Wir haben jetzt doch Mal ein bisschen selbst gezeichnet, es hat uns einfach keine Ruhe gelassen.
Ganz zufrieden sind wir damit auch nicht, aber zumindest scheint es etwas näher an unsere Vorstellungen ranzukommen. Der wohn-ess-kochbereich ist eher noch etwas zu klein, die Garderobe leider nicht mehr in einer Nische. Das OG gefällt uns egtl ganz gut. [...] Dass die Maße nicht 100% passen, wissen wir, würden oben auf Seite der Kinderzimmer 30 cm wegnehmen und unten was dazugeben
Einen Gegenentwurf zu erstellen, finde ich gut. Den würde ich allerdings nicht weiterzuentwickeln versuchen, sondern nur für eine kurze Reihe ganz bestimmte Zwecke benutzen:
A. Darstellung des Deltas zwischen Architektenentwurf und Euren Bedarfen/Wünschen;
B. als Vergleichsmaßstab / Muster für die Suche nach geeigneten bewährten Bauvorschlägen / Kataloghäusern;
C. für eine Orientierungsanfrage (> "Weichenstellung"), ich kann Euch gerne eine solche aus dem Architektenentwurf, Eurem Gegenentwurf und einem Vergleich der beiden erstellen.
Euer Gegenentwurf nimmt einen halben Meter mehr Hauslänge ein als der des Architekten, zusätzlich habt Ihr mit symbolischen Papierwänden "gerechnet", sodaß mindestens ein weiterer halber Meter mehr in der Gesamtlänge zu korrigieren (wegzustreichen) ist. Und ich tendiere zu der Unterstellung, Ihr hättet mit dem Erdgeschoss angefangen.
Werde auch weiter berichten, was bei dem hoffentlich stattfindenden Gespräch mit dem Architekten rauskommt.
Weshalb sollte ein solches Gespräch "hoffentlich stattfinden" ? - Ihr seid Kunden ! (ein Kunde bezahlt und bestellt, das ist ein wesentlicher Unterschied zu einem Bittsteller). Werdet Euch darüber klar, was Ihr wollt und kommuniziert das:
ENTWEDER Nachbesserung, d.h. der Architekt soll seinen Honoraranspruch aufrecht erhalten, aber dafür auch einen akzeptablen Gegenwert liefern
ODER man einigt sich auf Anerkenntnis des gescheiterten Versuchs, scheidet in Frieden voneinander und vergleicht sich über die angemessene Honorierung des (m.E. schecht) Geleisteten. Immerhin müßt Ihr jetzt Geld für einen anderen Planungsweg in die Hand nehmen.
Die Option "Hoffen und sich überraschen lassen" gibt es nur gegen die Bereitschaft, aus der Kunden- in die Opferrolle zu wechseln !
Nach meiner Einschätzung ist entweder dem Architekten bewußt, daß er hier auf ein schnelles Taschengeld für einen schwachen Einsatz gezockt hat und geht dankbar über die goldene Brücke zum diskreten Rückzug
oder ihm fehlt die Einsicht in seine Schlechtleistung, dann ist er aber erst recht der denkbar Falscheste für eine zweite Chance.
Ich sehe Euch am ehesten den weiteren Weg mit einem freien Bauberater gehen (bauweisenneutral kann das ein - dann allerdings vermutlich HOAI orientiert honorierter - anderer Architekt sein, oder gerne auch ich), drei meiner Kollegen (Beuler, Zink und Freyermuth, leider sämtlich "fertig"hausfokussiert) nannte ich ja bereits einige Male (siehe Forensuche), und diese "Aufzählung" ist ja noch längst nicht erschöpfend.