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Bauexperte
Das sind beste Voraussetzungen!IV. Architekt / Baubetreuer
Meine Frau und ich sind keine Freunde übertriebener Versprechungen und vollmundige, aber unglaubwürdige Preisansagen machen uns eher stutzig. Sie würden uns jedenfalls mit so etwas nicht in einen Vertrag drängen können. Selbigen würde ich (nebenbei auch Jurist) mit Kollegen intensiv prüfen.
Der Vertrag ist nicht verhandelbar, denn die HOAI ist es auch nicht. Es gibt sog. Leistungsphasen (such´ bei Tante Gurgel nach der HOAI Volltext oder dejure oder auch nach der, für Niedersachsen zuständigen Architektenkammer), anhand dessen Du mit dem Architekt Deines Vertrauens entsprechende Phasen vereinbarst.a) Architektenvertrag: Wenn ich es richtig verstanden habe, dann muss ich (ist ja bei Verträgen eigentlich immer so) den Auftragsgegenstand genau bezeichnen. Hiervon abhängig wird das Entgelt über eine "Tabelle" gerechnet. Die Einteilung hier weist möglicherweise Besonderheiten bei Komplexität und Schwierigkeitsgrad auf. Das wären dann die Punkte, die ggf. verhandelbar wären.
Das ist so; da Du ja Jurist bist, wirst Du sicher schon einschlägige Urteile zu diesem Thema gefunden haben und ernüchtert sein.Ein wenig Sorgen macht mir diese Blackbox, dass Preise im Grunde ja erst eingeholt werden müssen. Hier weiß man natürlich nicht genau, ob das alles so passt, wie man sich das vorstellt. Man muss sich komplett auf die Erfahrungen und Mühewaltung des Architekten verlassen, sonst ist das Budget schnell mal überschritten.
Du liegst weitestgehend auf der sicheren Seite, wenn Du von € 1500,00/qm ausgehst plus TEUR 35-40 Baunebenkosten, plus TEUR 10 Rücklage Extra´s, plus Kosten TEUR 20 Maler- + Bodenbelagsarbeiten in EL, plus TEUR 10 für Außenanlagen (mehr als ein wenig Schotter und Rollrasen wird es bei Deinem Grundstück nicht sein) sowie Kosten einer Fertiggarage. Lass Dich nicht verleiten, wenn der Architekt auf eine kleinere Summe kommt; behält er am Ende Recht, ist vlt. doch noch der Garten-Landschaftsbauer kalkulierbar. Wenn nicht, hast Du die Gesamtsumme berücksichtigt und es werden keine unangenehmen Gespräche mit dem Finanzierer lauern.
Eher nicht, denn sie verhandeln ihre Konditionen mit den Zulieferern eines jeden Jahresende für das kommende Jahr; das Risiko ist jederzeit überschaubar.Andererseits werden ja auch Baubetreuer als Generalunternehmer ein gewisses Preisrisiko haben, da sie mit uns einen Festpreis verhandeln und andererseits ggf. auch ein gewisses Preiserhöhungsrisiko haben. Dieses werden sie im Vorfeld auf die Preise umlegen, die sie mit uns verhandeln. Alles andere wäre irgendwie unklug und ich denke, dass sind sie hier nicht.
Hier spricht der Juristb) Baubetreuungsvertrag
Im Prinzip würden wir eine Bemusterung machen und alle Bestandteile namentlich in die Bau-/Leistungsbeschreibung einbinden und dann mal schauen, ob der Preis dann so noch steht.
Nachdem Du die Nummer 2x durch hast, sollte ja hinlänglich bekannt sein, daß sich ein Bau über Baubetreuer nicht bis in die letzte Konsequenz beschreiben läßt. Es soll tatsächlich reichen "deutsches Markenprodukt" und der Hinweis "gebaut nach den gültigen technischen .... "; insbesondere, wenn der Bauch dem Hirn zustimmt; die Chemie also stimmt. Sonst empfehle ich tatsächlich die Einzelgewerkevergabe via Architekt.
Damit haben seriöse Anbieter kein Problem; sie sehen es - im Gegenteil - als willkommen an, denn 4 Augen sehen mehr als 2Daneben werden sie dulden müssen, dass ich den Bau über einen Sachverständigen begleiten werde.
Sorry, das ist Stammtischgeschwätz; das können sich noch nicht mal die Billigberger leisten. Im Regelfall werden DEKRA oder TÜV als Prüfinstanz hinzugezogen; daß diese Wirtschaftsbetriebe sind und einen Ruf zu verlieren haben, versteht sich hoffentlich von selbst. Die Zeiten, in welchen Du einem TÜV-Prüfer einen Kasten Bier in den Kofferraum gelegt hast, in der Hoffnung auf die begehrte Plakette, sind lange vorbei.Böse Zungen behaupten, sie wären im Rahmen der Nachkalkulation irgendwie am Ertrag über Provisionen oder Tantiemen beteiligt, während sie, ganz nebenbei natürlich, auf der Gehaltsliste der Unternehmen stehen.
Aus meiner Sicht genau verkehrt herum. ERST mit der Bank/unabhängigem Finanzierungsmakler sprechen und danach Begehrlichkeiten (im Rahmen Deiner finanziellen Möglichkeiten) weckenFAZIT:
Wir gehen die Sache nun in der nächsten Woche konkret an und haben dann eine Kostenidee, die schon etwas detaillierter ist. Damit dann zur Bank, denn die brauchen zwingend eine Art Kalkulationsgrundlage, die dann einen Puffer nach oben bieten wird. Konditionen sind derzeit so richtig lecker.
Liebe Grüsse, Bauexperte
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