Haussanierung Elektroplanung zukunftssicher?

[Westfale0101]

Liebe Elektroexperten,

wir haben vor einigen Monaten ein Haus aus den 60ern gekauft und sanieren dieses derzeit. Ziel ist es, um Weihnachten herum einzuziehen. Später wäre aber auch nicht allzu dramatisch, da wir einen Großteil selbst machen.

Gleichzeitig kam der Auftrag vom Elektriker, dass wir eine Planung einmal machen sollen, die er dann in Abstimmung mit uns umsetzt. Und nun kommt ihr ins Spiel... . Da ich Laie bin und mich durch einige Threads gekämpft habe, hoffe ich, dass ihr weiterhelfen oder die Planungen bestätigen könnt.

Kurz zum Haus:
- Einfamilienhaus mit EG und DG sowie nicht ausgebautem Spitzboden und Nutz-Keller (jeweils Betonwände)
- Der Estrich ist bis auf das Treppenhaus überall herausgerissen und es wird eine Fußbodenheizung inkl. Wärmepumpe installiert / Dachsanierung folgt noch; Problem: wenig Estrichaufbau von 6-8 cm. Wird aber funktionieren nach Rücksprache mit dem Estrichleger sowie Installateur
- zwei Technikräume im Keller, davon einer (Technikraum 1) für Elektrotechnik / Schaltkasten / Glasfaser (wurde bereits gelegt) und einer (Technikraum 2) für die Technik der Wärmepumpe
- im EG ist das Wohn-/Esszimmer mit dem Fernseher und SAT Anschluss ein wenig suboptimal (Zeichnung folgt) aufgrund von Lichteinfall/Fenster/etc.
- im EG steht über dem Technikraum 1 ein zukünftiger Abstellraum, wo der Router stehen soll inkl. möglicher Switche / Verteilung an die Zimmer
- im OG sind drei Kinderzimmer, Bad + ein 6 qm Raum durch eine neue Raumteilung, der noch nicht ganz verplant ist (hier soll ein Access Point kommen, um a) das WLAN nach oben zu verteilen und b) einen Teil des Gartens mit WLAN soweit möglich zu versorgen) (Zeichnung folgt)

Fragen:
1. a) Im Wohn-/Esszimmer seht ihr die zwei Fenster und die geplanten Anschlüsse. Ideen? Siehe Foto anbei.
1. b) Habt ihr eine Lösung für die vielen Schalter in der Tür zum Esszimmer?
2. Im OG seht ihr das neu geteilte Zimmer inkl. Access Point für WLAN OG, ggf. EG und v.a. Terrasse/Garten. Passt so? Siehe Foto anbei.
3. In allen Schlafzimmern + Wohnzimmer kommen doppelte LAN-Dosen (CAT-7?) Passt das?
4. Alle Fenster werden mit elektrischen Rollläden ausgestattet und die Schalter neben die Türen gesetzt. Habt ihr gute Alternativen, diese ins WLAN einzubinden o.ä.? Über die Schalter haben wir uns noch keine Gedanken gemacht und, ob die Amazonschalter o.ä. etwas taugen?
5. Im Elternschlafzimmer ist noch ein zusätzlicher Balkon. Hier wollen wir einen Rollladenschalter inkl. Seilzug installieren, um im Notfall oben einen zweiten Notausgang im Falle eins Feuers zu haben. Sinnvoll?
6. Der Standort des Fernsehers ist aufgrund der zwei Fenster im Wohn-/Esszimmer suboptimal. Wir wollen das Sofa nicht mit dem Rücken zum Garten stellen (wäre für den TV am optimalsten), sondern ein wenig schräg vom linken Fenster, wo auch der TV-Anschluss eingezeichnet ist. Eure Rückmeldung?
7. Beim aktuellen Plan, das Sofa an die Wand zu setzen, ist die Überlegung neben zwei Doppelsteckdosen auch eine Möglichkeit jeweils mit USB zu laden zu schaffen. Sinnvoll?
8. Jeweils eine SAT-Dose kommt nur ins Wohnzimmer sowie ins Elternschlafzimmer. Ggf. eine zweite inkl LAN ins Wohn-/Esszimmer setzen, falls das Wohnzimmer mal umgestellt wird? Kinder werden in x Jahren sicherlich alles über LAN/WLAN laufen haben. Wir möchten jedoch aktuell noch eine Möglichkeit für SAT haben.
9. Der Router steht im EG-Abstellraum. Wird die WLAN-Abdeckung auch noch im Wohnzimmer sinnvoll sein? Über der Ecke Wohnzimmer/Esszimmer stünde der AccessPoint aus dem DG? Habt ihr Vorschläge?

