Unterschied Dimm-Schalter und Dimm-Taster?

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Ich habe nie behauptet, dass ich die Elektrik dahinter bereits verstanden hätte - ganz im Gegenteil! Daher auch die Nachfragen und mein Versuch mich an das Thema heranzutasten. Vor Sarkasmus triefende Antworten helfen mir nicht, da spar dir lieber die Mühe und mir die Zeit sie zu lesen.
Daß Du ein Nackerpatzl seist (vmtl. ein Austriazismus, da haben wir Piefkes so unsere Defizite) sagtest Du wohl, jedoch habe ich mir aufgrund der weiteren Bemerkung
Achtung: mir geht es hierbei gar nicht um die Elektrik selbst bzw. die Verkabelung dahinter, sondern in Wahrheit nur um das Aussehen des Schalters/Tasters!
gespart, ein Proseminar Elektr(on)ik voranzuschalten. Sarkasmus muß ich wohl überlesen haben. Nun also doch zu den Basics?
Sind es nur die Drehdimmer, die surren?
Dimmer sind vereinfacht gesagt Drosselungshähne im Stromfluß zu den Leuchtmitteln. Wenn sie einen Drehbedienschalter haben, handelt es sich üblicherweise um Drehpotis, die im ich sachma Tiefton-Drehzahlbereich des Dimmens recht arg ins Oszillieren geraten. Solche Dimmer sind ein Dimmer mit einem Drehregler. Schrittdimmer haben nicht einen Schaltkreis, sondern so viele wie Stufen, und arbeiten entsprechend sauberer, ohne Jitter. Wenn Du ein Händchen dafür hast, mit einem Drehregler ein feiner abgestuftes Ergebnis hinzubekommen, kannst Du Dich zu einer absoluten Elite zählen. Vorteil der Drehregler ist, daß sie physisch in der letzten Stellung verharren. Der Schalter selbst "merkt sich" die Stellung. Man kann so einen Drehpoti durchaus auch "remote" steuern, mit Tastern.
(Vielleicht sollte ich noch anmerken, dass ich nicht von einer KNX-Ansteuerung o.ä. spreche, sofern das wichtig ist?) [...] Auf Alexa, RFID, Gedankenübertragung oder was weiß ich was wollte ich gar nicht hinaus.
Bei einem Schrittdimmer überläßt Du das "Merken" der letzten Einstellung am besten einer SPS, und wählst natürlich am besten Taster sowohl für Schalt- (an/aus) als auch Tast- (plus/minus, standby/wakeup) Befehle. Für die SPS sind diese Taster dann praktisch Detektoren für Bedienwünsche, und das System kann lernen, die Benutzer zu unterscheiden. Von Nutzerin Gisela betätigt verhalten sie sich wie Schalter und die technikaffineren Nutzer Horst und Daniel unterscheiden sie ebenfalls an der Betätigungsdauer. Die SPS kann Profile "Gisela / Horst / Daniel" eingespeichert bekommen und gibt jedem sein bevorzugtes Programm. Welches Bussystem Du bevorzugst und ob dies ein proprietäres ist, spielt dabei eine untergeordnete Rolle.
Die Frage entsteht (wie so vieles bei der Planung) aus praktischen Überlegungen: "Ich gehe den Gang entlang und mache dies oder jenes...". Und in diesem Fall ist meine Überlegung: "Ich komme von Raum A in Raum B mit einer schweren Einkaufskiste in der Hand und möchte mit dem Ellenbogen das Licht einschalten. Besser Drehdimmer oder Tastdimmer?"
Am besten SPS mit Tast-Bedienelementen und Annäherungssensoren für den RFID Chip an Deinem Schlüsselbund. Dann brauchst Du die Hornhaut am Ellenbogen überhaupt nicht mehr einzucremen. Hast Du die Hände frei und Lust auf manuelle Bedienung, kannst Du auf den Schalter patschen (lang = Schalten, kurz = Tasten). Das System unterscheidet in jedem Fall zwischen Dir und Deiner Frau (Wife Acceptance) sowie geladenen Gästen (Guest Acceptance) und Einbrechern (Guest Rejection mitsamt calm Alert).

Wenn mein Freund Daniel Düsentrieb in seinem Elternhaus zu Besuch ist und sein Schlüsselbund dabei hat, erkennt ihn das Haus und paßt das Licht nach seinen Gewohnheiten an. Läßt er sein Schlüsselbund im Auto und muß klingeln, stehen ihm die "Lichtschalter" im Giselamodus seiner Mutter zur Verfügung. Vater Horst bekommt den Weg zum Feierabendbierchen ausgeleuchtet. Ich bin zwar jünger als Horst aber technikkonservativ und nutze als geladener aber keinen eigenen RFID Chip lohnender Gast den Giselamodus mit. Ob DAU oder Nerd(s), das Haus hat alle gleich lieb.
 
B

bwollowb

na schau, jetzt hast Du gelernt, was ein (technisches) Nackerpatzl ist und ich schon einiges mehr über Dimmer ;) Ein ehrliches Danke!!

ich muss gestehen, ich hatte noch nie einen Tastdimmer "in der Hand" um ihn zu testen. In keinem Hotel, nicht in meinem Freundeskreis, Arbeit etc. Daher auch meine Unschlüssigkeit bei der Wahl. Bei den Drehdimmern sieht es nur leicht besser aus.

ob ich jetzt auch noch zugeben soll, dass SPS für mich ein Fremdwort ist?! Aber es ist einfach nicht meine Welt, sorry! Ich möchte auch gar keine programmiertechnischen Dinge wie Licht automatisch an Tageszeit anpassen, Schalter über RFID an Benutzer anpassen o.ä. haben. Licht an, Licht aus. Dimmer hoch, Dimmer runter. Kein KNX, Smart-Home etc. Der ehrliche Grund? Ich will mich nicht damit auseinandersetzen. Und abgesehen davon kostet es mir zu viel. Nicht falsch verstehen, ich bewundere Menschen wirklich, die sich damit auskennen ihr Haus "smart" zu machen!

