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Haus123
1000 Euro mag tatsächlich zu knapp bemessen sein, aber viel mehr war es bei uns nicht. Lass es 1500 Euro sein, wir führen da kein Buch. In der Praxis gibt es doch so viel geschenkt oder wird in der Familie/Freundeskreis herumgereicht, dass es kaum noch was braucht.Also ein vernünftiger Kinderwagen kostet absolut ohne Probleme 700 EUR. Babyschale fürs Auto 250 EUR. Da sind die 1.000 EUR weg und man noch kein Beistellbett, keine Wickelkommode, keinen Kleiderschrank, keine Bett, keine Matratze, keine Bettwäsche...
Wer das alles bei Ebay-Kleinanzeigen kauft, ok. Aber ganz ehrlich... ein Haus kaufen/bauen und dann sich den Ärger antun gebrauchten Krempel bei Kleinanzeigen zu holen?
Wir haben dort viel Kram verschenkt... den hätte man aber nicht mehr verkaufen können.
Kinderwagen haben wir auch für den Preis neu geholt und sorgfältig ausgesucht. Das ist der wichtigste Gegenstand und muss einem definitiv perfekt gefallen. Was uns nicht eh schon zugetragen wurde, stammte tatsächlich teils von Kleinanzeigen. Auf dem Land mag das mühselig sein, in der Stadt für meine Frau meist nur ein paar Minuten Spaziergang. Ich bin da auch nicht so der Typ für, aber meiner Frau gefällt es und die Einkäufe sind größtenteils tatsächlich Volltreffer.
Wickelkommode? Waschmaschine + Eigenkonstruktion, geschickter geht es nicht.
Beistellbett? Gab es geliehen, aber wird ohnehin nicht benutzt. Gleiches gilt für restliches Bettzeug, das Kind liegt halt mit im Bett unter der gemeinsamen Decke. Ja, ich weiß, soll man nicht...
Schrank? Brauchten wir nicht, generell ist ein eigenes Zimmer anfangs überflüssig (werden wieder viele anders sehen)
Trage? Diverse Leihgaben und ich als Mann brauche das ohnehin nicht (trage das Kind lieber so)
Stuhl? Gab es tatsächlich in bester Qualität vom Markenhersteller auf Kleinanzeigen für einen Viertel des Preises. Meine Frau liebt das Stöbern dort...
Kleidung und Spielzeug? So viele Geschenke, da braucht es nur hier und da mal irgendwas Spezielles
Babyphone? Brauchen wir nicht, das Kind ist immer bei uns (oder mal kurzfristig bei den Großeltern)
Du hast natürlich völlig Recht, dass daran am Ende keine Hausfinanzierung scheitert. Nur spiegelt es dennoch bis zu einem gewissen Grad das allgemeine Ausgabeverhalten. Wenn man halt immer alles haben muss, auch wenn man es vielleicht nur 1-2x braucht und es dann noch neu und von der angesagte Marke, dann wird es schnell teuer und es ist nicht unwahrscheinlich, dass man auch sonst so durchs Leben geht (Iphone statt günstiges Android, Ebike statt Stadtrad, auch wenn man trotzdem kaum fährt etc.) und sich das halt in Summe irgendwann läppert. Außerdem darf man davon ausgehen, dass man im Vorfeld allenfalls ein Bruchteil der Erstausstattung schon wirklich besorgt hat. Vieles kommt dann ja doch erst im Laufe der Zeit.
Im Endeffekt kann man ja leben, wie man möchte. Nur kann man halt mit dem einen Lebensstil eine höhere Rate stemmen als mit dem anderen. Ob es das einem Wert ist, muss jede Person für sich entscheiden. Nur gestaltet es sich aktuell so, dass die angestrebte 2500 Euro Rate mit dem einen Lebensstil problemlos darstellbar ist, mit dem anderen jedoch nicht. Das potenziert sich ja alles mit Kind. Reicht der Fußballverein oder darf das Kind in den Reitstall? Reicht 1 Woche Schüleraustausch oder darf das Kind ein halbes Jahr in die USA? Soll das Kind im Studium alleine wohnen dürfen oder muss eine WG reichen? Letztlich ist alles eine Frage der Prioritätensetzung. Ich habe mir noch nie Gedanken darüber gemacht, wie viel ich für Lebensmittel ausgebe, andere führen da Buch darüber und gehen gleichzeitig zum Kosmetiker. Dafür überlege ich mir vor jedem Kauf eines Konsumsguts 10x, ob und in welcher Variante ich es wirklich brauche. Am Ende zählt halt, wie viel unterm Strich noch übrig ist. Daran wird dann jede Person gleichermaßen bemessen.
Der TE will ehrlichen Rat und den soll er kriegen. Es geht nicht darum ihn zu kritisieren, sondern neutral darzustellen mit welcher Lebensweise er sich was leisten kann.