Gerne alle Fragen stellen, die das Denken vereinfachen. Ich hoffe, dass ich mich so verständlich wie nötig ausgedrückt habe und freue mich auf den Austausch.

Viele Grüße & schon einmal vielen Dank
der Westfale

Abkürzungen:
I = LAN-Dose
T = Thermostat
S = Steckdose
R = Rollladenschalter
L = Lichtschalter

 

[i_b_n_a_n]

1. b) Habt ihr eine Lösung für die vielen Schalter in der Tür zum Esszimmer?
-> Viele Schalter könnten durch den Einsatz jeglicher Form von "Smarthome" Technik im schönsten Fall auf einen reduziert werden

3. In allen Schlafzimmern + Wohnzimmer kommen doppelte LAN-Dosen (CAT-7?) Passt das?
-> halte ichfür eine gute Idee

4. Alle Fenster werden mit elektrischen Rollläden ausgestattet und die Schalter neben die Türen gesetzt. Habt ihr gute Alternativen, diese ins WLAN einzubinden o.ä.? Über die Schalter haben wir uns noch keine Gedanken gemacht und, ob die Amazonschalter o.ä. etwas taugen?
-> Shellys in tiefe UP Dosen oder SmartHome (KNX, Loxone oder anderes)

5. Im Elternschlafzimmer ist noch ein zusätzlicher Balkon. Hier wollen wir einen Rollladenschalter inkl. Seilzug installieren, um im Notfall oben einen zweiten Notausgang im Falle eins Feuers zu haben. Sinnvoll?
-> wenn Notwendig wird diese Lösung nicht helfen, hast du mal darauf gewartet wie langsam so ein Ding nach oben bzw. unten fährt? (i.d.R. > 60 Sekunden!). Es gibt spezielle Notausganggeeignete Rollläden bzw. Raffstoren = teuer.

7. Beim aktuellen Plan, das Sofa an die Wand zu setzen, ist die Überlegung neben zwei Doppelsteckdosen auch eine Möglichkeit jeweils mit USB zu laden zu schaffen. Sinnvoll?
Jain, neue Handys nutzen USB-C, die meisten Steckdosen Kombis haben USB A

8. Jeweils eine SAT-Dose kommt nur ins Wohnzimmer sowie ins Elternschlafzimmer. Ggf. eine zweite inkl LAN ins Wohn-/Esszimmer setzen, falls das Wohnzimmer mal umgestellt wird? Kinder werden in x Jahren sicherlich alles über LAN/WLAN laufen haben. Wir möchten jedoch aktuell noch eine Möglichkeit für SAT haben.
-> SAT halte auch ich für sinnvoll, dazu gibt es aber definitv geteilte Meinungen (und heftige Diskussionen)

9. Der Router steht im EG-Abstellraum. Wird die WLAN-Abdeckung auch noch im Wohnzimmer sinnvoll sein? Über der Ecke Wohnzimmer/Esszimmer stünde der AccessPoint aus dem DG? Habt ihr Vorschläge?
-> vielen würde bei einem guten Router (z.B. AVM 7590) die WLAN Abdeckung wahrscheinlich reichen, viele empfehlen an den Hauptnutzungsorten separate WLAN APs (auch hierzu findest du unzähliche Abhandlungen hier im Forum)

P.S. Finde ich interessant das eurer Elektriker euch die Elektroplanung machen lässt, dafür gibt es eigentlich TGA Planer (habe mehrere TGA Planungsbüros in der Kundschaft, ausnahmslos alle sind über Gebühr ausgelastet und machen eher größere Objekte denn EHFs, wobei auch bzw. gerade hier viel schief läuft da i.d.R. "ungeplant" gebaut wird (halt wie man es immer schon gemacht hat = konventionelle Elektrik)

 

[Westfale0101]

Vielen Dank für die Informationen und Rückmeldungen.

1. b) Habt ihr eine Lösung für die vielen Schalter in der Tür zum Esszimmer?
-> Viele Schalter könnten durch den Einsatz jeglicher Form von "SmartHome" Technik im schönsten Fall auf einen reduziert werden

4. Alle Fenster werden mit elektrischen Rollläden ausgestattet und die Schalter neben die Türen gesetzt. Habt ihr gute Alternativen, diese ins WLAN einzubinden o.ä.? Über die Schalter haben wir uns noch keine Gedanken gemacht und, ob die Amazonschalter o.ä. etwas taugen?
-> Shellys in tiefe UP Dosen oder SmartHome (KNX, Loxone oder anderes)

SmartHome-Systeme werden wir nicht machen. Shellys kenne ich gar nicht. D. h. sie werden mit einer UP-Dose nicht sichtbar und benötigen "nur" gutes WLAN? Ist die App tauglich dafür?

