Kann den ein Trockenbausystem auch mit einer Wärmedämmung darunter funktionieren die leichte Unebenheiten in der Betondecke ausgleichen kann?
Und welches System würdest du mir hier empfehlen?
(gibt es irgendwelche Nachteile gegenüber "nassem" Estrich?)
Unebenheiten im Rohbeton würde ich mit Ausgleichsmasse vor Verlegung der Dämmschicht beheben. Bei größeren Unebenheiten (meist ab 3 cm zugelassen), kannst du belastbare Dämmschüttungen verwenden. Da gibt es mineralische auf Tonbasis oder aus Perlit oder auch gebundene Schüttungen, welche mit Wasser angemischt werden und anschließend aushärten. Auf die Schüttung dann soviel belastbaren Dämmstoff (zugelassene Dämmstoffe haben in der Regel >150 kpa Belastbarkeit bei 10% Stauchung) wie möglich und dann eben den Fußbodenheizungsaufbau und Estrich.
Trockenestrich hat gegenüber Betonestrich den Nachteil der geringeren Pufferwirkung, was bei Wärmepumpen nachteilig sein kann - aber nicht maßgeblich. Dafür spricht dann aber das schnellere Ansprechverhalten bei z.B. Nachtabsenkung.
Bezüglich der Planung und Hydraulik würde ich nochmal auf "Flow 30" verweisen. Das funktioniert mit Trockenestrich ebenso wie mit Nassestrich, mit Trockenestrich sogar besser, da es auf Überhitzung schneller anspricht.
Wichtigste Grundlage: Keinen systemtrennenden Pufferspeicher / hydraulische Weiche. Dieser wird häufig verbaut, um die hohen Durchflussraten bei Wärmepumpen bei vermurkster Hydraulik in der Verteilung mit kleinen Röhrchen sicher zu stellen.
Lieber große Rohrdurchmesser, 1" oder mehr, in der Anbindung der Wärmepumpe an den Verteiler,16 mm+ Rohre in den Heizkreisen, möglichst gleich lange Heizkreise (80-100m), kleine Verlegeabstände, angepasst an die Heizlast der Räume, niedrige Vorlauftemperaturen (30-32°C bei NAT).
Keine Einregelung der einzelnen Heizkreise generell, sondern nur für einzelne Räume (z.B. Schlafzimmer für Nachtabsenkung und Abstellraum) - Temperaturregelung über hydraulischen und thermischen Abgleich.
Teilweise kann ein Pufferspeicher zur Sicherstellung des notwendigen Wasservolumens bei Abtauvorgängen notwendig sein. Hierbei dann keinen als Weiche fungierenden Pufferspeicher verwenden, sondern einen Rücklauf-Pufferspeicher.
Bei den Trockensystemen gibt es Platten für 12,5 cm Verlegeabstand mit Alubeschichtung zur Wärmeverteilung. Darüber wird dann nur noch der Trockenestrich gelegt. Einige Hersteller werben sogar mit XPS-Platten, ohne Verwendung von Trockenestrich.
Die Variante mit Trockenestrich habe ich schon gesehen bzw. gefühlt. Das funktioniert ohne Probleme mit gleichmäßig erwärmten Fußböden. Die Variante mit XPS direkt ohne Trockenestrich habe ich selber bei mir im Bad verbaut, allerdings in einer Variante ohne Alubeschichtung und höherer Vorlauftemperatur, also nur XPS-Platten mit eingefrästen Leitungskanälen, Oberfläche gefliest. Hierbei ist die Wärmeabgabe ungleichmäßig - würde ich eher nur mit Alufolie und niedriger Temperatur empfehlen und wenn eben die Aufbauhöhe stark begrenzt ist.
Ich selber werde das Trockensystem ohne Estrich auch in einem Bauprojekt verbauen, aber das dauert noch knapp 2 Jahre bis zur Fertigstellung.