Ist trotzdem sehr viel Geld. Deswegen muss es gut überlegt sein.
Es ist Geld, das man selber haben oder aus dem Grundkredit finanzieren muß. Aber die Reduktion des Grunderwerbspreises durch eigene Rodung spart auch bei den Kaufnebenkosten (Notar, Grunderwerbsteuer).
Kannst du das genauer erklären? Warum ist das eine Kehrseite?
Hauptsächlich geht es hier erst einmal um die terminliche Koordination: der Graben für die Leitungen muß ja bald wieder überfahrbar zugeschüttet sein. Die Handwerker mit den zwei Tonnen leichten Fahrzeugen kommen erst in der Ausbauphase, der Rohbau startet mit einem Betonmischwagen, einem Kran und mittelschweren LKW zwischen sechs und neun Tonnen. Die müssen alle "durch diese hohle Gasse kommen", wie es bei Wilhelm Tell so schön heißt.
Hat jetzt nichts mehr mit der Ausgangsfrage zu tun, aber wie wären jetzt die nächsten Schritte, wenn einem ein Grundstück grundsätzlich zusagt? Gibt es hier im Forum oder woanders einen Leitfaden dafür?
Meinen "Ein Hausbau-Fahrplan, auch für Sie: das Phasenmodell der HOAI!" gibt es (mitsamt der Anführungszeichen) frei zu ergoogeln, und direkt dabei auch zusätzliche individuelle Leistungen. In groben Zügen habe ich ihn hier schon vielfach in Forenbeiträgen erwähnt, jeweils in der an den konkreten Bedarf angepaßten Form.
Angenommen wir entscheiden uns grundsätzlich für einen Kauf. Würde ich dann jetzt zu einem Architekten gehen und in Phase 1 und 2 einsteigen? Und wann kommt der Grundstückskauf wirklich zustande? Denn ich möchte ohne genehmigten Bauantrag oder Bauvoranfrage das Grundstück eigentlich nicht kaufen.
Der Vorentwurf vom Architekten als "Ergebnis" am Ende der Leistungsphase 2 ist zwar hervorragend für eine Bauvoranfrage geeignet. Aber wenn der Kauf des Grundstücks noch bevorsteht und vom Bauvorbescheid abhängig gemacht werden soll, kann man die Voranfrage auch selbst erstellen, als Handwerkszeug genügt dafür ein simples Schüler-Geodreieck. Aber ich schrieb ja bereits, daß Ihr im Prinzip einen Bauvorbescheid für das bisher geplante Doppelhaus schon "nutzen" könnt: wenn das nun gewünschte Einfamilienhaus in dessen Baukörper vereinfacht gesprochen "hineinpaßt" und Euch dessen vorgesehene Position auf dem Grundstück genehm ist, dann ist damit die Frage der grundsätzlichen Genehmigungsfähigkeit eigentlich schon beantwortet.
Zum Architekten geht man dann gerne auch erst nach dem Grundstückskauf, nach meinem Hausbau-Fahrplan zunächst für das "Modul A" (Leistungsphase 1 und 2), wie auch hier:
https://www.hausbau-forum.de/posts/653563/ beschrieben. Auf die Teigruhe mit Weichenstellung läßt man je nach deren Rücklauf zunächst das ganze "Modul B" oder nur die Leistungsphase 3 mit (außer die "Chemie" hat nicht gestimmt) idealerweise demselben Architekten folgen, den man insgesamt bis einschließlich der Leistungsphase 8 (aber nach meinem Vorschlag eben in mehreren Tranchen) mandatiert. In "Von Bauleitern und ... Bauleitern" habe ich erläutert, weshalb man den
sogenannten Bauleiter des GU nicht zum Anlaß nehmen sollte, den eigenen Bauleiter (Architekt oder SV) einzusparen.
Du sprichst von Ausschreibungen. Macht das dann der Architekt oder wie schreibt man Sachen aus?
Leute mit der Selbstwahrnehmung "aufgeklärte Verbraucher und gewiefte Schnäppchenjäger" sind Schlitzohrs Lieblinge, die kann man am herrlichsten beschummeln. GU blenden gerne mit (Gummi-) Bauleistungsbeschreibung, die bemerkenswerte Markenlogo-Sammlungen (auf der Website dann meist "unsere Partner" genannt) beinhalten. Den Architekten eine eigene Bauleistungsbeschreibung erstellen zu lassen, ist entschieden weniger zeitaufwendig als eine Äpfel-und-Birnen-Vergleicherei.
Aber vor allem die Massen- und Mengenermittlungen einer ordentlichen Ausschreibung schaffen eine klare Vertragsgrundlage. Ohne diese gibt es sicher wie das Amen in der Kirche Abweichungen zwischen "Festpreis" und Endpreis, und ebenso sicher auch Streit darüber. Meist hat der GU dann das "Druckmittel", daß der Bauherr bereits absehbar auf den gepackten Koffern der gekündigten Mietwohnung sitzt und zähneknirschend Lehrgeld zahlt.
Ausschreiben tut am besten der Architekt (Leistungsphase 6 und 7) auf Basis seiner eigenen Leistungsphase 5, aber auch manche anderen freien Bauberater bieten dies an. Ich selbst habe es aktuell nicht im Leistungskatalog, und auch die mir bekannten freien Fertighaus-Berater machen m.W. nur passive Bauleistungsbeschreibung-Prüfungen, aber ich kenne bei weitem nicht sämtliche Kollegen.