5. Im Elternschlafzimmer ist noch ein zusätzlicher Balkon. Hier wollen wir einen Rollladenschalter inkl. Seilzug installieren, um im Notfall oben einen zweiten Notausgang im Falle eins Feuers zu haben. Sinnvoll?
-> wenn Notwendig wird diese Lösung nicht helfen, hast du mal darauf gewartet wie langsam so ein Ding nach oben bzw. unten fährt? (i.d.R. > 60 Sekunden!). Es gibt spezielle Notausganggeeignete Rollläden bzw. Raffstoren = teuer.

Gebe ich einmal weiter. Schnell/Langsam dürfte uns erst einmal weniger stören, aber evtl. müssen wir hier nochmals ran.

7. Beim aktuellen Plan, das Sofa an die Wand zu setzen, ist die Überlegung neben zwei Doppelsteckdosen auch eine Möglichkeit jeweils mit USB zu laden zu schaffen. Sinnvoll?
Jain, neue Handys nutzen USB-C, die meisten Steckdosen Kombis haben USB A

Dann fliegen diese heraus. Wer weiß, was in 20 Jahren ist und eine Steckdose tut es dann auch.

8. Jeweils eine SAT-Dose kommt nur ins Wohnzimmer sowie ins Elternschlafzimmer. Ggf. eine zweite inkl LAN ins Wohn-/Esszimmer setzen, falls das Wohnzimmer mal umgestellt wird? Kinder werden in x Jahren sicherlich alles über LAN/WLAN laufen haben. Wir möchten jedoch aktuell noch eine Möglichkeit für SAT haben.
-> SAT halte auch ich für sinnvoll, dazu gibt es aber definitv geteilte Meinungen (und heftige Diskussionen)

Das hatte ich ebenfalls bereits in einigen Threads vernommen und auch der ein oder andere Elektriker hat sich diesb. schon geäußert. Aber wie heißt es so schön: wir "müssen" im Haus leben.

9. Der Router steht im EG-Abstellraum. Wird die WLAN-Abdeckung auch noch im Wohnzimmer sinnvoll sein? Über der Ecke Wohnzimmer/Esszimmer stünde der AccessPoint aus dem DG? Habt ihr Vorschläge?
-> vielen würde bei einem guten Router (z.B. AVM 7590) die WLAN Abdeckung wahrscheinlich reichen, viele empfehlen an den Hauptnutzungsorten separate WLAN APs (auch hierzu findest du unzähliche Abhandlungen hier im Forum)

Diesen Router nutzen wir aktuell bereits und der soll auch mit umziehen. Kannst du eine Einschätzung zur Reichweite eines Accesspoint abgeben? Sitzt mittig im Haus in der Nähe eines Fensters zum Garten (Dachgeschoss) und soll den oberen Bereich sowie Garten soweit möglich abdecken.
Wenn ich das richtig verstanden habe, hat ein Accesspoint idR ein eigenes WLAN, d. h. man fährt zwei separate WLAN Netze und die Geräte suchen sich idR das bessere?!

6. Der Standort des Fernsehers ist aufgrund der zwei Fenster im Wohn-/Esszimmer suboptimal. Wir wollen das Sofa nicht mit dem Rücken zum Garten stellen (wäre für den TV am optimalsten), sondern ein wenig schräg vom linken Fenster, wo auch der TV-Anschluss eingezeichnet ist. Eure Rückmeldung?

Hier wäre ebenfalls noch etwas offen - wie am besten umsetzen? Gerne Rückfragen stellen.

Darüber hinaus nehmen wir gerne weitere Anregungen an, über die wir uns Gedanken machen sollten. Letztlich hat uns der Elektriker völlig freie Hand gelassen (Vor-/Nachteil zugleich) und er würde aufgrund unserer Planungen weitere Ergänzungen vornehmen. Jedoch denken wir, dass diese vorrangig kosmetischer Natur sind und daher die Anmeldung hier.

Viele Grüße
der Westfale

 

[Westfale0101]

Liebe Elektroexperten,

sofern ihr noch weitere Hinweise/Ideen/Anmerkungen auf die Rückfragen oder den Eingangspost habt, nehmen wir dies gerne auf und machen uns hierüber Gedanken.

