Ihr macht den gleichen Fehler wie wir vor 10 Jahren: zwar gibt es ein Büro im EG, welches man als Not-Schlafzimmer einrichten kann und es gibt ein Dusch-WC, welches nicht annähernd an ein komfortables Bad ran reicht, aber ihr plant (wie auch wir) die Schlafebene mit jeglichem Komfort in der Dachgeschossebene.
Ich hatte damals selbst meinen Grundriss hier vorgestellt, und ich wurde leider nicht darauf hingewiesen, dass 10qm mehr im EG viel mehr altersgerechter Komfort zur Not die obere Ebene überflüssig macht, wenn man nicht mehr kann.
So jetzt ist bei Euch das Büro nicht als gemeinsames Schlafzimmer geeignet!
Deshalb gebe ich den Rat, gleich unten mehr und oben weniger einzuplanen und die Gäste bzw Büro und Sport oben zu lassen.
Davon allerdings unabhängig:
Der Entwurf hakt an vielen Ecken. Wortwörtlich und macht das Haus hindernisreich, das Gegenteil von barrierearm. Man hat das Gefühl, das Haus besteht nur aus Abstellräumen und störenden Ecken ohne Mehrwert.
- Die Garage steht im Süden und verhindert wertvolle Fenster für Tageslicht, insofern wird es im Winter sehr dunkel werden. Wenn sie unbedingt an das Bestandshaus ran soll, dann sollte das Haus selbst weiter nach hinten (Westen) geschoben werden. Wenn das wegen der Bauanfrage nicht möglich ist, dann plant man den Luftraum genau auf der Südseite, um dadurch bzw entsprechende Fenster Licht ins Haus zu bekommen.
- Die dortige Schleuse am WZ ist ein zweiter Flur.
- Das WC ist im Schmutzbereich der Eingangstür.
- Der Flur im OG ist voller Ecken, die entweder im Dunkeln stören oder aber beim Stellen des Schrankes zu Engstellen führt.
- Die sogenannte Galerie wird mit Fitnessgeräten zugestellt, die, wenn man sie denn korrekt zur Benutzung und Abstand stellt, sich mittig des Freiraumes befinden.
- Das Schlafzimmer wird zum Durchgangszimmer gemacht. Eine kranke oder ruhende Person wird dadurch von den Aktivitäten des anderen gestört.
- Schlafzimmer liegt an der Verkehrsstraße.
- Das Bett ist zu schmal, wenn es reelle 180 oder 200 cm hätte, ist schon wieder ein Stuhl im Weg. Es wird eng.
- Die Tür im Bad trifft auf den Nassbereich vor der Dusche
- Waschtisch steht so, dass man sich selbst im Licht steht
- Der Luftraum hat keine Verbindung zum Essbereich und scheint jetzt auch nicht wirklich geplant worden zu sein. Statt dessen lässt man einfach mal in der Decke was weg.
- bei den sogenannten Kippfenster, was damit gemeint ist, bin ich raus. Meinst Du Dachflächenfenster? Die gibt es wohl nicht in den angegebenen Maßen und wären eine teure Spezialanfertigung.
- Die Türen sind weniger als 90 breit.
Die Küche ist eine Sackgasse, was allerdings einige toll finden, deshalb keine Kritik, aber erwähnenswert. Genauso verhält es sich mit dem Balkon: wozu braucht man den? Wie kommt man an ihn ran? Aber wenn jmd ihn unbedingt haben will, dann gibt man halt dafür auch noch Geld aus.
Ihr plant in den Wohngeschossen knapp 57qm an Neben- und Kellerersatzräume (ohne notwendige Flure) ein, allerdings plant Ihr noch mit zusätzlichem Keller zum Basteln und Hobby.
Kosten: 540000€ für 180qm Wohnfläche, dazu ein Keller von 120-150000€,
Doppelgarage 40000€
Das sind 700-750000€
Plus Baunebenkosten plus Pflasterung.