Erlaubt mir unter Berücksichtigung aller vorhin genannter Dinge folgende Fragen: Wenn wir von einem "dummen" Tastdimmer ausgehen (keine SPS, KNX, Smart-Home o.ä. dahinter):
- Ich dimme ihn bspw. auf 80% und schalte ihn dann per Klick aus. -> ich schalte durch Klick wieder ein. Ist er auf dann 80% oder auf vollen 100%? Oder ist das abhängig vom Hersteller? (ich nehme an, da keine Intelligenz vorhanden auf 100?)
- Wie lange dauert das Dimmen von min auf max ungefähr? Es muss ja irgendwo ein Mittelding zwischen "schnell mal rauf/runter dimmen" und "Feinabstimmung" sein.
 
11ant

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Der ehrliche Grund? Ich will mich nicht damit auseinandersetzen. Und abgesehen davon kostet es mir zu viel. Nicht falsch verstehen, ich bewundere Menschen wirklich, die sich damit auskennen ihr Haus "smart" zu machen!
In einem freien Land darfst Du abwarten, bis Deine Enkel Dich spooky finden. Die Technik zu haben, zwingt Dich nicht, sie bewußt nutzen zu müssen. Daniels Mutter benutzt "wie damals als der Helmut noch Schmidt hieß"diese Bedienelemente im Retro-Look der damaligen Schalter. Aber wenn Sie mit Daniel telefoniert und sagt es würde ihr langsam zu dämmrig, dann macht Daniel (zwei Fahrtstunden entfernt) ihr Licht heller, ohne daß sie aufzustehen braucht. Gisela (68) hat als braves katholisches Mädchen alter Schule und vom Lande mit dem technischen Teufelszeug nichts am Hut. Muß sie auch nicht, die Technik hat gentlemanlike den Wife Acceptance Faktor voll verinnerlicht und läßt sie das Haus wie Anno Tobak benutzen. Sogar mit Zackenmetall-Wohnungsschlüssel !
ich muss gestehen, ich hatte noch nie einen Tastdimmer "in der Hand" um ihn zu testen. In keinem Hotel, nicht in meinem Freundeskreis, Arbeit etc. [...] Wenn wir von einem "dummen" Tastdimmer ausgehen (keine SPS, KNX, Smart-Home o.ä. dahinter):
- Ich dimme ihn bspw. auf 80% und schalte ihn dann per Klick aus. -> ich schalte durch Klick wieder ein. Ist er auf dann 80% oder auf vollen 100%? Oder ist das abhängig vom Hersteller? (ich nehme an, da keine Intelligenz vorhanden auf 100?)
Ob Du mit solchen Dingen noch nie zu tun oder das nur nie bemerkt hast (es gibt selbstverständlich auch Hotels mit Giselamodus) werden wir hier nicht klären können. Du wirst ganz bestimmt im Fachhandel auch Drehpoti- oder Tasterbetätigte Dimmerbedienschalter finden, auch aktuell, nicht nur antiquarisch. Die Dimmer mit Drehpoti kenne ich nur so, daß drumherum eine klassische Schaltwippe ist (an=an, aus=aus) und die Drehstellung des "Dimmers" die eingestellte Helligkeit beibehält, weil das Ding ja nur von Hand bedient wird. Dimmer ohne Drehpoti könnte ich mir vorstellen, daß sie fix auf einen Reset immer auf 100% oder per Mäuseklavier auch auf z.B. 60 oder 80 Prozent einstellbar sind und daß Gira da vielleicht eine andere Philosophie hat als Berker. In einem guten Fachhandel sollte Dich da jemand beraten können, welche Produkte zu Dir passen.
Wie lange dauert das Dimmen von min auf max ungefähr? Es muss ja irgendwo ein Mittelding zwischen "schnell mal rauf/runter dimmen" und "Feinabstimmung" sein.
Das geht gefühlt verzögerungsfrei, daß der Taster merkt, ob Du ihn antippst oder gedrückt hältst. Die gedimmte Lampe meldet Dir den Erfolg in Echtzeit. Gisela selbst dimmt am "Lichtschalter" und der Dimmer "bleibt sofort stehen", wenn sie losläßt. Daniel bei ihr zu Besuch dimmt mit seinem Smartphone (Delay ca. 350 ms), Daniel bei sich zuhause (also zwei Fahrtstunden entfernt) muß mit evtl. mehr als 800 ms Verzögerung rechnen, wenn er Giselas Licht dimmt. Interkontinental haben Kupferkabel unglaubliche Signallaufzeiten, aber bei Dir zuhause zwischen Schalter und Birne natürlich nicht. Der Dimmer selbst hat eine sehr simple Schaltung, "Rechenzeit" kannst Du da voll vernachlässigen / ausklammern. Um die Stufenlosigkeit eines Drehknopfes nachzubilden, wirst Du vermutlich einen 64stufigen Schrittdimmer benötigen. Im Economy Preissegment werden wohl eher vier oder acht Schritte gängiger sein, aber davon habe ich keinerlei Ahnung. Bei Daniel, seinen Eltern und unseren Kunden sind doofste Bedienschalter verbaut und wird die "Intelligenz" voll der SPS (= speicherprogrammierte Steuerung) überlassen. Das ist nur ein anderer Weg und in der Summe in etwa preisgleich damit, an allen Stellen raffinierte "Schalter" zu installieren.
 
Zuletzt aktualisiert 28.11.2024
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