Insbesondere Frage 6 (TV und Fenster) ist weiterhin nicht letztlich geklärt, siehe auch die beigefügte Skizze im Eingangspost.

Viele Grüße
der Westfale

 

[xMisterDx]

1b
Rollladenschalter an der Eingangstür hab ich noch nie gesehen, würde ich in der Nähe vom esstisch/der Couch machen.
Licht schaltet man ein/aus, wenn man den Raum betritt/verlässt. Rollläden schaltet man, wenn man irgendwo sitzt und die Sonne stört?

2
Warum soll der Accesspoint ganz in der Ecke liegen? Nen Accesspoint setzt man eigentlich möglichst zentral, idealerweise sogar an der Decke.

3
Wenn du das Geld für Doppeldosen ausgeben möchtest, sehe ich da kein Problem. Ich finde es übertrieben. Wenn du am LAN einen Accesspoint betreiben möchtest, den kriegst du auch mit (mehreren) LAN-Steckern für Laptop, Fernseher usw.
Ohne WLAN geht's ohnehin nicht mehr. Smartphone, Tablet, den Laptop will man auch mal mit auf die Couch nehmen...
Ich hab in meiner 110m² Mietwohnung den Router und 1 Mesh-Repeater und krieg bis in den letzten Winkel meine 220-240 Mbps, bei 250Mbit Glasfaser.

Sonst setzt man sich dort, wo man doch mal 2 LAN-Dosen braucht einen kleinen Switch. Verbraucht Strom, ja. Aber der x-Port-Switch im HAR, der all die Doppeldosen versorgen muss, verbraucht auch Strom...

4
Würd ich lassen. Wenn Smart Home, dann über Funk (oder Buskabel, das ist natürlich teuer) und nicht über WLAN.

6
Die Position des Fernsehers ist... schwierig. Einen Fernseher würde ich nie direkt neben ein Fenster stellen. Selbst auf der Nordseite wird das sehr unruhig, auf West-, Süd-, Ostseite blendet die Sonne einen zwangsläufig. Und immer das Rollo runtermachen? Vielleicht den Fernseher an die andere Wand?

7
2 Doppelsteckdosen hinter der Couch?

8
SAT würde ich mir sparen. Sieht nicht schön aus und wenn ihr es bis jetzt nicht nutzt, tut ihr das auch in Zukunft nicht.
SAT kann nur Fernsehen geradeaus, kein Streaming, keine Mediathek, nix.

 

[Westfale0101]

Ebenfalls vielen Dank für die Hinweise und Rückmeldungen :)

1b
Rollladenschalter an der Eingangstür hab ich noch nie gesehen, würde ich in der Nähe vom Esstisch/der Couch machen.
Licht schaltet man ein/aus, wenn man den Raum betritt/verlässt. Rollläden schaltet man, wenn man irgendwo sitzt und die Sonne stört?

Das stimmt. Jedoch ist der klassische Weg abends dafür kürzer. Nehmen wir aber mit auf und überlegen nochmals.

2
Warum soll der Accesspoint ganz in der Ecke liegen? Nen Accesspoint setzt man eigentlich möglichst zentral, idealerweise sogar an der Decke.

In der Tat. Wird auch an die Decke kommen. Soll jedoch neben den Räumen nebenan (gegenüber ist das Bad) auch den Garten soweit möglich mit WLAN versorgen, daher in der Mitte des Raumes, der mit zentraler Blickrichtung zum Garten liegt.

6
Die Position des Fernsehers ist... schwierig. Einen Fernseher würde ich nie direkt neben ein Fenster stellen. Selbst auf der Nordseite wird das sehr unruhig, auf West-, Süd-, Ostseite blendet die Sonne einen zwangsläufig. Und immer das Rollo runtermachen? Vielleicht den Fernseher an die andere Wand?

Letzteres war und ist eine Überlegung. Jedoch ist dann der Blickwinkel weg vom Garten, was mindestens genauso schade ist. Es ist schwierig... .

7
2 Doppelsteckdosen hinter der Couch?

Würdest du nicht machen? An jeder Ecke der Couch zum Handyladen zB. Alternative? Jeweils eine Mehrfachsteckdose hinsetzen?

8
SAT würde ich mir sparen. Sieht nicht schön aus und wenn ihr es bis jetzt nicht nutzt, tut ihr das auch in Zukunft nicht.
SAT kann nur Fernsehen geradeaus, kein Streaming, keine Mediathek, nix.

Aktuell nutzen wir es und möchten nicht darauf verzichten. Grundsätzlich sieht dies möglicherweise in 10 Jahren anders aus.