Nachträglich Fenster einbauen?

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J

Jurassic135

Hallo,

wir befassen uns gerade mit der Küchenrenovierung. Geplant ist, die bestehende Küche in ca. 2 Jahren zu ersetzen und dabei auch das Layout zu verändern. Wir wünschen uns auch mehr Tageslicht und einen schönen Ausblick in Vorgarten und Garten. Unser Wunsch wäre daher ein zusätzliches Fenster über der Küchenzeile, konkret über der Spüle.

Wer hat das schon mal machen lassen oder kennt sich anderweitig damit aus, und kann uns sagen, wie wir vorgehen, was wir abklären müssen, und wie viel das so ganz grob kosten könnte?
Dann könnten wir das bei der Budgetplanung schon mal mit einfließen lassen.

Ich dachte mir das so: Zum Architekten gehen, der mir bei Statik, Antrag Bauamt etc. hilft und dann ausführen lassen.
Wie finde ich vielleicht selber schon vorher heraus, ob das a) statisch möglich ist und b) ob das genehmigt werden muss? Und wovon die Genehmigung abhängt? Der Abstand vom gewünschten Fenster bis zur Grundstücksgrenze beträgt ca. 10 Meter, das daran anschließende Grundstück ist nicht bebaut.

Wie aufwendig ist das, einfach Loch rein, Fenster rein, wieder schön machen, fertig?

Noch zur Info:
Unsere Außenwand besteht aus 30cm Ytong plus Außenputz, das Fenster soll ca. 1,20 breit sein, kein bodentiefes Fenster.
Direkt unter dem gewünschten Fenster liegt Wasser/Abwasser an, was ja aber kein Problem sein sollte, da das Fenster ja nicht bodentief ist.

Ich bin für eure Hinweise und Erfahrungen dankbar, bevor ich mich so sehr ins potenzielle Fenster verliebe und es dann eventuell doch nicht so einfach geht.

Wir sind übrigens in Niedersachsen
 
D

dertill

Wie aufwendig ist das, einfach Loch rein, Fenster rein, wieder schön machen, fertig?
In der Regel, ja.
Es muss natürlich oberhalb des Fensters ein Sturz mit entsprechender Auflage auf den Restmauern eingezogen werden, welcher dann außenseitig mit Dämmstoff verkleidet wird und der Außenputz muss fachgerecht angeputzt werden, um dort keine Schwachstelle am Übergang zu haben.

Ob dort Stromleitungen liegen, sollte vorher noch geklärt werden, aber mitten in der Fläche, wenn nicht gerade eine Steckdose darunter ist, eigentlich nicht der Fall und lässt sich auch einfach feststellen.

Du brauchst dafür keinen Bauantrag und auch keinen Architekten.
Fenster müssen nur bezüglich Nachbarn bei niedrigem Grenzabstand mit dem Nachbarn abgestimmt werden, das ist aber hier nicht der Fall.
Einen Statiker, der prüft, ob die Außenwand an der entsprechenden Stelle die Last über die geringere Fläche abtragen kann / wie breit der Sturz sein muss, schadet nicht bzw. ist empfehlenswert.
Brauchen tust du einen Maurer, einen Putzer und einen Tischler / Fensterbauer bzw. in diesen Gewerken kundige Ausführende.
 
J

Jurassic135

Danke dir schon mal für die Antwort!

Es gibt eine Steckdose unter dem Wunsch-Fenster (für die Spülmaschine, in ca. 40 cm Höhe nahe dem Wasserzu- und ablauf, die auch weiter verwendet werden soll), aber die sollte doch auch eher von unten kommen und nicht weiter hoch führen, oder?

Muss man das Bauamt überhaupt nicht beteiligen?
Nachdem das für unser Doppelcarport ein ziemlicher Aufriss war, mag ich das ja kaum glauben :D Wäre ja prima...

Also Statiker, Handwerker, Material.
Käme man da wohl mit wenigen Tausend Euro hin, oder was sollte man realistischerweise in etwa einplanen?
Ich weiß, Preise variieren stark, aber so eine grobe Hausnummer wüsste ich gern, damit wir das im Sparplan berücksichtigen können.
 
Winniefred

Winniefred

Also ich denke auch nicht, dass man für ein Fenster das Bauamt braucht, aber ich würde mich im Voraus dort mal melden und nachfragen, besser ist das. Ansonsten halt den Maurer für den Sturz. Ich denke fast da macht der Maurer die Statik selbst, oder? Ja und dann wieder anputzen. Ihr habt keine weitere Dämmung, nur den Ytong?
Fenster würde ich mal grob 800€ rechnen, geht natürlich auch deutlich mehr. Fenster kann man selbst setzen. Keine Ahnung was der Handwerker dafür nimmt. Innen muss auch wieder der Anschluss hergestellt werden an den Putz. Ich würde mal in meiner Vorstellung um die 2500-3000€ in den Raum werfen. Viel Geld und Dreck für ein bisschen mehr Licht.
 
Y

ypg

Muss man das Bauamt überhaupt nicht beteiligen?
Wenn es die Außenfassade so immens verändert, dass es das optische Bild der Straße beeinflusst. So in etwa.
Das wäre zb der Fall, wenn ihr in einem mittigen Reihenhaus wohnt, wo die Gleichheit vorgegeben ist.
Oder ihr eine Fassade ohne Fenster an der Straße mit 6qm bestücken wollt. Dann würde ich zumindest mal beim Bauamt anrufen.

Geht es nicht um ein DH bei Euch? Sicherlich damals von einem BT gebaut, der der Einfachheit her, weil man es kostengünstig macht, einen Zwillingsbau gebaut hat?! Das muss allerdings nicht bedeuten, dass die Gleichheit vorgeschrieben ist. Was sagt Euer Bebauungsplan bzw die Gestaltungssatzung?
 
J

Jurassic135

Genau, es ist eine Doppelhaushälfte. Der Eingang und die Küchenseite liegen jedoch zur Seite, nicht nach vorne, und in unserem Fall (sind ganz hinten) von Straße und den Nachbarn abgewandt. Das neue Fenster sieht quasi niemand, von der Straße schon gar nicht, das dürfte also tatsächlich niemanden interessieren. Das Doppelhaushälfte steht hier zweimal, also vier Hälften, ist kein Neubaugebiet, sondern zwischen Altbestand gesetzt.

Im Bebauungsplan gibt es nur für ein angrenzendes Gebiet besondere Vorschriften für die Gestaltung, unser Bereich ist davon explizit ausgenommen. Vermutlich, weil wir eh zwischen den alten Beständen wohnen und es da kein einheitliches Bild gibt, hier steht Neubau neben altem Bauernhaus und 60er-Jahre-Bau, bunt durcheinander gemischt, was Formen und Farben betrifft.
 
Zuletzt aktualisiert 24.11.2024
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