beheizter Wohnraum im Keller zusätzlich noch. Der Zustand lässt sich mit gut beschreiben, allerdings wurde auch lange nichts grundsätzliches am Haus saniert.

- Ölheizung aus 1990
- Fenster Kunststoff Doppelverglasung aus irgendwann 90er
- Dach und Fassade ungedämmt
- Rohre & Elektrik original

Nun stellt sich die Frage was an Kosten bei einer Sanierung anfällt. Ich tu mir sehr schwer die Kosten zu kalkulieren und würde um eure Einschätzung bitten.

Folgendes soll gemacht werden:

- Elektrik neu (Standard, kein Smarthome)
- Wasserleitungen erneuern
- auf Fußbodenheizung umstellen falls das energetisch möglich ist
- Heizung neu (Gas)
- Sanitär neu (2 Bäder zu modernisieren)
- Bodenbeläge neu (Vinyl)
- Wände Feinputz
- 2 Innenräume im EG sollen verbunden werden (Zwischenwände raus und mit Stahlträger Decke abstützen)
- Dach soll gedämmt werden (im besten Fall nur Zwischensparrendämmung)
- Kellerdämmung
- Küche neu

optional:

- Fassade Dämmen und Fenster neu - abhängig ob es noch ins Budget passt

Das Budget liegt bei ca. 200.000€. Danke für Eure Einschätzung.
 
WilderSueden

WilderSueden

Da bin ich skeptisch. Effektiv bleibt ja nur der Rohbau und dann willst du für 1300€/qm den Rückbau und neuen Ausbau machen.

- Neue Leitungen bedeutet Wände aufmachen, bedeutet du musst auch innen neu verputzen.
- Fußbodenheizung bedeutet neuen Estrich. Der neue Fußboden kommt dann automatisch, ist aber eher das billige dran
- 2 Bäder und Küche neu = teuer
- tragende Wand raus = ??
- Fassade ist auch ein riesiges Faß. Bei Häusern von 1960 wirst du aber wohl kaum drum herum kommen das auch zu machen wenn du den ganzen Rest sanierst

Einige Dinge lassen sich besser in Eigenleistung machen (z.B. Zwischensparrendämmung, Dinge rückbauen) manche nicht so gut (Leitungen, Heizung)
 
A

aroux88

Mit Wände Feinputz meinte ich speziell die Innenwände, weil die ja sowieso aufgemacht werden müssen für Rohre und Elektrik - die Fassade soll erstmal original bleiben, weil noch in gutem Zustand. Wäre dann ein Vorhaben für in 5 Jahren + die Fassade inkl. Dämmung und Fenster zu erneuern.

Was wären den realistische Schätzungen für die genannten Umfänge?
 
J

Joedreck

145k grob geschätzt ohne den Innenputz, Fenster und Fassadendämmung. Je nach Region, Eigenleistung und können +-20k
 
I

ismon_rlp

Wir sind gerade in der Endphase unserer Sanierung die sehr ähnlich zu eurem Plan ist.
Unser Haus ist Baujahr 1963 und hat knapp 120 m2.

Wir haben folgendes gemacht:

- Neue Gasheizung und Heizkörper (keine Fußbodenheizung). Dazu musste die alten Ölheizung sowie die Tanks entfernt und ein Gasanschluss gelegt werden. Die Heizungsleitungen haben wir bis auf ein paar Ausnahmen übernommen.
- Wasser und Abwasser (im Haus) komplett neu.
- Elektrik komplett neu (110 Steckdosen + LAN in jedem Zimmer, kein Smarthome).
- 14 neue Fenster + eine Nebeneingangs. Die restlichen Fenster (auch aus den 90er) + die Haupteingangstür haben wir übernommen.
- Zwischensparrendämmung der Dachschrägen von außen mit GUTEX Thermoflex. Dafür war aber halt ein Gerüst notwendig und es musste in dem Bereich neue eingelattet werden (mit Dampfbremse und Unterspannbahn).
- Dämmung der obersten Geschossdecke mit 20 cm Zellulose Schüttung.
- Bad (6 m2) und WC (3 m2) komplett neu (Fliesen + Sanitär)
- Fußboden: Komplett neu (Eiche und Esche Parkett)
- Wände: Unten neuer Kalkfeinputz (Hessler HP90) oben Malervlies + Streichputz
- Innentüren komplett neu
- Dazu kommen noch ein paar kleine Grundrissänderungen und Maurerarbeiten (nicht tragenden Wänden)

Ausgegeben haben wir dafür ca. 90.000 Euro (geplantes Budget war 80.000 Euro).

Ich muss allerdings dazu sagen, dass wir (mein Dad und ich) recht viel in Eigenleistung gemacht haben und ich 7 Monaten jeden Woche 15 - 20 Stunden auf der Baustelle gearbeitet habe.

Größter Kostenpunkt war bei uns auf jeden Fall Heizung + Wasser/Abwasser. In Verbindung mit dem neuen Gasanschluss + der Tankentsorgung haben wir hier alleine fast 30.000 Euro bezahlt (das war aber auch der Bereich an dem wir am wenigsten selbst machen konnten).

Ich denke also das du mit 200.000 Euro, auch wenn du nicht so viel Eigenleistung reinbringt, schon recht weit kommst.

Was bei uns jetzt noch für die nächsten Jahr ansteht (und nicht im oben genannten Budget enthalten ist).
- Außenbereich / Terrasse
- Balkonsanierung (Beton + Geländer)
- Außenputz / Dämmung

Gruß
Simon
 
Zuletzt aktualisiert 17.11.2024
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