Welche Förderungsart wählen? KfW, BAFA, Steuer?

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D

dertill

Ist dies überhaupt aktuell noch möglich?
Meine gelesen zu haben das zusätzlich zur KfW Förderung die Heizung nicht mehr über die BAFA gefördert werden kann.
Eine zusätzliche Förderung war auch nie möglich. Nur eine separate, wenn die Anlage in der Effizienzhaus-Bilanzierung betrachtet wurde, aber die Kosten im Förderantrag nicht angesetzt worden sind. Dann konnte die Förderung der Heizungsanlage separat über das BAFA beantragt werden.

Auf deinenHinweis hin habe ich nochmal nachgelesen (ich arbeite momentan nicht im Bereich KfW / BEG - Förderung für Wohngebäude, daher war ich da nicht auf dem aktuellen Stand. Mache im Moment beruflich nur NWG / Energieaudit.)

Scheint so, als wäre die Kombination von Effizienzhaus und BEG Einzelmaßnahme nicht in einem Bauvorhaben zur gleichen Zeit möglich.
Dann müsste die Wärmepumpe über das Effizienzhaus mit beantragt und gefördert werden, mit dann entsprechend niedrigerem Fördersatz, dafür mit niedrigen Kredizinsen - macht natürlich nur Sinn, wenn das Eigenkapital nicht vorliegt oder woanders eingesetzt werden kann.

Alternativ erst die Wärmepumpe mit Umfeldmaßnahmen über das BEG beantragen und fördern lassen und im Anschluss die anderen Arbeiten hin zum Effizienzhaus 70EE - wie die zeitlichen Mindestabstände da sind, weiß dann der begleitende Energieberater besser.
 
D

dertill

Wollte hier auf das Dünnschicht System von Schlüter zurückgreifen.
Mit Trockenestrich habe ich halt überhaupt keine Erfahrung, bzw. Jemanden im Bekanntenkreis wo dies einsetzt.
Dann würde ich bei Schlüter aber auf das System P/PF zurückgreifen, das einzige mit 16mm Rohrdurchmesser.

Wärmepumpen brauchen einen relativ hohen Durchfluss (je nach Modell ca. 12-20 l/min). Mit 14er oder sogar 12er Rohren in der Fußbodenheizung braucht man dort sehr kurze und viele Heizkreise oder alternativ eine sehr hohe Pumpenleistung.
Schlüter als System ist halt technisch relativ überladen, letztlich gibt es diverse Anbieter von Verlegeplatten und Verbundrohren. Vorteil bei den Systemanbietern ist natürlich, dass man sich nicht auf die Kenntnisse des Installateurs hinsichtlich der Auslegung verlassen muss.
 
L

LostWolf

Danke für deine Rückmeldung, das bringt mich ein ganzes Stück voran.

Da ich von der Auslegung der Heizschleifen leider keine Ahnung habe, müsste das ein Planer für mich übernehmen.
Und da aktuell wen zu finden auf den man sich (auch fachlich) verlassen kann ist sehr schwer.
Kann den ein Trockenbausystem auch mit einer Wärmedämmung darunter funktionieren die leichte Unebenheiten in der Betondecke ausgleichen kann?
Und welches System würdest du mir hier empfehlen?
(gibt es irgendwelche Nachteile gegenüber "nassem" Estrich?)
 
D

dertill

Kann den ein Trockenbausystem auch mit einer Wärmedämmung darunter funktionieren die leichte Unebenheiten in der Betondecke ausgleichen kann?
Und welches System würdest du mir hier empfehlen?
(gibt es irgendwelche Nachteile gegenüber "nassem" Estrich?)
Unebenheiten im Rohbeton würde ich mit Ausgleichsmasse vor Verlegung der Dämmschicht beheben. Bei größeren Unebenheiten (meist ab 3 cm zugelassen), kannst du belastbare Dämmschüttungen verwenden. Da gibt es mineralische auf Tonbasis oder aus Perlit oder auch gebundene Schüttungen, welche mit Wasser angemischt werden und anschließend aushärten. Auf die Schüttung dann soviel belastbaren Dämmstoff (zugelassene Dämmstoffe haben in der Regel >150 kpa Belastbarkeit bei 10% Stauchung) wie möglich und dann eben den Fußbodenheizungsaufbau und Estrich.

Trockenestrich hat gegenüber Betonestrich den Nachteil der geringeren Pufferwirkung, was bei Wärmepumpen nachteilig sein kann - aber nicht maßgeblich. Dafür spricht dann aber das schnellere Ansprechverhalten bei z.B. Nachtabsenkung.

Bezüglich der Planung und Hydraulik würde ich nochmal auf "Flow 30" verweisen. Das funktioniert mit Trockenestrich ebenso wie mit Nassestrich, mit Trockenestrich sogar besser, da es auf Überhitzung schneller anspricht.

Wichtigste Grundlage: Keinen systemtrennenden Pufferspeicher / hydraulische Weiche. Dieser wird häufig verbaut, um die hohen Durchflussraten bei Wärmepumpen bei vermurkster Hydraulik in der Verteilung mit kleinen Röhrchen sicher zu stellen.

Lieber große Rohrdurchmesser, 1" oder mehr, in der Anbindung der Wärmepumpe an den Verteiler,16 mm+ Rohre in den Heizkreisen, möglichst gleich lange Heizkreise (80-100m), kleine Verlegeabstände, angepasst an die Heizlast der Räume, niedrige Vorlauftemperaturen (30-32°C bei NAT).
Keine Einregelung der einzelnen Heizkreise generell, sondern nur für einzelne Räume (z.B. Schlafzimmer für Nachtabsenkung und Abstellraum) - Temperaturregelung über hydraulischen und thermischen Abgleich.

Teilweise kann ein Pufferspeicher zur Sicherstellung des notwendigen Wasservolumens bei Abtauvorgängen notwendig sein. Hierbei dann keinen als Weiche fungierenden Pufferspeicher verwenden, sondern einen Rücklauf-Pufferspeicher.

Bei den Trockensystemen gibt es Platten für 12,5 cm Verlegeabstand mit Alubeschichtung zur Wärmeverteilung. Darüber wird dann nur noch der Trockenestrich gelegt. Einige Hersteller werben sogar mit XPS-Platten, ohne Verwendung von Trockenestrich.

Die Variante mit Trockenestrich habe ich schon gesehen bzw. gefühlt. Das funktioniert ohne Probleme mit gleichmäßig erwärmten Fußböden. Die Variante mit XPS direkt ohne Trockenestrich habe ich selber bei mir im Bad verbaut, allerdings in einer Variante ohne Alubeschichtung und höherer Vorlauftemperatur, also nur XPS-Platten mit eingefrästen Leitungskanälen, Oberfläche gefliest. Hierbei ist die Wärmeabgabe ungleichmäßig - würde ich eher nur mit Alufolie und niedriger Temperatur empfehlen und wenn eben die Aufbauhöhe stark begrenzt ist.
Ich selber werde das Trockensystem ohne Estrich auch in einem Bauprojekt verbauen, aber das dauert noch knapp 2 Jahre bis zur Fertigstellung.
 
Zuletzt aktualisiert 25.11.2024
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